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Fragenübersicht Sollte es in Deutschland mehr Denkverbote geben?
1 - 20 / 30 Meinungen+20Ende
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11.08.2012 12:47 Uhr
Dass der heimliche Wunsch nach Denkverboten aus der linken Ecke kommt wundert mich nicht. Allerdings hätten solche Denkverbote für die linke Ecke durchaus einen gewissen Charme.
11.08.2012 12:59 Uhr
Sollte es in Deutschland mehr Denkverbote geben?

Nein, aber welche Denkverbote gibt es überhaupt?
11.08.2012 13:02 Uhr
Im Anbetracht der Tatsache, dass die meisten Menschen überhaupt nicht denken und nur leben, lohnte sich ein Denkverbot eigentlich auch nicht.

Außerdem gibt es doch durchaus Denkverbote bei uns. Das will nur keiner zugeben und es steht auch nicht irgendwo auf dem Papier aber faktisch ist es nicht möglich seine Meinung in allen Themen frei zu äußern, ohne das eine unsachliche Diffamierungskampagne auf einen zukommt.

Ansonsten kann es so viele Denkverbote geben wie es die Politiker wollen. Man kann Gedanken sowieso nicht verbieten.


Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 11.08.2012 15:03 Uhr. Frühere Versionen ansehen
11.08.2012 13:09 Uhr
Zitat:
Außerdem gibt es doch durchaus Denkverbote bei uns. Das will nur keiner zugeben und es steht auch nicht irgendwo auf dem Papier aber faktisch ist es nicht möglich seine Meinung in allen Themen frei zu äußern


Stimmt.
11.08.2012 13:16 Uhr
Ich habe nichts dagegen, wenn es undenkbar ist, dass Menschen durch andere Menschen sterben, dass Waffen verkauft werden oder eine soziale Ungerechtigkeit herrscht.
11.08.2012 13:43 Uhr
Die Gedanken sind frei ....

Ich denke! Also bin ich!

Ich denke was ich ich will. Wer will mir das verbieten?
11.08.2012 13:44 Uhr
Die Äußerung meiner Gedanken kann man einschränken, aber auch nicht restlos verbieten. (siehe Art. 5 GG)
11.08.2012 13:52 Uhr
Ich würde es begrüßen, wenn es insbesondere für Söder und Seehofer eine Denkerlaubsnis gäbe.
11.08.2012 14:17 Uhr
Zitat:
Stimmt.


Wie kommst du darauf, dass es Denkverbote geben würde?

Nur weil man nicht jeden Gedanken ungefiltert in die Welt posaunen sollte, schränkt das deine Gedanken nicht ein. Es fordert höchstens deinen internen Spamfilter.
11.08.2012 14:20 Uhr
Sollte es in Deutschland mehr Denkverbote geben?
es gibt jedenfalls genügend Denkverbote. rüstungindustrie, Abschaffung des Militärs, verstaatlichung der Banken..da wird immer abgeblockt.
11.08.2012 14:21 Uhr
Zu dem Thema fällt mir das hier ein:

Zitat:

Die Schar der Gebeugten

Robert Jungk über den „Sachzwang“ (1987)

Das ist der Hammer unter allen Totschlagargumenten. Da bleibt kein Widerspruch lebendig. Und wenn er sich dennoch regt, dann wird ihm schlechthin jeder Wirklichkeitssinn abgesprochen. Riskiere nur einer, sich dem zu widersetzen. Er endet im Narrenstübchen, ihm wird Verrücktheit als mildernder Umstand zugebilligt. Denn er hat sich gegen ein Naturgesetz der Managementwelt wehren wollen. Nur Chaos kann die Folge sein.
Mit Sachzwängen läßt sich jeder Irrtum mächtiger Entscheider rechtfertigen, werden Untaten zu Notwendigkeiten stilisiert: chemische Vergiftung, Waldsterben, Großkatastrophen, schließlich sogar die Erst- oder Vergeltungsschläge von Nuklearraketen, die der Welt (einschließlich der Sachzwänge) ein Ende bereiten könnten. Nur unter schwersten Bedenken, nach langen Gewissenskämpfen mußten diese Verbrechen angeblich begangen werden. Nicht etwa aus Überzeugung. Das wäre doch altmodische Unterwerfung unter eine Ideologie. Nein, es ging beim besten Willen nicht anders. Es mußte sein, der Sachzwang diktierte es. Bedaure!
Endlich, endlich haben sie den großen Sündenbock gefunden. Er hat einen breiten Rücken und eine dicke undurchdringliche Haut. Er stammt aus der Spezies der Dinosaurier, zu der auch die „Prinzipien“, die „Richtlinien“, die „ehernen Naturgesetze“ gehören. Das sind die Idole der Starrköpfe, der Hartherzigen, der mit unheilbarer Phantasielosigkeit Geschlagenen.
Und wenn nun ein Geschlecht der Drachentöter heranwüchse? Wenn sie die „Sachzwänge“ als Ketten erkennen, die gesprengt werden können, gesprengt werden müssen. Wenn sie mit der Klarsicht der Phantasie den Sachzwang als Machtzwang entlarven, ihn als illegitim bloßstellen, ein Bastard aus Eigeninteresse und Willkürgesetz? Würde dann in der Tat die große
Unordnung ausbrechen, das Wunschdenken jede gedankliche Klarheit trüben?
Ich meine, dann begänne in der Tat eine berauschende Zeit, eine Epoche der Vielfalt und der Widersprüche, der Anarchie und Spontaneität. Was gestern noch „unverzichtbar“ schien, ist nun entbehrlich, was „logisch“ bewiesen wurde, entlarvt sich als neurotische Ausgeburt eines Denkens, das ohne eingebildete Sicherheiten nicht auskommen konnte.
Und dann wird deutlich werden: Sachlichkeit, die Tochter des Sachzwangs, war halbseitig gelähmt und des Gefühls beraubt. Sie litt an Kurzsichtigkeit und Schwerhörigkeit, denn sie sah die vielen Nuancen nicht, überhörte alle zahllosen Neben- und Untertöne. Sachliche Persönlichkeiten unterwarfen sich bereitwillig den Sachzwängen, deren Einseitigkeit sie nicht erkannten, und so ging ihnen die überwältigende Fülle der Möglichkeiten verloren. Und wenn sie ihren Widersachern zuriefen: „Bleiben Sie doch sachlich!“, dann wollten sie ihnen die gleiche Gefangenschaft aufzwingen, in der sie verkümmerten, wollten sie in die große Schar derer zurückholen, die sich gebeugt hatten und sich immer weiter beugen würden.
Daß sie, diese armseligen Sklaven, an so vielen beherrschenden Stellen sitzen, daß sie Gesetz und Ordnung repräsentierend, die wenigen Freien verketzern, ja verfolgen können, daß sie, die sich einst noch – zu Unrecht – auf Gott beriefen, nun mit dem betrügerischen Bezug auf angeblich eiserne Notwendigkeiten herrschen, ist ein Götzendienst, der sich zwar auf objektive Erkenntnis beruft, in Wahrheit aber einem verhängnisvollen „Ichzwang“ unterworfen ist und einmal den Weg aller Zwingherren gehen wird.

