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Warum werden Mitarbeiter in Callcentern immer noch so schlecht bezahlt und angesehen? |
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11.01.2014 19:43 Uhr |
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Naja, der schlechte Ruf könnte darin begründet liegen, dass Callcenter-Mitarbeiter teilweise auch für unseriöse Firmen arbeiten die einem am Telefon irgendwelche Zeitungsabos oder sonstige Knebelverträge aufquatschen wollen. Jeder kennt solche Anrufe und jeder weiss wie nervig sowas ist.
Zur Bezahlung:
Naja, soooo unheimlich hoch ist die Qualifikation die man für diesen Job braucht nun auch wieder nicht. Nicht umsonst sitzen da hauptsächlich Leute die beruflich sonst nichts "auf die Reihe bekommen" haben. |
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11.01.2014 20:22 Uhr |
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Callcenter haben einen wirklich schlechten Ruf, was nicht immer ganz unberechtigt ist. Es ist auch bedauerlich, wenn jemand in dieser Branche landet, die tatsächlich keine Lobby hat. Fakt ist aber leider auch, dass man keine besondere Qualifikation benötigt. Im Einzelhandel sieht es ja nicht viel anders aus.
Die meisten landen in dieser Branche aus finanzieller Not und da fällt die Organisation zur Durchsetzung von besseren Arbeitsbedingungen nicht leichter. |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 11.01.2014 21:26 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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11.01.2014 23:13 Uhr |
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Da ich selbst in einem Callcenter arbeite, wenn auch in einem etwas besseren, glaube ich, dass meine Erfahrungen dort eventuell von Interesse sein könnten. In einem Callcenter arbeitet man zunächst mal meistens nur kurze Zeit, sei es als Student, als Schüler, oder Hausfrau, die sich was dazuverdienen will. Dass jemand dort längere Jahre bleibt, ist eigentlich die Ausnahme, und meistens sind finanzielle Not, Krankheit, falsche Studienfachwahl und ähnliches die Ursache.
Die Bezahlung ist aus einem ganz einfachen Grund so gering: die Qualifikationsvoraussetzungen sind gleich Null, es gibt also tausende, die diese Arbeit machen können. Die Fluktuationsrate ist in solchen Betrieben auch ziemlich hoch. |
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11.01.2014 23:36 Uhr |
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Dass sie so schlecht bezahlt werden hängt damit zusammen, dass viele CallcentermitarbeiterInnen erstens nur befristet beschäftigt sind, so dass man ihnen immer für die Zukunft die sowieso nicht eintretende Gehaltserhöhung wie eine Wurst hinhalten kann und dass viele CallcentermitarbeiterInnen froh sind, diese Arbeit zu haben und somit kein gewerkschaftlicher Organisationsgrad gegeben ist. Daher gibt es auch kaum ein Callcenter, das wenigstens einen Haustarifvertrag hat.
Der schlechte Ruf hängt zum einen an Sachen wie "Kaltaquise" und "Outbound-Calls", die in der Vergangenheit ohne Einwilligung zur telefonischen Kontaktaufnahme seitens der Kunden geführt wurden, an fehlenden Entscheidungskompetenzen der MitarbeiterInnen und aufgrund von Befristungen und Fluktuation sehr unterschiedlichen Wissensständen. |
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12.01.2014 08:05 Uhr |
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Zitat:Zur Bezahlung:
Naja, soooo unheimlich hoch ist die Qualifikation die man für diesen Job braucht nun auch wieder nicht. Nicht umsonst sitzen da hauptsächlich Leute die beruflich sonst nichts "auf die Reihe bekommen" haben.
Nun, so ganz stimmt das auch wieder nicht, denn man muß durchaus unterscheiden. Callcenter der Versicherungswirtschaft zum Beispiel dürfen nur durch zumindest Versicherungsfachmänner/frauen besetzt sein. Über die individuelle "Qualifikation" im Sinne von "Erfahrung" mag man dann zwar streiten, aber Fakt ist auch, daß diese MitarbeiterInnen sich in sämtlichen Produkten (ihrer Sparte) und den dazugehörigen EDV-Systemen (nicht immer einheitlich) auskennen müssen.
Das Problem bei denen ist allerdings meist die Haltung der Vorgesetzten: Um die Wartezeit in der Schleife so kurz wie möglich zu halten werden die MitarbeiterInnen "auf Quote" gehalten, also min. 60 Gespräche am Tag. Unter diesem Druck kommen dann die "danke für Ihren Hinweis, dann ist ja alles klar"-Gespräche zustande, die zumeist leider Null Qualität beinhalten.
Den Bereich "Kaltakquise" kann man als "Opfer" allerdings dadurch entgehen, daß man sich die Rufnummer notiert und diese dann zum Zwecke der Abmahnung an Verbraucherschutzinstitutionen weiterleitet - denn man darf nur DANN angerufen werden, wenn man ausdrücklich seine Zustimmung dazu gegeben hat (schriftlich).
