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Fragenübersicht Sollte der politische Hintergrund von Verbrechern statistisch ausgewertet werden und wenn ja, wie?
1 - 18 / 18 Meinungen
31.07.2012 13:42 Uhr
Es dürfte wohl sehr schwer werden bei einem Ladendiebstahl einen etwaigen politischen Hintergrund nachzuweisen.


31.07.2012 13:45 Uhr
Der Hintergrund ist nicht ganz richtig,es wird eine Vielzahl von Straftaten nach politischen Motiven kategorisiert,wie zum Beispiel Propagandadelikte,Sachbeschädigungen und spezielle dem entsprechenden politischen Lagern zugeordnete Delikte (Volksverhetzung,Leugnung des Massenmordes der Nazis u.s.w.)

31.07.2012 13:45 Uhr
rassistische und antisemitische gewalt wird ja auch nicht als das gewertet, was sie ist: rechte gewalt, sondern als irgendwie "fremdenfeindliche" und unpolitische.

im sinne des verfassungsschutzes muss man mit hakenkreuzbinde und "sieg heil" brüllend jemanden zu tode treten. solange einem keine organisatorischen verbindungen bewiesen werden können gilt selbst das dann wohl als "einzeltat".
31.07.2012 13:46 Uhr
Solche Statistiken sind immer politische Waffen. Schon allein die Zuordnung von Personen in ein politisches Spektrum ist ein Eldorado für bewußte und unbewußte Fälscher.
31.07.2012 13:47 Uhr
Allein der Umstand, dass es sich bei der handelnden Person zum Beispiel um einen Angehörigen der rechts- oder linksextremen Szene handele, reiche nicht aus, um das Delikt als politisch motivierte Tat zu erfassen.

Es reicht nicht aus, aber es legt diesen Verdacht nahe, insofern es sich um eine Gewalttat handelt.

Schließlich ist es ja ein Kennzeichen sowohl links- wie auch rechtsextremistischer Ideologien, die Hemmschwellen zur Gewalt herabzusetzen.
31.07.2012 13:49 Uhr
"Solche Statistiken sind immer politische Waffen."

http://www.youtube.com/watch?v=Vy0VLy9jRoU
31.07.2012 13:54 Uhr
@ novus


Du hast so einen kleinen Nazikomplex..oder?

Na zum glück haben wir keine anderen Probleme in Deutschland.

31.07.2012 13:55 Uhr
Wäre dies so, müsste die Polizei auch Ladendiebstähle, Betrugshandlungen oder andere Delikte als politisch motivierte Straftat erfassen, sobald der Täter zum Beispiel der rechtsextremen oder linksextremen Szene zuzuordnen sei.

Das ist natürlich Nonsens, wie man an diversen Politikern aus dem "gemäßigten" Spektrum sieht, die eines Ladendiebstahls überführt wurden (der Klassiker dürfte wohl Hans-Henning_Axthelm sein, der ein Pornomagazin und ein Hundeshampoo mitgehen ließ).

Daß das sachsen-anhaltische Innenministerium diesen Einwand vorbringt, deutet darauf hin, daß man dort über das Wesen politischer Gewalt nicht genau genug nachgedacht hat.
31.07.2012 13:57 Uhr
"Na zum glück haben wir keine anderen Probleme in Deutschland."

http://www.welt.de/politik/deutschland/article13725571/181-Todesopfer-durch-rechte-Gewalt-in-Deutschland.html

diese liste ist eins der größten probleme dieses landes.
31.07.2012 14:03 Uhr
Wenn es nicht um politische Verbrechen selber geht, dann sind die politischen Ansichten eines Kriminellen unwichtig und sollten und können nicht erfaßt werden.
31.07.2012 14:06 Uhr
@ novus


Das ist das größte Problem Deutschlands?

Es gab in den Jahren 1990-2011 über 23000 Mordopfer,auch wenn rechte Gewalt ein Problem in Deutschland ist,dann aber mit Abstand nicht das erheblichste.

Zählst du jetzt noch die Opfer der
Totschläge bzw. Körperverletzungen mit Todesfolge dazu,erkennst du in etwa die Verhältnissmäßigkeit, in absoluten Zahlen, der Gefahr für die innere Sicherheit.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 31.07.2012 16:07 Uhr. Frühere Versionen ansehen
31.07.2012 14:12 Uhr
"
Es gab in den Jahren 1990-2011 über 23000 Mordopfer,auch wenn rechte Gewalt ein Problem in Deutschland ist,dann aber mit Abstand nicht das erheblichste."

es ist ein qualitativer unterschied, ob ich jemanden umbringe, weil er zu einer von mir konzipierten fremdgruppe gehört, ob ich jemanden in zusammenhang mit eigentumsdelikten umbringe oder im kontext einer beziehungstat.

abgesehen davon möchte ich die von dir genannte zahl mit quelle belegt haben, ansonsten werte ich sie hier erst einmal as steile behauptung.
31.07.2012 14:19 Uhr
@ novus

Zitat:
es ist ein qualitativer unterschied, ob ich jemanden umbringe, weil er zu einer von mir konzipierten fremdgruppe gehört, ob ich jemanden in zusammenhang mit eigentumsdelikten umbringe oder im kontext einer beziehungstat.



