A²KWA-Startseitentext vom 10.10.2004

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Statement der A²KWA zur Parteienwahlsimulation

Sabbatjahr in Schweden - Innovative Idee auch in Deutschland möglich?

(Beitrag der A²KWA zur laufenden Wahlkampfsimulation)

Skandinavien gehört seit Jahren in vielen Bereichen als innovativ, kreativ und setzt mit Ideen und Umsetzungen Maßstäbe die oft ihres gleichen suchen.

Mit ABBA, Volvo, Ericsson, Roxette, IKEA und Wasa-Knäckebrot haben sie unter anderem bewiesen, dass man mit Arbeit und Fleiß etwas schaffen kann. Beschäftigungsmarkt made in Sweden könnte sich bald in die erfolgreiche Reihe einreihen.

Seit 2002 können schwedische Beschäftigte für drei bis zwölf Monate aus ihrem Beruf aussteigen. Die Regelung sieht wie folgt aus: Ein Arbeitnehmer kann seinen Arbeitsplatz für drei bis zwölf Monate verlassen und bekommt stattdessen vom Staat monatlich 85 Prozent des Arbeitslosengeldes, höchstens aber 1000 Euro. Nebenverdienste sind verboten, Unternehmensgründungen erlaubt.

Für den Pausierenden soll der Arbeitgeber einen neuen Mitarbeiter einstellen, möglichst einen Langzeitarbeitslosen. In den zwölf Kommunen gab es mehr Interessenten für das Sabbatjahr als Angebote, vor allem auf dem Land wollten viele aussteigen, da man dort mit den verringerten Bezügen leichter leben kann als in der Stadt.

Die Testphase läuft in Schweden noch bis Ende des Jahres; ab 01. Januar 2005 soll das Sabbatjahr landesweit umgesetzt werden. In den letzten zwei Jahren haben 4000 Arbeitnehmer diese „kreative Pause“ angewandt und haben so Langzeitarbeitslosen die Möglichkeit geboten wieder ins Berufsleben einzusteigen. 52 % der übergangsweise eingestellten Arbeitslosen haben nach dem Sabbatjahr einen festen Arbeitsplatz erhalten.

Zudem gibt man den gestressten Arbeitnehmern die Möglichkeit ihre Energien und Ideen wieder aufzutanken, Weiterbildungen zu tätigen oder das Risiko eines Burnout-Syndrom zu verringern ohne sich beruflich zu verschlechtern, denn ihren Arbeitsplatz bekommen sie nach dem Sabbatjahr wieder zurück.

In politischen Kreisen heißt es dazu, dass das Sabbatjahr unschätzbar für die Gesundheit und die Moral der Schweden ist.

Könnte dies auch in Deutschland möglich sein oder verschlafen "wir" wieder eine einmalige Chance etwas für die Moral, Gesundheit und den Arbeitsmarkt in unserem Land zu tun?

Die Meinungen gehen zu diesem Thema - wie auch in vielen anderen Themen - in der A²KWA auseinander, aber wir hoffen, dass die Politiker wachsam nach Schweden blicken und auch durch Testphasen in Gemeinden und Bezirken die Machbarkeit in Deutschland erproben.


10. Oktober 2004, Pascale für die A²KWA

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