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Fragenübersicht Hilfe für Analphabeten: SPD kämpft für Wahlzettel mit Fotos - hältst du so etwas für eine gute Idee?
1 - 20 / 28 Meinungen+20Ende
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05.03.2013 11:21 Uhr
Gegen die Parteilogos auf dem Stimmzettel hätte ich nichts, aber Fotos hielte ich dann doch für übertrieben (und für im Einzelfall möglicherweise eher kontraproduktiv ;-)).

Beschämend ist jedoch der mir bislang in dieser Höhe nicht bekannte Anteil von Analphabeten, Statt Stimmzettel zu modifizieren, sollte man vielleicht eher hier ein wenig mehr Engergie reinstecken.
05.03.2013 11:26 Uhr
Selbst wer als "funktionaler Analphabet" Schwierigkeiten beim Lesen längerer Texte hat, sollte wohl in der Lage sein innerhalb einer Tabelle den Namen oder das Parteikürzel seines Kandidaten zu identifizieren und sein Kreuzchen richtig zu machen.

Bei Leuten die selbst dafür zu blöd sind sollte man vielleicht froh sein, wenn sie den politischen Prozess nicht beeinflussen.

Fazit: Unnötige Geldverschwendung

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 05.03.2013 12:28 Uhr. Frühere Versionen ansehen
05.03.2013 11:52 Uhr
Sehe es wie Bilch. Wer sich das Schriftbild seiner Wahl nicht einprägen kann, auf dessen Stimme muss man nicht unbedingt bauen.
05.03.2013 11:58 Uhr
Die SPD muß es ja mächtig nötig haben.Nicht Lesen können, aber SPD wählen.

Steckt das Geld lieber in die Bildung.


Wenn Wahlen etwas ändern würden, wären sie in diesem Staat schon verboten worden.
05.03.2013 12:46 Uhr
Für einen Wahlkampf im realen Leben ist eine solche Idee wenig zielführend.
Wenn ich mir einige Textpassagen hier bei DOL ansehe, dann ist die Umsetzung dieses Vorschlags DOL-intern zwingend erforderlich. Die Anzahl der Mitstreiter bei DOL, die eine extreme Rechtschreibschwäche haben, ist in Relation zum Bundesdurchschnitt überproportional hoch.
05.03.2013 12:55 Uhr
Parteilogos ja, aber mehr auch nicht. Diesen Vorschlag finde ich auch eher etwas merkwürdig, da man auf einem Wahlzettel keine längeren Texte hat, sondern Namen von Parteien, deren Kürzel und Namen der Kandidaten.
05.03.2013 13:13 Uhr
Wie sich ein Analphabet über das Wahlprogramm informieren soll, ohne die Positionen der entsprechenden Parteien zu lesen, bzw. die aktuelle Berichterstattung in Printmedien zu verfolgen, erschließt sich mir nicht ganz.

Der Anspruch an die politische Mündigkeit des Bürgers scheint wohl bei der SPD nicht ganz so ausgeprägt zu sein, wenn man seine Wahlentscheidung von einem Bild abhängig machen soll.


Wer nicht in der Lage ist, sein Kreuz auf dem Wahlzettel zu machen, hat auch nichts an der Urne zu suchen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 05.03.2013 15:44 Uhr. Frühere Versionen ansehen
05.03.2013 13:19 Uhr
Zitat:
Beschämend ist jedoch der mir bislang in dieser Höhe nicht bekannte Anteil von Analphabeten, Statt Stimmzettel zu modifizieren, sollte man vielleicht eher hier ein wenig mehr Engergie reinstecken.
Da gebe ich Dir recht, robbi, aber damit ist den jetzigen Analphabeten ja noch nicht geholfen.
Und was Deinen Vorschlag mit den Parteilogos betrifft: Das würde ja nur bei den Parteilisten-Stimmzetteln was helfen, nicht aber, wenn es um Personenwahlen geht.
Anderswo gibt es deratiges übrigens schon.
05.03.2013 13:33 Uhr
SBF-

Es gibt Fernsehen, Radio, Info-Stände, Ansprache direkt durch Parteienvertreter usw.

Ich kann nicht beurteilen wie leicht oder schwer es für einen von Analphabetismus betroffenen Menschen ist, Parteienkürzel und Namen zu erkennen. Wenn dabei Fotos Erleichterung schaffen könnten, wäre es zumindest überlegenswert.

Bei Bundestagswahlen ist es bei der ErstStimme durchaus denkbar und nicht ganz unlogisch -handelt es sich dort doch um Personenwahlen - ein Foto der Beweber aufzunehmen, bei den Landeslisten der Parteien wohl schon rein technisch deutlich mehr Platz beanspruchend.