„Aus dem neuen Wörterbuch des Unmmenschlichen“, hrsg. v. Rainer Jogschies, Frankfurt am Main 1987, Eichborn Verlag
11.08.2012 14:25 Uhr
Besser ausgedrückt müßte es wohl Meinungsverbote heißen. Aber auch schon die Political Correctness, die sich über die Jahre breit gemacht hat und oftmal Schnittpunkte zu Meinungsverboten aufweist, ist in diesem Lande unerträglich geworden.
11.08.2012 14:29 Uhr
Denkverbote? Sind wir technisch schon so weit, dass wir Gedanken verbieten können? Und wenn ja, was ist, wenn man dennoch was Verbotenes denkt? Ist das dann eine Ordnungswidrigkeit, oder sogar schon eine Straftat nach dem Strafgesetzbuch die mit bis zu 15 Jahren Haft bestraft werden kann?

Denkverbote kann sich nur jeder selbst auferlegen. Wer das macht, schränkt aber seinen Erkenntnisgewinn von vornherein ein und wird somit auch bestimmte Schlüsse nie ziehen können.

Es gibt also keine Denkverbote, es gibt nur eine Selbstbeschränkung, die man aber auch selbst wieder abschaffen kann, um dann vielleicht doch mal darüber Nachzudenken.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 11.08.2012 16:31 Uhr. Frühere Versionen ansehen
11.08.2012 15:11 Uhr
Zitat:
Besser ausgedrückt müßte es wohl Meinungsverbote heißen.


Ich finde es bizarr, dass es hier Mitspieler gibt, die sich über Denkverbote auslassen und am Ende zum Ergebnis kommen, dass es doch eher um Meinungsverbote gehen könnte.

Für mich besteht zwischen "denken" und "meinen" doch ein deutlicher Unterschied.

Vielleicht mag der eine oder andere erst über die Begrifflichkeiten nachdenken, bevor er Behauptungen in den Raum stellt.
11.08.2012 15:13 Uhr
Ich bin froh das es noch keine Technologie gibt die Gedanken lesen kann und das unliebsame DEnker inhaftiert.
11.08.2012 15:17 Uhr
Zitat:
Außerdem gibt es doch durchaus Denkverbote bei uns


Du darfst denken, was du willst
11.08.2012 15:49 Uhr
darf die Drygalla beim Rudern auch denken, was sie will?
11.08.2012 15:51 Uhr
"Die Gedanken sind frei..." in allen Strophen !




11.08.2012 16:04 Uhr
Nein, im Gegenteil. Wenngleich sich diverse CSU-Blockflötengesichter offenbar selbst gerne mal das Denken und Nachdenken verbieten.
11.08.2012 16:04 Uhr
Zitat:
Aber auch schon die Political Correctness, die sich über die Jahre breit gemacht hat und oftmal Schnittpunkte zu Meinungsverboten aufweist, ist in diesem Lande unerträglich geworden.

Welche Political Correctness meinst du ? hier wird immer von PC gesprochen, ohne dieses Wort mit fleisch/Fisch/Tofu zu füllen.:))
Gegentum, meinst du mit PC z.B. das Thema Israel/Holocaust? würde zu Dir passen..
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