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Fragenübersicht Wie viel Prozent derjenigen, die Verbrechen begehen, sind deiner Vermutung nach wirklich böse Menschen, also Verbrecher in ihrem Charakter, nicht nur aufgrund einer einzelnen Tat?
1 - 20 / 20 Meinungen
16.05.2013 20:17 Uhr
Wirklich pathologisch böse sind nur sehr sehr wenige Menschen, auch unter den Verbrechern. Der Anteil dürfte zwischen Verbrechern und Gesamtbevölkerung nur in ein paar Prozentpunkten abweichen.

In jedem wohnt hingegen etwas böses/niederträchtiges und Aufgabe der Zivilisation ist es, dies jeden Tag aufs neue zu zivilisieren. So wie eben aber auch in nehezu jedem etwas zivilisiertes/liebes wohnt. Menschen sind selten eindimensional und dann sind es eigentlich auch immer psychologische Auffälligkeiten.
16.05.2013 21:08 Uhr
Falsche Betrachtung. Wer definiert "gut" und "böse"? Mehr noch: Wer sagt, dass "böse" was negatives ist? Die Frage ist zu subjektiv und kann nicht ernsthaft beantwortet werden.
16.05.2013 21:25 Uhr
Zitat:
Falsche Betrachtung. Wer definiert "gut" und "böse"? Mehr noch: Wer sagt, dass "böse" was negatives ist?


Es gibt schon Menschen die pathologisch anderen Menschen schaden wollen, das ist unzweifelhaft böse.

Da wo es anfängt eine Definitionssache zu werden, da liegt ganz sicher kein klar "böses" Verhalten mehr vor. Das kann man nur dann finden, wenn vollkommen unzweifelhaft nahezu alle Kulturen, alle Zeiten und weitgehend alle Menschen dies ablehnen. Und selbst ein Serienmörder oder Kinderschänder (der eben jene Kritierien erfüllt) muss noch lange nicht von grund auf böse sein, der kann dennoch seine Mutter lieben und gute Freundschaften pflegen.
16.05.2013 22:18 Uhr
Böse ist jemand, der vorsätzlich und ohne Not anderen schadet, unabhängig von der jeweiligen Gesetzeslage. Also ist neben dem gemeinen Mörder, Räuber und Dieb auch der Abmahnanwalt oder der formal legal handelnde Geschäfts-Abzocker, der rechtschaffene Menschen zum Profit ruiniert, böse.

Nicht dagegen jemand, der nur mehr oder minder willkürlich festgelegte Ordnungs-Straftaten ohne konkrete Schädigung eines anderen begeht, wie Steuerhinterziehung, (je nach Rechtssystem) illegale Pornografie oder Prostitution, Spielen von Killerspielen oder Gotteslästerung, auch nicht, wenn sowas u.U. drakonisch bestraft wird.

Und auch nicht derjenige, der von dem Abmahnanwalt oder Geschäftsmann finanziell ruiniert wird und sich mit vorgehaltener Pistole sein Geld zurück holt oder den gleich abknallt, auch, wenn es formal eine schwere Straftat ist.

Der wahre Charakter eines Menschen zeigt sich nur dann, wenn er vermeintlich keine negativen Konsequenzen für Verbrechen befürchten muss: bei hilflosen Menschen, wenn keine Polizei in der Nähe ist oder gar kein Rechtssystem existiert, das ihn strafen könnte (z.B. im Krieg). Wer dann plündert, Frauen vergewaltigt und Kinder mit dem Kopf an die Wand schlägt, ist ein Verbrecher, ist es immer gewesen und wird es auch immer sein, wenn wieder eine rechtsstaatliche Ordnung herrscht und er dann nicht mehr auffällig wird, denn nur im Zustand der Gesetzlosigkeit hat er sich wirklich gezeigt.

