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Fragenübersicht Am 18. März war übrigens der 5. Todestag von Guido Westerwelle. Erinnerst du dich noch an diesen liberalen Vollblutpolitiker und Vorgänger von Philipp Rösler im Amt des FDP-Vorsitzes?
1 - 20 / 22 Meinungen+20Ende
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21.04.2021 11:37 Uhr
In der Opposition ab 2005, als die Union in die semisozialdemokratischen Fahrwasser geriet, da gefiel mir Westerwelle sehr gut.

Er konnte durchaus pointiert und gut reden und er war in der Lage damals in der Opposition gute Ansätze zu vertreten.

Leider ging das in der Regierung nicht so auf.

Tragisch war dann sein rasches Ende, wo er doch noch relativ jung war.

Ich hielt und halte viel von ihm. Er war ein intelligenter liberaler Denker und Vordenker.
21.04.2021 11:39 Uhr
Klar erinnere ich mich an den Hotelbeschenker. Bis heute nehme ich ihm seinen Spruch von der "spätrömischen Dekadenz" im Bezug auf Sozialhilfeempfänger übel. Er hat aus der FDP maßgeblich eine Partei gemacht, die aus einer allseitig liberalen eine ausschließlich wirtschaftsliberale Partei gemacht hat.

Gelegentlich komme ich beim Spaziergang auf dem Melatenfriedhof an seinem Grab vorbei.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 21.04.2021 16:56 Uhr. Frühere Versionen ansehen
21.04.2021 11:40 Uhr
Für die FDP war Westerwelle der Erneuerer schlechthin. In den 90er Jahren war die FDP zum Mehrheitsbeschaffer von CDU/CSU geworden. "Wer Kohl will, muss FDP wählen" wurde zum Wahlslogan, garniert mit Kinkel und Gerhardt im Verein mit Helmut Kohl.

Damit hat Westerwelle aufgeräumt, als er 2001 zum PV gewählt worden ist. Er hat die FDP wieder zu einer selbstbewusst liberalen Kraft in Deutschland gemacht. Selbst eine verunglückte Kampagne wie die 18 Prozent, der Auftritt im Big Brother-Haus oder das Guidomobil, die allgemein belächelt wurden, halfen dabei, der FDP ein neues Gesicht zu geben.

Zudem war er ein sehr guter Redner im Bundestag, einer der wenigen in den ansonsten tristen 2000er Jahren.
21.04.2021 11:41 Uhr
Meine Sympathien für ihn hielten sich in engen Grenzen, politisches Gespür hatte er aber. Dies ging ihm mit dem Spruch über die „spätrömische Dekadenz“ dann verloren. Da hat man gemerkt: Er hat den Bezug zur Realität verloren.

Was dann später kam war natürlich tragisch, es gab noch nach der Chemo dieses Interview bei, ich glaube, Günther Jauch, da sah man einen sehr abgekämpften, ruhigen, nachdenklichen Menschen, das war schon fast rührend. Und dann einige Zeit später sein Versterben - na, das muss wahrlich nicht sein, man hätte ihm seine Zeit auf der Welt natürlich gegönnt.
21.04.2021 11:42 Uhr
Ja.

Zitat:
[...]Tragisch war dann sein rasches Ende, wo er doch noch relativ jung war.[...]


Sein Krebsleiden beendete sein Leben viel zu früh.
21.04.2021 11:43 Uhr
Ja, ich erinnere mich an ihn. Allerdings nicht an ihn als "liberaler Vollblutpolitiker".

Er war sehr öffentlichwirksam, allerdings beschränkte sich seine Interpretation von "liberal" auf das, was die FDP auch in den Kohl-Regierungen vertreten hat - Wirtschaftsliberalismus. Alle anderen Aspekte waren auch in Westerwelles Zeit nachrangig. Auch wenn er die FDP 2013 in die Regierung geführt hat, hat er sie ebenso 2017 aus dem Parlament geführt.
21.04.2021 11:43 Uhr
Zitat:
. es gab noch nach der Chemo dieses Interview bei, ich glaube, Günther Jauch, da sah man einen sehr abgekämpften, ruhigen, nachdenklichen Menschen, das war schon fast rührend.


Ich erinnere mich an dieses Gespräch. Das war kurz vor meiner eigenen Krebsdiagnose und es hat mich mit ihm verbunden. Er sagte damals: "Politik interessiert mich überhaupt nicht mehr. Es gibt in meinem Leben wichtigere Dinge."
21.04.2021 11:51 Uhr
Zitat:
In den 90er Jahren war die FDP zum Mehrheitsbeschaffer von CDU/CSU geworden. [...]