Das "Problem" insgesamt aber ist, daß die Deutschen immer noch lieber "billig" haben wollen. Und sich bei hohen Boni der Vorstände immer noch nichts denken. Käme endlich ein klein wenig mehr Bewußtsein der Verbraucherverantwortung auf (man kann auch mit den Füßen abstimmen), dann wären Änderungen bei Callcentern eher denkbar. Streik? Was soll das bringen? Da braucht das Unternehmen nur Ausdauer, dann hat sich das mit "Streik". Ähnliches erleben wir ja immer noch bei Zalando... da wird auch lieber auf Kundenseite vor Glück geschrien als vor Empörung über die Arbeitsbedingungen... ^^ |
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12.01.2014 08:50 Uhr |
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Einerseits wird es Zeit für Mindestlöhne, andererseits sollten Ausbeuterfirmen boykottiert werden.
Mir ist es wurscht, ob einer in einem Callcenter arbeitet, solange er zum Feierabend seinen Job ablegt. |
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12.01.2014 10:49 Uhr |
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Einige Punkte, die mich zu dieser Umfrage gebracht haben, sind hier bereits genannt worden. Ein weiterer wichtiger Punkt ist meiner Meinung nach, dass es ein Outsourcing gegeben hat, was zur Folge hatte, dass Sachbearbeiter in den unterschiedlichen Bereichen durch einen Mitarbeiter im Callcenter ersetzt wurden.
Der schon genannte Zeitdruck im Callcenter verhindert jegliche Form von echter Qualität und somit sehr oft einen Kunden noch als willkommenen Kunden - im besten Fall als "König"- zu behandeln.
Das wirkliche Anliegen des Kunden fällt somit leider sehr oft in den Hintergrund.
Kenntisse jegoch sind weiterhin erforderlich, gerade wenn es um einen technischen Support geht, werden aber durchweg miserabel bezahlt.
Zudem führt die Zersplitterung eines Großkunden auf mehrer Callcenter zu einem Konkurenzkampf mit äusserst negativen Folgen (z.B. fehlender Informationsfluss, reine Zeitkontrolle, ein Gegeneinander statt Miteinander u.v.m.).
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12.01.2014 11:06 Uhr |
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Weil sie es verdient haben. |
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12.01.2014 13:15 Uhr |
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Slecht bezahlt ist es deswegen, weil den Job nahezu jeder machen kann und man die Callcenter auch jederzeit überall hin verlagern, auslagern und teilweise auch abschaffen kann. Bei zu hohen Löhnen lohnt sich der Service/ Vertrieb einfach nicht.
Und schlecht angesehen sind sie zum einen genau wegen der schlechten Löhne und damit eher einfachen Mitarbeitern und zum anderen damit einhergehend auch einer mittelmäßigen Qualität. Zumal viele Kunden von Servicehotlines wahre Wunder erwarten, diese Erwartungen aber einfach nicht einlösbar sind. Der Vertrieb tut natürlich sein übriges, Klinkenputzer waren noch nie beliebt. |
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12.01.2014 22:47 Uhr |
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"Das ist Unsinn, denn der Kunde der anruft zahlt ja nicht für den Service, den er am Telefon erhält."
Natürlich tut er das das. Das ist ja der Grund warum das Milliongeschäft der Warteschleifen und das Verbinden vom Gesetzgeber untersagt wurde. |
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12.01.2014 22:51 Uhr |
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"Den Bereich "Kaltakquise" kann man als "Opfer" allerdings dadurch entgehen, daß man sich die Rufnummer notiert und diese dann zum Zwecke der Abmahnung an Verbraucherschutzinstitutionen weiterleitet - denn man darf nur DANN angerufen werden, wenn man ausdrücklich seine Zustimmung dazu gegeben hat (schriftlich). "
Leuts die heute Kaltaquise machen übermitteln ihre Nummer nicht.
Callcenter die das machen sitzen nicht mehr in Deutschland. Da kannst du abmahnen wie du willst.
Und das schriftlich in Klammer ist natürlich Blödsinn. Natürlich kann man seine Zustimmung immer auch mündlich geben. |
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13.01.2014 18:31 Uhr |
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Naja, es gibt solche und solche. Und leider sorgen die "solchen" häufig für den Ruf.
Call Center 1:
Belästigt Leute per Telefon und versucht hart an der Grenze zum Betrug irgendwelche Produkte/Dienstleistungen an den Mann zu bringen. Im Vertriebsdeutsch heißt das dann "Kaltaquise". Für den Angerufenen ist der Anruf lästig, Zeitverschwendung und wenn er mit "jaja" abwimmeln will, einen Vertrag aufgehalst bekommt, nervig.
Call Center 2:
Sehr häufig bei Billigstromanbietern, Billigtelefonanbietern, Billiggasanbietern zu finden. Die Mitarbeiter haben keine Ahnung und teilweise noch nicht mal Zugriff auf die Kundendaten. Wenn man ein Anliegen hat, wird ein Rückruf zugesagt, der häufig nicht oder erst ewig später erfolgt.
Call Center 3:
Das sind die, die unter dem Ruf zu leiden haben, für den Call Center 1 und Call Center 2 gesorgt haben. Hier gibt es Mitarbeiter, die die Produkte kennen und um Problemlösung bemüht sind. Leider müssen die oft den Unmut der Kunden ertragen, der eigentlich an weit höherer Stelle im Unternehmen besser aufgehoben wäre.
Und dann gibt es noch beliebig viele Abstufungen :-) |
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