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Fragenübersicht Ist der Einsatz von Schöffen vor Gericht sinnvoll?
1 - 20 / 26 Meinungen+20Ende
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02.07.2015 08:25 Uhr
Ja ist er, da Juristen oft betriebsblind sind und gelegentlich dadurch Details übersehen. Wünschenswert wäre ein Grand-Jury System wie in den USA.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 02.07.2015 10:26 Uhr. Frühere Versionen ansehen
02.07.2015 08:53 Uhr
Schöffen sorgen dafür, dass sich abgehobene Juristen nicht zu sehr von der Gesellschaft entfremden. Schöffen sind sozusagen die Anker, mit denen die Justiz in der Bevölkerung verankert wird.
Sie sind ein wichtiger und wesentlicher Garant dafür, dass sich die Menschen einer Gesellschaft dauerhaft mit der Justiz identifizieren können.
02.07.2015 12:45 Uhr
Nein. Man hat dann dort überforderte Laien sitzen, die weder den Sachverhalt korrekt erfassen noch bewerten können. Mit gefährlichem Halbwissen, das man sich durch Google und Wikipedia angeeignet hat, wird dann Richter gespielt. In solchen Verhandlungen ist dann das permanente Kopfschütteln von Staatsanwalt und Rechtsanwälten das Highlight des Tages.

Solche Gerichtsverhandlungen erinnern daher eher an „juristische“ Diskussionen mit Solid. Da wird dann Ahnungslosigkeit noch mit vor Selbstbewusstsein strotzender Monstranz vor sich hergeschoben. Wenn es nicht so bitter traurig wäre, könnte man lachen.
02.07.2015 13:32 Uhr
Ich habe zwar noch nie als Schöffe einem Gericht angehört, wohl aber als Ehrenamtlicher Richter beim zuständigen Verwaltungsgericht.
Im Ergebnis der Betrachtungen kommt da sicher kein Unterschied zu den Schöffen heraus.
Wir waren zwei Nicht-Juristen gegenüber drei Berufsrichtern und wurden nach der Darstellung des Sachverhaltes durch einen der Berufsrichter zu unserer Meinung gefragt, noch bevor uns von den Richtern deren Ansicht mitgeteilt wurde.
Es hat in den fünf Jahren meiner Mitwirkung und etwa zehn Einsätzen niemals einen Dissens gegeben. Wir Laien haben die Sache so eingeschätzt, wie sie dann auch vom Gericht insgesamt gesehen wurde.
Betriebsblindheit soll auf diese Weise wohl vermieden werden, der gesunde Menschenverstand ist da gefragt gewesen.
Im übrigen, es ging nahezu ausnahmslos um Klagen von Asylbewerbern.
02.07.2015 13:38 Uhr
Ich erkenne keinen Sinn im Schöffensystem.
02.07.2015 14:44 Uhr
Zitat:
Wünschenswert wäre ein Grand-Jury System wie in den USA.


Bloss nicht!
02.07.2015 15:26 Uhr
Klar sind Schöffen sinnvoll!

Das sind wenigstens keine Experten!

Wie schon Ludwig Thoma so treffend bemerkt hat: "Er war ein guter Jurist und auch sonst von mäßigem Verstande!"

Das deckt sich auch schön mit meinen privaten Erfahrungen mit Juristen. Ich weiß zwar nicht, woran das liegt - aber wahrscheinlich ist das Jurastudium ein Selektionskriterium für dieses zweifelhafte intellektuelle Potential. Tja, wer sonst zu allem zu blöd ist, der studiert eben dann Jura! Zum bieseln zu blöd aber "Subsumtion" können die perfekt anwenden!



Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 02.07.2015 17:29 Uhr. Frühere Versionen ansehen
02.07.2015 20:14 Uhr
Zitat:

Das deckt sich auch schön mit meinen privaten Erfahrungen mit Juristen


Juristen, Katholiken... du machst haufenweise schlechte Erfahrungen, scheint mir...
02.07.2015 20:35 Uhr
Zitat:
Klar sind Schöffen sinnvoll!

Das sind wenigstens keine Experten!