Was rein vom Wahlrecht nicht geht, ist die Aufnahme von Fotos der sogenannten bundesweiten Spitzenkandidaten, da die auf den Wahlzetteln in den einzelnen Ländern nur dann auftauchen, wenn sie dort im Wahlkreis oder auf der Landesliste kandidieren. Nun sind das allerdings vermutlich genau die Leute, die ein durchschnittlicher Fernsehkonsument am ehesten erkennen würde.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 05.03.2013 14:40 Uhr. Frühere Versionen ansehen
05.03.2013 13:50 Uhr
@ Parenthèse


Es ist natürlich recht spekulativ, ob und wie sich ein vermeintlicher Analphabet über die politischen Positionen der Kandidaten informiert, es gibt abseits der Printmedien und Parteienprogrammen sicherlich Alternativen, dennoch präsentieren die immer nur einen Ausschnitt aus dem gesamten Inhalt und mit Sicherheit nur die mehrheitsfähigsten Standpunkte.

Da Analphabetismus nicht zwingend etwas mit dem verfügbaren Intellekt zu tun hat, traue ich dem Protagonisten durchaus zu, das Kreuz auch ohne den entsprechenden Namen vorlesen zu können, an der richtigen Stelle zu machen.

Ob Bilder nicht eher dazu geeignet sind, die Wahlentscheidung von der Optik und ferner von den Inhalten abhängig zu machen, ist natürlich nur eine Annahme von mir, aber nicht gänzlich ausgeschlossen.

Daher bleibe ich dabei, wer nicht in der Lage ist einen Vertrag ( faktisch ist ein Wahlprogramm nichts anderes ) zu lesen, darf ihn auch nicht unterschreiben.


Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 05.03.2013 15:59 Uhr. Frühere Versionen ansehen
05.03.2013 14:06 Uhr
SBF_

Naja, wobei du damit davon ausgehst, die lesefähigen Menschen würden vor ihrer Wahlentscheidung genauestens die Wahlprogramme der Parteien lesen. Menschen, die das ernsthaft tun sind vermutlich deutlich in der Minderheit unter den Wählenden. Die meisten Leute treffen also auf Grund weniger Minuten Fernsehnachrichten, Wahlwerbespots und Plakatbotschaften und möglicherweise noch auf Grund familiärer Bindungen ihre Entscheidung.

In dem Artikel werden Untersuchungen erwähnt, die nahelegen, dass die betroffenen Menschen von dem "Buchstabensalat" auf den üblichen Wahlzetteln eher überfordert sind. Da das Wahlrecht aber nur an die Bedingungen der Staatsbürgerschaft und die Volljährigkeit gekoppelt ist - also auch leseunfähige Menschen in der Regel wahlberechtigt sind - und von keinem Wahlberechtigten ein Nachweis über seine inhaltliche Informiertheit verlangt wird, wäre es im Sinne von Gleichberechtigung und Hürdenabbau nur ziemlich, sich Formen zu überlegen, die hier Abhilfe schaffen können.
05.03.2013 14:21 Uhr
@ Parenthèse


Ich gehe nicht davon aus, das sich alle Wähler umfangreich vor ihrer Entscheidung informieren, aber immerhin besteht die Möglichkeit einige Passagen aus den Programmen zu lesen, oder Wahl-O-Maten und ähnliche Entscheidungshilfen zu nutzen.

Es steht jedem Wahlberechtigten frei, an der Wahl teilzunehmen und ob man jetzt ein ( selbstverschuldetes ) Unvermögen dadurch unterstützt, die Wahlzettel zu bebildern ist wohl kaum der richtige Weg.

Bevor man jetzt Wahlen noch weiter entwerten will und Entscheidungen von Bildern abhängig zu machen, sollten sich die Politiker der SPD fragen, wie es möglich ist, das es eine so große Anzahl von Menschen gibt, die ihren Alltag mit derartigen Einschränkungen bestreiten müssen und wie es gelingt diese Mißstände zu beseitigen.


Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 05.03.2013 15:39 Uhr. Frühere Versionen ansehen
05.03.2013 14:41 Uhr
Immerhin scheint die SPD das Ergebnis ihrer Bildungspolitik realistisch einzuschätzen ...
05.03.2013 14:57 Uhr
@Mensch

Ja, anderswo gibt es das - in Staaten mit hoher Analphabetenrate und einem meist nicht so stabilen Parteiensystem wie dem unseren.
05.03.2013 15:04 Uhr
"Es steht jedem Wahlberechtigten frei, an der Wahl teilzunehmen und ob man jetzt ein ( selbstverschuldetes ) Unvermögen dadurch unterstützt, die Wahlzettel zu bebildern ist wohl kaum der richtige Weg."

