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Fragenübersicht Abschied in Immerath: Ein Dom macht dicht! Deine Meinung?
1 - 13 / 13 Meinungen
14.10.2013 15:45 Uhr
Angesichts der Irritationen vom Wochenende, dass RWE angeblich den Tagbergbau "Garzweiler II" aus Kostengründen evtl. doch früher beenden will als ursprünglich geplant, ist das ganze eine ziemliche Tragödie - vor allem für die dortigen Anwohner.
14.10.2013 18:17 Uhr
Diese Landnahme aufgrund uralter Verträge ist eine Sauerei.
14.10.2013 18:18 Uhr
Der Dom in Köln ist da sicherer - die haben da sogar so ein Lied...



(Und keine Braunkohle unter den Dom.)
14.10.2013 22:31 Uhr
Immerath hat mich Sicherheit keinen Dom, jedenfalls ist mir das Bistum Erkelenz bisher nicht bekannt. Da man aber auch schöne größere alte Kirchen im Rheinland schon mal scherzhaft "Dom" nennt handelt es sich sicherlich um eine schöne alte Kirche.

Sofern es dafür in der neuen Heimat einen Ausgleich geben sollte wird es bestimmt ein hässlicher Zweckbau sein- schließlich hat sich RWE darauf bei anderen Umsiedlungen stets verstanden.

Anstelle der NRW-Landesregierung würde ich mal in ernsthafte Gespräche mit dem Bergbautreibenden (RWE) gehen, ob sie wirklich meinen, ihren Mammut-Tagebau noch in der geplanten Dimension umzusetzen. In Wahrheit dürfte der Konzern sich davon verabschiedet haben, gibt es aber wegen der Arbeitsplätze, die er noch nicht outgesourct hat nicht zu.
14.10.2013 22:37 Uhr
Zitat:
Der Dom in Köln ist da sicherer - die haben da sogar so ein Lied...


Ja, wobei aber gerne vergessen wird, aus welchem Anlass das Lied geschrieben wurde: aufgrund der Stadtsanierungspläne der 70er-Jahre in Köln. Die ist zwar in dem Lied ziemlich verulkt mit so Zeilen wie "Stell Dr vür, dr Kreml stünd om Eberplatz, stell Dr vür, dr Louvre stünd am Rhing..." um dann zum Refrain "Mer loße dr Dom en Kölle" zu münden, aber das Thema, was die Bläck Fööss da verwurstet haben, war schon ein ernstes. Und es war auch nicht das einzige Lied zum Thema, das kaum bekannte "Südstadt-Leed" ("Wenn vür dr Ringschänk keene Baum vür dr Düür mieh steiht, weil demnächs he en neue Stroß lang jeit....."), was wesentlich ruhiger ist schlägt in die gleiche Kerbe.

Leider hat diesen Braunkohle-Wahnsinn nie jemand thematisiert: aus dem Umland niemand wegen "der Arbeitsplätze" und von den Kölnern niemand, weil die die sie umgebenden Braunkohlekraftwerke für Atomkraftwerke halten.
15.10.2013 05:49 Uhr
Zitat:
von den Kölnern niemand, weil die die sie umgebenden Braunkohlekraftwerke für Atomkraftwerke halten


15.10.2013 06:44 Uhr
Diese umwelt- und heimatzerstörerische Art des Kohleabbaus hätte schon längst beendet werden müssen.
15.10.2013 06:47 Uhr
Benedikt Erenz hat dies in ZEIT online so kommentiert:

Zitat:
"(...) So nimmt der längst anachronistische Braunkohleabbau eine Kulturlandschaft mit sich in den Untergang. So werden noch um fünf vor zwölf ganze Ortschaften vernichtet, Häuser und Höfe, Schlösser und Kirchen. Das ist die Zerstörungskraft einer zähen Technokratie, die Ideologie der alten Energie, das ist die NRW-DDR, die immer weitermacht. Wer ruft endlich Halt?"


http://www.zeit.de/2013/31/nrw-braunkohletagebau-dom
15.10.2013 06:49 Uhr
In den 1990-er Jahren wäre die rot-grüne Landesregierung beinahe daran zerbrochen, dass GRÜNE diesen Wahnsinn stoppen wollten. Damals warfen viele JournalistInnen den GRÜNEN dafür vor, Arbeitsplätze vernichten zu wollen und unrealistisch und wirtschaftsfeindlich zu sein. Jetzt zeigt sich, dass sie damals schon recht hatten.
15.10.2013 06:50 Uhr
Es war eine falsche und schändliche Entscheidung von der katholischen Kirche, dass sie das Gebäude verkauft hat. Hier hätte sie zeigen können, was wichtiger ist als Geld: Heimat, Umwelt und die Menschen.
16.10.2013 22:15 Uhr
Zitat:

Es war eine falsche und schändliche Entscheidung von der katholischen Kirche, dass sie das Gebäude verkauft hat. Hier hätte sie zeigen können, was wichtiger ist als Geld: Heimat, Umwelt und die Menschen.


Das ist Blödsinn. Wer nicht verkauft wird zwangsenteignet und bekommt dann nur noch ein Bruchteil dessen, was er bei einem rechtzeitigen Verkauf hätte erzielen können. Da sind RWE und Politik, die über kommunale Anteile an diesem Unternehmen, ausgestattet mit Mehrfachstimmrechten verfügen gnadenlos.
16.10.2013 23:21 Uhr
Mit der Zwangsenteignung wäre ich vorsichtig, besonders dann, wenn es sich, wie im Beispiel leider nicht, um Sakralbauten und Friedhöfe handelt. Eine Umbettung ist zwar schnell angeordnet, aber solange ein Sakralbau nicht entweiht wurde wird es schwer, ein öffentliches Interesse dagegen zu konstruieren.

Leider ist aber genau das durch die katholische Kirche in Immerath geschehen. Vermutlich aus Kostengründen, denn die Kirche hätte weiterhin "betrieben" werden müssen.

Aber es wäre durchaus interessant geworden, wäre ein solcher Rechtstreit bis vor EU Gerichte getragen worden. Schad, die rk-Kirche hat da mal eine Chance verpaßt.
17.10.2013 06:42 Uhr
@foreverdol

"Blödsinn" ist es durchaus nicht. Es gibt derzeit ein Verfahren vor dem Bundesverfassungsgericht, in dem sich jemand eben gegen derartige Enteignungen wehrt. Es wäre gut für die Kirche gewesen, wenn sie an der Seite dieses Klägers stünde und nicht nun in Medienberichten zitiert würde, dass ihr Sprecher gesagt habe, die Kirche müsse halt ans Geld denken.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
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