Finde ich eine beruhigende Aussage, dass keine Experten urteilen.
02.07.2015 20:49 Uhr
Zitat:


Finde ich eine beruhigende Aussage, dass keine Experten urteilen.


Besonders wichtig ist mir das bei Ärzten, da achte ich immer sehr darauf dass die nicht Medizin studiert haben!
02.07.2015 20:55 Uhr
Zitat:
Besonders wichtig ist mir das bei Ärzten, da achte ich immer sehr darauf dass die nicht Medizin studiert haben!


Es reicht vollkommen aus, sich bei Wikipedia den Artikel "Herzoperation" durchzulesen, um so etwas durchzuführen.

Wenn alles schiefgeht, kann man neben dem OP-Tisch dann immer noch "Wiederbelebung" mit dem Smartphone googeln.
02.07.2015 21:01 Uhr
Zitat:

Es reicht vollkommen aus, sich bei Wikipedia den Artikel "Herzoperation" durchzulesen, um so etwas durchzuführen.

Wenn alles schiefgeht, kann man neben dem OP-Tisch dann immer noch "Wiederbelebung" mit dem Smartphone googeln.


Du kannst bestimmt noch so richtig bieseln, Bots, stimmts?!
02.07.2015 21:50 Uhr
Ja sind sie. Bei der Frage nach der Schuld sind sie genauso Experten wie die Berufsrichter. Beide müssen nach dem Gefühl gehen. Und bei der Straffzumessung stören sie nicht da ansonsten das Urteil eh kassiert wird.
02.07.2015 21:53 Uhr
"Es reicht vollkommen aus, sich bei Wikipedia den Artikel "Herzoperation" durchzulesen, um so etwas durchzuführen."

Jepp was schon dutzende von "Ärzten" bewiesen haben die sich da einfach reingemogelt haben mit gefälschten Zeugnissen. Vom Kinderarzt bist zum Herzchirurgen. Vom Assistenzarzt bis zum Abteilungsleiter.
03.07.2015 04:34 Uhr
Zitat:
Beide müssen nach dem Gefühl gehen.


Jep. Daher ist "Intuitiv urteilen - gewusst wie" auch die wichtigste Vorlesung im Jurastudium.
03.07.2015 04:35 Uhr
Zitat:
Man hat dann dort überforderte Laien sitzen, die weder den Sachverhalt korrekt erfassen noch bewerten können.


Es ist wirklich faszinierend, dass nur der große Herr Botsaris und die mit einem Staatsexamen in Jura gesegneten in der Lage sind, die Komplexität der Welt zu erfassen.
Man fragt sich wirklich, wie der Rest der Welt es schafft, auch nur eine Scheibe Brot zu essen .

Zitat:
Mit gefährlichem Halbwissen, das man sich durch Google und Wikipedia angeeignet hat, wird dann Richter gespielt.


Es wird nicht Richter gespielt, die Schöffen sind Richter.

Zitat:
In solchen Verhandlungen ist dann das permanente Kopfschütteln von Staatsanwalt und Rechtsanwälten das Highlight des Tages.


Zum einen ist es der Job von Staatsanwalt, Anwälten und Berufsrichtern, das Verfahren so zu führen, dass es nicht nur die Schöffen verstehen können, sondern eben auch die Öffentlichkeit. Natürlich ist es unbequem, sich nicht im eigenen juristischen Mief unterhalten zu können, sondern das Verfahren in allgemein verständlicher Sprache führen zu müssen. Andererseits ist aber genau das dringend geboten, um die Gesellschaft der Justiz nicht zu entfremden. Und der Gesetzgeber sieht das offensichtlich genauso, den zu diesem Zweck wurden die Schöffen geschaffen. Vergleichbare Elemente gibt es übrigens in vielen Rechtsordnungen. Und es ist auch kein Zufall, dass Schariagerichte so etwas eher nicht kennen.

Zitat:

Solche Gerichtsverhandlungen erinnern daher eher an „juristische“ Diskussionen mit Solid. Da wird dann Ahnungslosigkeit noch mit vor Selbstbewusstsein strotzender Monstranz vor sich hergeschoben. Wenn es nicht so bitter traurig wäre, könnte man lachen.


