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Ostalgie: "Es war nicht alles schlecht". War tatsächlich vieles schön in der DDR? War der Mangel der Freiheit und Rechtsstaatlichkeit eher eine unbedeutende Kleinigkeit? |
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19.03.2013 09:07 Uhr |
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Es war auch bei Hitler nicht alles schlecht. |
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19.03.2013 09:13 Uhr |
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Natürlich haben sich die DDR-Bürger zum größten Teil mit ihrer Situation abgefunden. Sie kannten ja auch nichts anderes, für sie war das Leben in der DDR ganz normal. Irgendwann haben sie sich halt damit arrangiert und ein weitestgehend normales Leben geführt.
Dass man die eigene Vergangenheit gern mal verklärt, ist menschlich. |
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19.03.2013 09:26 Uhr |
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Letztlich werden das nur ehemalige DDR-Bürger beantworten können... Obwohl die natürlich auch in gewisser Weise, mal mehr, mal weniger, befangen sind... |
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19.03.2013 09:35 Uhr |
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Natürlich war nicht alles schlecht. Das Leben in der DDR war in erster Linie ein normales Leben in Deutschland, in einem Industriestaat.
Aber es war ziemlich alles schlecht, was von Staat und SED organisiert und verantwortet wurde.
Man konnte das Leben in seiner Privatsphäre genießen, mit seinen Freunden, seiner Familie - es war da schön, wo die Diktatur abwesend war. |
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19.03.2013 09:42 Uhr |
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Darauf gibt es tatsächlich keine einfache Antwort. Im Rückblick erscheint so vieles besser als es in Wirklichkeit war oder man es damals gesehen hat. Und es geht auch gar nicht darum, dass alles schlecht war. |
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19.03.2013 09:44 Uhr |
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"Es war nicht alles schlecht" bedeutet nicht, dass tatsächlich vieles schön in der DDR und der Mangel der Freiheit und Rechtsstaatlichkeit eher eine unbedeutende Kleinigkeit war. |
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19.03.2013 09:49 Uhr |
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Der gestern verstorbene Satiriker Peter Ensikat sagte einmal in einem Interview für die FAZ:
"Gut und böse gibt es nur im Märchen. Diese DDR war weder schwarz noch weiß, sie war grau, und zwar in jeder Beziehung. Das Land war mit sehr menschlichen Mängeln behaftet, Neid, Missgunst, Wichtigtuerei und Verrat. Das Problem war ganz klar, dass die DDR den Verrat institutionalisierte."
Das trifft es wohl ganz gut. |
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19.03.2013 10:07 Uhr |
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Sicher gab es positive Aspekte im Alltag der DDR, aber die Unzufriedenheit über die Zustände war weit verbreitet.
Nach der Ernüchterung und den teilweise enttäuschenden Entwicklungen im Zuge der Vereinigung, klammern sich Einige an die Vergangenheit und idealisieren die damaligen Gegebenheiten.
Hinzu kommt die geringe staatliche Aufarbeitung beispielsweise mittels Lehrplan der institutionellen Repperession in der DDR und die öffentliche Auseinandersetzung mit dieser Thematik.
Die Linke als personifiziertes Sprachrohr der vermeintlich unverstandenen Ost-Interessen tut ihr Übriges um aus dieser identitären Spaltung politisches Kapital zu schlagen.
Schlußfolgernd ist festzustellen, das der Alltag in der DDR selten von existenziellen Ängsten oder der Maßgabe wirtschaftlicher Notlagen geprägt war, solange man die bekannten Reibungspunkte mit der Obrigkeit vermieden hat. Der überall zu spürende Mangel und das Gefühl der Überwachung, gepaart mit der Reglementierung der persönlichen Freiheit und Einschränkung der individuellen Lebensentwürfe hat maßgeblich zum Ende der Solidarität des Volkes mit seinen Entscheidungsträgern beigetragen.
Das konzeptionelle Versagen des Arbeiter und Bauern-Staates auf nahezu allen Ebenen hat dann glücklicherweise für das unrühmliche Ende der DDR gesorgt.