Für die Bewertung ob ein Mensch Verbrecher ist oder nicht, sind Verhaltensweisen völlig irrelevant, die er in Situationen zeigt, wie:

- Starke Ãœberwachung, durch Polizei, Kameras, hohe Entdeckungswahrscheinlichkeit.
- gegenüber Macht- und Autoritätspersonen
- gegenüber Freunden und Familienmitgliedern, von denen er sich Vorteile erhofft.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 17.05.2013 00:30 Uhr. Frühere Versionen ansehen
16.05.2013 22:29 Uhr
Ich würde mal sagen, ungefähr 75% der Insassen einer Haftanstalt sind böse Menschen, die ihre Straftaten ohne Not zur Erlangung von Privilegien oder zur Machtausübung, oft planvoll begangen haben. Nur ein kleinerer Teil handelt aus Not- und Bedrängnissituationen, oder weil er infolge vorheriger, böswilliger Schädigung durch den anderen eine entsprechende Vergeltung ausübt.

Dazu kommen jene Verbrecher, die sich den formalen Regel anpassen, also insbesondere das Geschäftswesen oder sogar das Recht selbst für verbrecherische Handlungen nutzen.

Weitgehend dürften bösartige Menschen dem Typ der sog. "antisozialen Persönlichkeitsstörung" aus der Psychologie entsprechen. Menschen dieses Typs konzentrieren sich vor allem in Gefängnissen und Chefetagen.
16.05.2013 22:40 Uhr
Sünder sind wir alle. Das Böse gibt es so nicht - alles ist veränderbar. Man kann nur auf den rechten Weg finden.
16.05.2013 23:28 Uhr
Ich denke nicht dass es da klare Trennlinien gibt sondern das alles Menschen für einen gewissen Lohn "böses" tun würden. Nur die Dimensionen unterscheiden sich. Fast jeder würde für 1 Millionen einen anderen Menschen ohrfeigen ,für 20 Euro einen Mord begehen würden nur wenige.Außerdem wäre auch fast jeder Bereit zumSchutz seiner Familie zu töten oder andere zu verletzen.Ein Spezialfall sind natürlich gestörte Menschen die sich am Leid anderer ergötzen.
17.05.2013 06:43 Uhr
Zahlen sind unmöglich zu nennen, dazu ist auch die Frage viel zu schwammig.
Auf jeden Fall liegt der Anteil der echten Psychopathen deutlich unter dem, was sich der Umfragesteller vorstellt...!
17.05.2013 08:21 Uhr
Ist jemand, der Steuern hinterzieht böse? Ist Uli Hoeness böse? In unserer Gesellschaft gilt er, sollte er verurteilt werden, jedenfalls als Straftäter und Verbrecher. Aber ist er böse?

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 17.05.2013 10:25 Uhr. Frühere Versionen ansehen
17.05.2013 08:31 Uhr
"Ist Uli Hoeness böse?"

Der Mann ist Präsident des FCB. Der ist das böse schlechthin.
17.05.2013 08:39 Uhr
gut & böse sind reliktbegriffe aus religionen und schwarzer pädagogik.
in psychologie und moralphilosophie haben sie nichts verloren.
leider taugen sie noch immer als politische kampfbegriffe zur entmenschlichung des menschen, was nach den erfahrungen im Dritten Reich verständlich aber nicht verzeihlich ist.

als hätten weder Marx noch Nietzsche gelebt.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 17.05.2013 10:40 Uhr. Frühere Versionen ansehen
17.05.2013 09:34 Uhr
Hier hilft der Begriff "Schuld". Das ist die freie Entscheidung für eine inakzeptable Alternative im Angesicht einer akzeptablen Alternative.

Die Motive für so eine freie Entscheidung sind vielfältig, haben oft mit Gier oder Narzissmus zu tun.

Personen, die diesen Gefühlen nachgeben, kann man durchaus als "böse" bezeichnen.

Hingegen sind Menschen, die ihren Trieben oder Affekten nachgeben, nicht mehr frei in ihrer Entscheidung, weil die Triebe oder Affekte die Kontrolle übernehmen. Sie sind dann zwar nicht schuldig und nicht böse, wohl aber gefährlich.
17.05.2013 09:41 Uhr
@ harzhaxe:

Uli Hoeneß ist, wenn es nur um Steuerhinterziehung geht, nicht als böse einzustufen. Er hat nur einen Verstoß gegen eine formale Regel, eine klassische Ordnungsstraftat begangen, aber niemanden individuell geschädigt - erleichternd ist auch, dass er ja nicht genommen hat, sondern lediglich eine -nicht freiwillig eingegangene- Verpflichtung nicht erfüllt hat.

