01.04.2006 - UNION vs. SIP

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Battle of Parties Thema

Die soziale Kälte gerade im Miteinander der jungen Gesellschaft als Ergebnis der konsequenten Abkehr vom christlichen Wertekodex? vom 01.04.2006

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UNION

Verkuppel-Treffen haben Hochkunjunktur, die Zahl der Single-Haushalte in Deutschland steigt unaufhörlich. Die Kommunikation der Menschen miteinander verlagert sich auf anonyme Chaträume. Der gemeinsame Spaziergang durch den Park reduziert sich auf den gemeinsamen Weg durch das Glasfaserkabel. Das eigene Ich versteckt hinter einem von meinem Selbstbild bestimmten elektronischen Paßphoto, das ich mir selbst gemalt habe - und das oft nicht Stand hält mit dem Bild der Wirklichkeit.

Die soziale Kälte im Umgang miteinander greift um sich. Das Ich-bezogene Agieren und die Selbstbezogenheit des Internets reduziert die Fähigkeit der jungen Menschen zum langfristigen Miteinander auf 10 Minuten-Chats. Wenn jeder an sich denkt, ist schließlich an alle gedacht.

Das christliche Weltbild zeichnet hier andere Schwerpunkte. Vielleicht sind christliche Werte deshalb so unpopulär, weil sie eben dem vorgenannten Zeitgeist entgegenstehen. Sie sind auf Langfristigkeit ausgelegt und Beständigkeit, ohne sich jedoch dem Modernen zu verweigern.

Was wäre wohl, wenn der Zeitgeist irgendwann entdeckt, dass christliche Werte wieder "in" sind?

Ein christkonservatives Weltbild ist kein Widerspruch zu Modernität und Aufgeschlossenheit dem Neuen gegenüber. Sehr wohl aber schadet eine konsequente Abkehr von christlichen Werten dem gesellschaftlichen Miteinander und damit dem Grundkonsens einer Gesellschaft in Deutschland, die vor großen Herausforderungen an die Solidargemeinschaft steht.

Die Lösung der Rentenfrage und die Reform des Gesundheitswesens können nur gelingen, wenn wie im Grundgesetz verankert, christkonservative Werte eingebracht und dann auch gelebt werden - gerade durch die junge Generation, die die Lasten des Umbaus zu verkraften hat.

Die notwendigen Veränderungen sind zum Scheitern verurteilt, wenn die Gesellschaft aufgrund der Abkehr von diesen Grundwerten die Reformen nur selbstbezogen verstehen will.

Die Herausforderung an die Politik heute ist die Re-Integration von christlichen Werten in das Gesellschaftsbild von morgen, dann gelingen auch die Reformen.

SIP

Hängt die von der @Union empfundene soziale Kälte mit der Abkehr von christlichen Werten zusammen?

Wenn man sich die "christlichen Werte" wie Nächstenliebe, Familiensinn etc zunächst einmal genau anschaut, so wird man feststellen, dass sie eigentlich gar nicht so typisch christlich sind. Genaugenommen lassen sie sich in unterschiedlichen Ausprägungen wohl in allen Religionen und Gesellschaftsideologien wiederfinden. Diese sogenannten christlichen Werte sind daher nicht rein christlich zu nennen, sondern vielmehr gesellschaftliche Werte, die der natürlichen Vernunft des Menschen entspringen. So kann man also schon einmal eine absinkende Bedeutung der Institution Kirche, die sicherlich so vorzufinden ist, nicht für die vermeintliche Veränderung in unserer Gesellschaft verantwortlich machen.

Bewusst schreiben wir "vermeintliche Veränderung". Denn ist diese soziale Kälte wirklich zu spüren? Und, wenn ja, ist das wirklich eine Veränderung der letzten Zeit?

Werte sind ein wichtiger Grundstein jeder Gesellschaft. Friedliches Zusammenleben gelingt nur, wenn jeder neben sich selbst auch an den andren denkt, und genau das ist es ja, was die meisten Werte uns auferlegen. Füreinander da sein, nicht nur das eigene Ziel vor Augen haben. Ohne Studien angefordert zu haben sind wir der Ansicht, dass die soziale Kälte, die ohnehin nicht in Grad messbar ist, sicherlich heute nicht schärfer ist als vor 50 oder 100 Jahren. Es gab immer Außenseiter, die die volle Härte sozialer Benachteiligung zu spüren bekommen haben und es gab immer Glückskinder, die ihr Leben lang wohlig warm in unserer Gesellschaft leben konnten.

Hat das etwas mit Religion zu tun? Wir sagen nein! Hat das etwas mit Werten zu tun? Ja, sicher, denn wer die von der Vernunft gegebenen Gemeinschaftswerte einhält gibt ein Stück Wärme ab.

Wie kann man dies nun verbessern? Dies ist eine schwierige Frage. Denn wie soll man die Menschen dazu bewegen, sich an die Gemeinschaftswerte zu halten? Von oben aufgezwungen können sie überhaupt nicht funktionieren. Der Weg zur Besserung beginnt hier wohl im Kleinen: Wenn jeder von uns als Multiplikator wirkend sein Leben an den beschriebenen Werten orientiert wird die Welt vielleicht ein Stückchen wärmer.

Ergebnis

45 Stimmen für die UNION
68 Stimmen für die SIP
13 Enthaltungen

Die SIP gewinnt das BoP.

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