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19.03.2013 10:52 Uhr |
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vor unseren augen wurde ein düsteres phantasma errichtet. in dem selbst versehentlich eingeschleppte wirklichkeitsmerkmale den charakter der lüge angenommen haben.
die ungebührliche strahlkraft der DDR und ihrer verhältnisse rührt nicht aus ihr selbst sondern aus dem, was ihr folgte. |
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19.03.2013 12:48 Uhr |
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Es wäre so einfach, wenn irgendwo endlich mal alle schlecht wäre, gelt? Das würde die Bewertung vereinfachen. Aber das gibt es nie, weil es immer auch auf die Betrachtungsweise ankommt.
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19.03.2013 13:35 Uhr |
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Aus marxistischer Sicht ganz gewiss nicht, denn darin lag der Kern ihres Scheiterns. Denn ohne umfassende Demokratie und Selbstbestimmung der Massen kann es keinen Sozialismus geben. Ohne (Arbeiter-/Räte-)Demokratie entsteht unvermeidlich ein System der Privilegien, der Ungleichheit und ein Wuchern des repressiven und abgehobenen Staates, der im Sozialismus eigentlich langsam absterben muss.
Ohne umfassende Arbeiterdemokratie können sich auch die Vorteile der sozialen Errungenschaften wie Abschaffung des Privateigentums an den Produktionsmitteln, Kollektivierung der Landwirtschaft, staatliches Außenhandelsmonopol und Planwirtschaft nur ungenügend entfalten. Das ungeheure Potential der Planwirtschaft erstickt durch die drückende Last der Bürokratie und durch die fehlende Initiative und Kontrolle der ProduzentInnen und KonsumentInnen muss das ganze System über kurz oder lang stagnieren und dden Bach runter gehen. |
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19.03.2013 20:59 Uhr |
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Unfassbar. Selbst der Kuchen hat lecker geschmeckt - trotz Mangel an Freiheit und Rechtstaatlichkeit. |
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20.03.2013 05:53 Uhr |
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Es gab Kuchen im Osten? ;) |
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20.03.2013 06:57 Uhr |
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Viele Menschen aus der DDR haben schöne private Erinnerungen. Sie haben sich verliebt und auch oft gefeiert. Wenn man sich angepasst hat und nicht im Sinne der SED-Richtlinien negativ aufgefallen ist, konnte man auf relativ einfachem Niveau ganz gut leben. Voraussetzung war auch, dass man keine hohen Ansprüche gestellt hat. Problematisch war bis zum Schluss die Versorgung mit geeigneten Wohnungen und die Versorgung generell (Bspe. Telefonanschlüsse, Pkw, Schnittblumen, Südfrüchte). Die Arbeitsplatzsicherheit wurde natürlich auch positiv gesehen, wobei diese nicht wirtschaftlich war und auch sonst keineswegs nur positive Aspekte aufwies. |
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20.03.2013 10:29 Uhr |
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"Viele Menschen aus der DDR haben schöne private Erinnerungen. Sie haben sich verliebt und auch oft gefeiert."
> Ergänzung: Wobei es für so manchen hinterher ein böses Erwachen gab, etwa wenn er erfahren hat, dass sein Nachbar/Freund/seine Frau etc. Inoffizieller Mitarbeiter der Stasi gewesen ist. |
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20.03.2013 18:34 Uhr |
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In der Tat. Die Aussage dürfte allerdings für jeden Staat und jede Staatsform gelten, wenn auch nicht immer für jede gesellschaftliche Gruppe.
Für die angesprochene Form von Ostalgie gibt es dennoch keinerlei Anlaß.
Die DDR bleibt ein Unrechtsstaat der sein Volk einsperrte und drangsalierte.
Punkt. |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 20.03.2013 19:38 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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21.03.2013 07:58 Uhr |
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Karl-Heinz aus Halle schreibt nach Hamburg:"Lieber Onkel Paul! Vielen Dank für Dein Paket, ich habe die Pistole und die Munition im Garten vergraben."
14 Tage später schreibt Karl-Heinz wieder: "Lieber Onkel Paul! Du kannst jetzt den Blumensamen schicken, mein Garten wurde umgegraben..." |
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GRUENE |
IDL |
SII, KSP |
FPi |
CKP, KDP |
UNION |
NIP |
PsA |
LPP |
Volk, Sonstige |
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