Damit hat Westerwelle aufgeräumt, als er 2001 zum PV gewählt worden ist. Er hat die FDP wieder zu einer selbstbewusst liberalen Kraft in Deutschland gemacht.


@Elblotse

Ist das tatsächlich so gewesen? Im Endeffekt hat er die FDP in das Schwarz-gelbe Merkelkabinett geführt (die Tigerente), aber dort ist die FDP dann tatsächlich überflüssig geworden. Von "Aufräumen" kann da nur bedingt die Rede sein.
21.04.2021 11:54 Uhr
Zitat:
Auch wenn er die FDP 2013 in die Regierung geführt hat, hat er sie ebenso 2017 aus dem Parlament geführt.


Das ist leider alles nicht richtig. Die FDP flog 2013 aus dem Bundestag. Und Westerwelle führte die 2009 in die Regierung.

21.04.2021 11:54 Uhr
Ja. Sah ihn damals eher kritisch, das hatte sich mit der Zeit aber geändert. Die Medien hatten nicht immer fair über ihn berichtet, sodass oft ein negativer Touch anhaftete.

Mittlerweile muss man wohl sagen, dass er einer der erfolgreichsten FDP-Vorsitzenden überhaupt war.
21.04.2021 11:57 Uhr
@Astra Zeneca
@D.Vader

Aus dem Bundestag hat er sie auch nicht mehr geführt. Er hat die Partei während der Legislaturperiode an Rösler übergeben. Übergeben hat er 2011.
21.04.2021 12:04 Uhr
"Auf jedem Schiff, das dampft und segelt, gibts einen, der die Sache regelt. Und das bin ich."

Guido Westerwelle
21.04.2021 12:32 Uhr
Lieber nicht.
--
21.04.2021 12:43 Uhr
Zitat:
Das ist leider alles nicht richtig. Die FDP flog 2013 aus dem Bundestag. Und Westerwelle führte die 2009 in die Regierung.


Da hast du recht, ich habe es versehentlich um 4 Jahre verschoben.

@Ignaz:
Auch wenn Westewelle 2013 keine Ämter mehr hatte, hat er die Regierungszeit maßgeblich geprägt, auch den großen Fehler mit der Mövenpicksteuer gleich zu beginn. Das konnten seine Nachfolger nicht mehr korrigieren.
21.04.2021 12:47 Uhr
Wie wertvoll Westerwelle für die FDP war, spürt die Partei seit seinem Ausscheiden aus der Politik sehr deutlich. Westerwelle war der bislang letzte brauchbare Vorsitzende der FDP. Ich würde vielleicht sogar soweit gehen, dass ich behaupte, er war der letzte "brauchbare" Politiker der FDP.
21.04.2021 12:49 Uhr
Er war ein Volksverräter wie er im Buche steht.
In Königsberg gedachte er medienwirksam der gefallenen Russen, von den umgebrachten Deutschen wollte er nichts wissen.
21.04.2021 12:58 Uhr
Zitat:
Von: Panos
zitieren21.04.2021 12:49 Uhr Löschen

Er war ein Volksverräter wie er im Buche steht.


Er ist aber nicht über deine Sandburg gestolpert?
21.04.2021 13:23 Uhr
Ja selbstverständlich. Einer meiner Lieblingspolitiker. Ab und zu etwas schrill, aber inhaltlich immer überzeugend.

Auch das Projekt 18 nehme ich ihm nicht übel. Das ist überzeichnet worden von der Antisemitismus-Debatte um Möllemann. Ansonsten hätte das prima geklappt und dieser erste richtig moderne Wahlkampf hätte zu schwarz-gelb unter Stoiber geführt - und uns Merkel erspart.

Unglücklich war natürlich, dass er 2009 unbedingt in Genschers Fußstapfen wollte anstatt das extrem populäre Wahlprogramm als Finanzminister umzusetzen. Das hat die FDP aus dem Bundestag befördert.

Sein früher Tod ist sehr bedauerlich.
21.04.2021 19:33 Uhr
Klar erinnere ich mich an den Gewerkschaftshasser Westerwilli. Ein neoliberales Arschloch aus dem Drehbuch.

Sein Tod mag ja für seine Angehörigen schlimm gewesen sein, aber ich trauere dem Politiker Westerwelle bestimmt nicht nach.
21.04.2021 19:57 Uhr
Ich habe heute meinen pietätvollen Tag und verkneife mir wie Han.Duplo lieber einen Kommentar.
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