Nur dass das Lachen selten hilft, von einem Schöffen ein milderes Urteil zu kriegen.

Und es hilft auch einem Polizisten nicht, für den von ihm Beschuldigten ein härteres Urteil herauszuschlagen, um eigener Frustration vorzubeugen.

Dein - nennen wir es mal so - inhaltsfreies "juristsiches Gepöbel" ist ja inzwischen hier ein Running Gag. Substanz hat es aber bis heute nicht...
03.07.2015 04:42 Uhr
Zitat:
Besonders wichtig ist mir das bei Ärzten, da achte ich immer sehr darauf dass die nicht Medizin studiert haben!


In einem Strafverfahren vor einer Strafkammer mit Schöffen gibt es durchaus Experten mit entsprechender Ausbildung.

Den Berufsrichter.
Den Staatswanwalt.
Den Anwalt.

Die achten gemeinsam darauf, den Sachverhalt juristisch korrekt aufzuarbeiten und ihn für die Allgemeinheit verständlich darzustellen. Da achten die Schöffen meist sehr darauf und haken schon mal nach, wenn sich einer der Profis allzu sehr in seiner Expertise verliert.

Man sollte sich erinnern: Die Gesetze werden von Vertretern des Volkes gemacht (die ebenfalls keine Experten sein müssen) und daher ist es auch durchaus angemessen, wenn deren Anwendung ebenfalls von Vertretern des Volkes kontrolliert wird.

Auch in der Medizin ist es letztlich so, dass der Mediziner nur einen Rat erteilt. Die Entscheidung selbst über die Behandlung muss aber der Patient treffen. Ohne Medizinstudium.
03.07.2015 04:44 Uhr
Zitat:
Jep. Daher ist "Intuitiv urteilen - gewusst wie" auch die wichtigste Vorlesung im Jurastudium.


Das nennt man auch "Ermessensspielraum".

Aber es ist schon interessant zu sehen, wie viele hier mit der rechtsstaatlichen Grundordnung Deutschlands massive Probleme haben.
03.07.2015 05:02 Uhr
@Benoîte

Zitat:
Juristen, Katholiken... du machst haufenweise schlechte Erfahrungen, scheint mir...


In der Tat!

Zitat:
Besonders wichtig ist mir das bei Ärzten, da achte ich immer sehr darauf dass die nicht Medizin studiert haben!


Im Gegensatz zu Juristen und Katholiken habe ich von Ärzten im Allgemeinen eine hohe Meinung (Bleibt mir auch nichts anderes übrig zu sagen, hab ja selbst zwei zuhause )

Da krieg ich durchaus so einiges mit, was auf dem angeblich so fortschrittlichen medizinischen Sektor in Deutschland so alles passiert. Ärzten also blind zu vertrauen, nur weil sie Medizin studiert haben, halte ich persönlich für so was wie russisches Roulette, nur manchmal gefährlicher!

Auch geballtes Fachwissen in Verbindung mit langjähriger Erfahrung schützen nicht davor, auch mal gewaltig danebenzulangen! Da könnten nämlich oft auch Laien alleine aufgrund der Tatsache, daß sie von der Materie keine Ahnung haben auf Sachen kommen, auf die auch erfahrene Ärzte nicht gekommen wären. Die Friedhöfe sind voll von Leuten, die zu sehr auf die geballte Fachkompetenz mancher Ärzte vertraut haben!

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 03.07.2015 07:12 Uhr. Frühere Versionen ansehen
03.07.2015 05:08 Uhr
"Jep. Daher ist "Intuitiv urteilen - gewusst wie" auch die wichtigste Vorlesung im Jurastudium."

Um die Schuld festzustellen müssen Beweise geprüft, Zeugen glauben geschenkt werden, Indizien abgewägt werden...
Da nutzt juristisches Fachwissen überhaupt nichts. Einen Paragraph zu kennen erleichter es kein bisschen um zu erkennen ob einer lügt.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 03.07.2015 07:47 Uhr. Frühere Versionen ansehen
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