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Fragenübersicht Sind wir nicht alle Rassisten?
1 - 13 / 13 Meinungen
28.04.2013 08:19 Uhr
Es ist immer noch ein Unterschied, ob ein furchtbares Unglück zum Tode vieler Menschen führt oder aber ein terroristischer Anschlag verübt wurde. Das hat ziemlich wenig mit Rassismus zu tun!
28.04.2013 08:36 Uhr
Inwieweit der in dieser Gesellschaft herrschende strukturelle und alltägliche Rassismus uns alle beeinflusst und auch unser eigenes Denken und Empfinden vergiftet, ist eine wichtige und interessante Frage. Nur würde ich sie nicht mit diesem Hintergrund versehen.

Dass ein Terroranschlag in den USA mehr in den hiesigen Medien ist als Unglücke in einem Land der "Dritten Welt" ist eine Prioritätensetzung der Medienmacher, der verantwortlichen Redakteure und Programmchefs. Die große Masse der Menschen gibt nicht vor, welchen Themen die Medien Raum geben und wenn ja wieviel.

Den Herrschenden sind Meldungen über Terroranschläge (durch Muslime) genehm, da sie Bedrohungsszenarien schaffen und sich für einen Ausbau des Überwachungs- und Polizeistaates nutzen lassen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 28.04.2013 10:42 Uhr. Frühere Versionen ansehen
28.04.2013 09:02 Uhr
Der Mensch verfährt da nach dem "Ähnlichkeitsprinzip". Jedes Ereignis, das Menschen widerfährt, die mir in irgend einer Form näher stehen (regional, verwandtschaftlich, gemeinsame Merkmale...) beschäftigt mich mehr als das einer Vergleichsgruppe, die mir nach dem jeweiligen Prinzip "ferner" ist.

Als Rassismus würde ich das nicht bezeichnen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 28.04.2013 11:58 Uhr. Frühere Versionen ansehen
28.04.2013 09:32 Uhr
Sind wir nicht alle Rassisten?

kurz: Nein!
28.04.2013 09:41 Uhr
Der Hintergrund ist wirklich etwas dünn und führt letztendlich zu einem gewaltigen Denkfehler. Unterschiedliche Gewichtung von Ereignissen, wie im Fall der eingestürzten Textilfabrik oder das Desinteresse an den Zuständen in der Textilindustrie in Bangladesch allgemein, hat wenig mit Rassismus zu tun, sondern mit der geografischen Distanz. Das kann man auch mit Ignoranz in Verbindung bringen, aber nicht mit Rassismus.
28.04.2013 09:45 Uhr
@Engels

Das hätte eine Zustimmung werden sollen. Tatsächlich sind auch Medien nicht frei von Angebot und Nachfrage. Auch fehlt vielen auch einfach der emotionale Zugang zu einer Welt, die sich doch recht deutlich von unserer unterscheidet. Es wird immer gern von einer Welt gesprochen, aber die sozialen und politischen Realitäten sind leider andere.
28.04.2013 09:54 Uhr
Das ist ein Vergleich, der nicht nur hinkt, sondern so keinesfalls stehen gelassen werden kann.

...und deshalb sind WIR ALLE natürlich auch keine Rassisten, welch ein Quatsch @Umfragesteller!

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 28.04.2013 11:54 Uhr. Frühere Versionen ansehen
28.04.2013 11:56 Uhr
"chauvinismus", im konkreten fall "chauvinismus der westlichen welt", träfe es besser.
28.04.2013 12:02 Uhr
Der Unterschied ist: Wenn in einem schlecht regierten Dritte-Welt-Land ein Gebäude einstürzt, ist das leider etwas nur allzu gewöhnliches.

Wenn in den USA ein Terrorakt verübt wird, ist das immer noch ein außergewöhnliches Ereignis.

Dazu kommt noch, dass wir (Deutsche und Europäer) sehr viel stärkere kulturelle, gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Verbindungen in die USA haben als nach Bangladesch, und den Neuigkeiten von dort deshalb mehr Aufmerksamkeit schenken.

Das hat nichts mit Rassismus zu tun.
28.04.2013 12:26 Uhr
Die "Nibelungentreue" war schon öfters Ursache unserer Staatspolitik.
Auch stehen genug Geßlerhüte auf öffentlichen Plätzen, deshalb ist derzeit die Welt drittrangig.
28.04.2013 13:24 Uhr
So ein Unsinn.
28.04.2013 15:10 Uhr
Was das öffentliche Interesse (ob das nun gerechtfertigt ist oder nicht) betrifft, besteht schon noch ein gewisser Unterschied zwischen einem politisch motivierten Mordanschlag und einem Unfall (auch wenn die zu ihm geführt habende Profitgier und Behördenkorruption natürlich alles andere als unpolitisch sind).

Mit der Entfernung hat das auch nicht so viel zu tun, ich habe gerade keinen Globus zur Hand, denke aber dass es bei der Berichterstattung keinen großen Unterschied gemacht hätte, wenn der Anschlag in Los Angeles stattgefunden hätte und die Textilfabrik in Ägypten eingestürzt wäre.

Andererseits: Ich war schon einmal in Boston, auch dort, wo der Anschlag stattfand, ein Freund von mir nimmt gelegentlich an Marathonläufen in den USA teil, ich habe in Neuengland Verwandte (und viele Deutsche haben Verwandte in den USA), viele Deutsche haben an Schüleraustauschprogrammen mit den USA teilgenommen, haben dort gearbeitet oder waren als Touristen da. Diese Verbindungen bestehen zu Bangladesh nicht, jedenfalls lange nicht so intensiv.

Da liegt es schon einigermaßen nahe, sich für Vorgänge in Boston stärker zu interessieren als für solche in Dhaka. Das ist nicht unproblematisch, schließlich tragen durch ihr Konsumverhalten vermutlich mehr Deutsche eine gewisse Mitverantwortung für den Unfall in Dhaka als für den Anschlag in Boston, aber als "rassistisch" würde ich es nicht bezeichnen, schließlich sind unter den Opfern in Boston wahrscheinlich Menschen aller möglichen Hautfarben, ohne dass dies einen Unterschied machen würde.

29.04.2013 07:48 Uhr
Der Unterschied ist: Die in Bangladesh wollen es so.

Sie dulden ja die Korruption und revoltieren nicht.

Daher geht jetzt auch alles so weiter wie vorher.
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