Für erblindete und sehschwache Menschen gibt es auch Wahlhilfen. Viele Wahllokale sollten heute behinderungsfrei zum Beipsiel für gehbehinderte Menschen erreichbar sein. Natürlich sollte sich Politik darum bemühen, das Problem des Analphabetismus und der Leseschwäche anzugehen. Allerdings wird das nicht von jetzt auf gleich gehen. Es gibt Hilfen in dem Bereich, allerdings lernen Betroffene diese Schwäche lange Zeit zu verbergen - Schamgefühl spielt da keine unwesentliche Rolle. Oft arbeiten diese Menschen, nehmen am sozialen Leben teil, haben Familien. Ob jeder dieser Menschen in jedem Alter noch eine durchschnittliche Lesefähigkeit erwerben kann, halte ich zumindest für fraglich. Insofern sind diese Menschen eben in einem Bereich in spezifischer Weise geprägt und haben Anspruch auf Hilfe in der Wahrnehmung ihrer bürgerlichen Rechte, die ihnen dennoch zustehen.

Wie du darauf kommst, dass Analphabetismus durchweg ein selbstverschuldetes Unvermögen sei, erschließt sich mir nicht.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 05.03.2013 16:11 Uhr. Frühere Versionen ansehen
05.03.2013 15:12 Uhr
@Paranthese

"Für erblindete und sehschwache Menschen gibt es auch Wahlhilfen."

Welche sind das? Das würde mich interessieren. Weil ggf. wären solche optionalen Hilfen auch für Analphabeten tauglich.
05.03.2013 15:21 Uhr
Zitat:
"Für erblindete und sehschwache Menschen gibt es auch Wahlhilfen."

Welche sind das? Das würde mich interessieren.


Es gibt Wahlschablonen, die bei den Blindenvereinen angefordert werden können.
05.03.2013 15:34 Uhr
Orang,

Ich weiß nicht genau, wie die Schablonen funktionieren. Wenn sie sozusagen Wortverständnis voraussetzen, oder Fähigkeiten in der Blindenschrift, würden sie der hier besprochenen Gruppe eher nicht helfen.

Bei meiner Mutter, die unterdessen sehr schlecht sieht, helfen halt Verwandte beim Ausfüllen des Briefwahlscheins. Bei den hier Betroffenen mag das zum Teil nicht gehen, weil sie eben ihre Schwäche nicht offenbaren wollen.
05.03.2013 15:44 Uhr
@Parenthèse:
Zitat:
Ob jeder dieser Menschen in jedem Alter noch eine durchschnittliche Lesefähigkeit erwerben kann, halte ich zumindest für fraglich.

Man braucht auch keine durchschnittliche Lesefähigkeit, um erfolgreich an Wahlen teilzunehmen.
Da reicht es ja, sich die Listennummer der gewünschten Partei oder den Namensschriftzug des gewünschten Kandidaten einzuprägen. Das kriegen auch Analphabeten problemlos hin.
05.03.2013 16:20 Uhr
Zitat:
Wie du darauf kommst, dass Analphabetismus durchweg ein selbstverschuldetes Unvermögen sei, erschließt sich mir nicht.


Ich maße mir natürlich nicht an, über die Ursachen dieser Schwäche bei der Gesamtheit der Analphabeten zu urteilen, daher setzte ich dieses Atrribut in Klammern.

Wie in einem Land mit Schulpflicht nahezu 10 Prozent der Bevölkerung der Sprache in Wort und Schrift nicht mächtig sind, ist allerdings wirklich ein Phänomen.

Mit Sicherheit hat das soziale Umfeld, diese Schwäche maßgeblich beeinflußt, allerdings handelt man ab 18 Jahren durchaus eigenverantwortlich und daher sollte es möglich sein, diesen Mangel, zumindest oberflächlich, zu beseitigen.


Ich denke aber, das es einem Großteil dieser 7,5 Millionen Menschen möglich ist, den Unterschied zwischen den Parteien bzw. die Parteien mit den dazugehörigen Kandidaten, auch ohne Bilder auf einem solchen Wahlzettel zu erkennen.


Wer es schafft mit diesen Defiziten ohne aufzufallen seinen Alltag zu bestreiten, der wird auch das Kreuz an der richtigen Stelle machen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 05.03.2013 17:26 Uhr. Frühere Versionen ansehen
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