Du selektierst also die Wertigkeit der Opfer nach der möglichen politischen Einstellung der Täter,das ist für mich nicht aktzeptabel.

Für den Ermordeten macht es keinen Unterschied ob der Grund ein schiefer Blick,seine Hautfarbe,ein Wort oder was auch immer war.


Da du dich mit dem Thema anscheinend doch nicht so auskennst und du die genannten Zahlen anzweifelst:

http://de.statista.com/statistik/daten/studie/2229/umfrage/mordopfer-in-deutschland-entwicklung-seit-1987/

http://de.statista.com/statistik/daten/studie/37468/umfrage/opfer-von-totschlag-und-toetung-auf-verlangen-in-deutschland/





Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 31.07.2012 16:21 Uhr. Frühere Versionen ansehen
31.07.2012 14:30 Uhr
"
Du selektierst also die Wertigkeit der Opfer nach der möglichen politischen Einstellung der Täter,das ist für mich nicht aktzeptabel."

ich selektiere nicht nach der wertigkeit des opfers, sondern nach den beweggründen.

"aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen, heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken, ein Mensch getötet wird."

und genau deshalb ist es aus analytischen gründen wichtig zwischen diesen formen zu selektieren und auch statistisch zu erfassen.
31.07.2012 14:36 Uhr
@ Novus

Zitat:
und genau deshalb ist es aus analytischen gründen wichtig zwischen diesen formen zu selektieren und auch statistisch zu erfassen.



Dann schau mal in die offizielle Statistik nach rechten Mordopfern,wenn du schon so differenzierst und analytisch an die Sache gehst.

Der juristische Unterschied zwischen Mord,Totschlag,Körperverletzung mit Todesfolge ist Frau Kahane von der Antonio Stiftung nämlich nicht so bekannt.

Nicht das du mich falsch verstehst,jedes Opfer ist eines zuviel,mit Toten aber Politik zu betreiben ist schäbig.



31.07.2012 14:48 Uhr
@ SBF_

Für den Ermordeten macht es keinen Unterschied ob der Grund ein schiefer Blick,seine Hautfarbe,ein Wort oder was auch immer war.

Für die Ermordeten macht das in der Tat keinen Unterschied - aber für die Gesellschaft, für die bei politischen Gewalttaten durchaus die Devise gelten sollte: "Wehret den Anfängen!"
31.07.2012 14:53 Uhr
@ Sol1

Zitat:
Für die Ermordeten macht das in der Tat keinen Unterschied - aber für die Gesellschaft, für die bei politischen Gewalttaten durchaus die Devise gelten sollte: "Wehret den Anfängen!"



Grundsätzlich stimme ich Dir zu,dann muss man aber auch völlig unvoreingenommen an diese Thematik gehen.


Das heißt die Kategorisierung der Täter,nach politischen Motiven,sowie auch nach Herkunft und gesellschaftlicher Zugehörigkeit,um danach die Gewichtung der Exekutive zu richten.


31.07.2012 15:08 Uhr
Ohne das jetzt mit Statistiken belegen zu wollen, wage ich einmal die Annahme, dass den meisten Verbrechen Habgier zugrunde liegt. Bei Gewaltverbrechen spielen auch Eifersucht und verschmähte Liebe eine große Rolle. Xenophobie, die als politisch und als "rechts" eingeordnet wird, spielt vergleichsweise eine kleinere Rolle.

Weshalb eigentlich? Was ist an Habgier unpolitisch und an Xenophobie politisch? Ich kann es nicht so ganz nachvollziehen.

Ist es der Umstand, dass die Habgier nicht so richtig in eine Rechts-Links-Einordnung passen mag?

Einerseits ist Habgier nun für unser Wirtschaftssystem irgendwie konstituierend, gewissermaßen also eine der tragenden Säulen des ganzen Ladens. So gesehen wären Verbrechen aus Habgier irgendwie konservativ, mithin eher "rechts" einzuordnen.

Auf der anderen Seite sieht mancher, der eine Bank überfällt, der einer Oma die Handtasche raubt oder der seinen Erbonkel umbringt die gegebene Vermögensverteilung als ungerecht an, weshalb er meint, sie zu seinen Gunsten etwas korrigieren zu dürfen. Das wäre dann vielleicht eher "links".

Wer mit eingeschlagenem Schädel auf der Straße liegt, oder wer "nur" mit blauen Flecken davonhumpelt, dem kann eigentlich die Motivation des Täters egal sein. Aus meiner Sicht gibt es für Gewalttaten keine mehr oder weniger verständlichen oder entschuldbaren, edleren oder weniger edleren Gründe.

Statistiker können ja gerne alles und jeden zählen. Vielleicht kommt ja etwas dabei heraus, was der Verbrechensprävention dienen könnte.

Juristisch sollte das keinen großen Unterschied machen, sondern man sollte mehr auf die Opfer schauen. Und politisch ist alles zu begrüßen, was die Gesellschaft insgesamt weniger gewalttätig macht.
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