Deshalb meine ich auch, dass er nicht in den Knast gehört, sondern Steuerhinterziehung als Tat, die gegen Geld begangen wird, auch nur mit Geld bestraft werden soll, d.h. er soll einfach seine Steuern mit einigem Aufschlag nachzahlen.

Anders sähe es aus, wenn er Beziehungen zu Politikern und Behörden genutzt hätte, um Steuern hinterziehen zu können und dabei unentdeckt zu bleiben - das wäre Korruption und damit ein echtes Verbrechen! Oder wenn durch Nichterfüllung einer Verpflichtung jemand ernsthaft in Not geriete.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 17.05.2013 11:43 Uhr. Frühere Versionen ansehen
17.05.2013 09:49 Uhr
Ich habe noch auf der Uni gelernt (Ende der 80er Jahre in Kriminologie, Lehrbuch von Prof.Dr. Pfeiffer): Es gibt keine bösen Menschen, sondern die sozialen Verhältnisse sind schuld. Verantwortlich für delinquentes Verhalten ist daher die Gesellschaft.

Hmnnn
17.05.2013 09:51 Uhr
@trunkenetasten:

Ich denke, es gibt sehr wohl absolute Begriffe von Gut und Böse, die weder von mehr oder minder willkürlichen Gesetzeswerken noch von religiösen Vorstellugen abhängig sind.

Nämlich daran, ob man mit seinem Handeln auf eine Schädigung anderer abzielt, ob man zum Schaden anderer Privilegien erreichen will. Egal, ob diese Schädigung nun materiell, körperlich oder durch Erniedrigung stattfindet.

Ein böser Mensch zeichnet sich durch Rücksichtslosigkeit und Konkurrenzdenken aus, mit dem Ziel, andere auszuschalten, um selbst Vorteile zu erlangen, ohne, dass dazu eine Not besteht.

Denk mal, es gäbe von heute auf morgen keine Polizei, keine Gerichte und keine Gefängnisse mehr! Würden dann alle, die körperlich in der Lage sind, plündern, randalieren, morden und vergewaltigen? Ich denke, einige ja, andere nein! Und dann zeigt sich, welche Menschen wirklich böse sind und welche nicht!
17.05.2013 10:16 Uhr
Sind die, die offiziell als Straftäter verurteilt wurden und als solche bezeichnet werden, immer "böse" Menschen? Nein! Und wieviele tatsächlich "böse" Menschen laufen vollkomemn ungeniert und unbehelligt herum?
Wie hoch der Anteil der tatsächlich "bösen" Menschen in unserer Gesellschaft ist, läßt sich nur schätzen. Ich gehe von etwa 3-4 Prozent aus. ...
17.05.2013 10:55 Uhr
Wenn man wissen will, ob es böse Menschen gibt, muss man sich nur mal spielende Kinder betrachten, wie die sich gegenseitig quälen und dabei ein sadistisches Vergnügen empfinden...
17.05.2013 12:20 Uhr
Wirklich böse Menschen? Da hab ich jetzt noch keine Statistiken zu gesehen^^
17.05.2013 13:50 Uhr
Wer definiert, was "wirklich böse" ist? Natürlich ist jeder durch äußere Umstände beeinflusst, der solche Taten begeht. Selbst wenn es Menschen geben sollte (was nicht erwiesen ist), die schon körperlich/gehirnstrukturmäßig eher zu solchen Taten neigen, gilt das auch für sie.
17.05.2013 18:21 Uhr
Zitat:
Ich habe noch auf der Uni gelernt (Ende der 80er Jahre in Kriminologie, Lehrbuch von Prof.Dr. Pfeiffer): Es gibt keine bösen Menschen, sondern die sozialen Verhältnisse sind schuld. Verantwortlich für delinquentes Verhalten ist daher die Gesellschaft.


Ich kenne keine Kriminologie-Lehrbücher, die das so platt behaupten würden...
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