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Fragenübersicht Bist Du auch der Meinung, daß bei einem Tief, der wichtigste Beitrag von der Person selbst kommen muß?
1 - 19 / 19 Meinungen
28.01.2017 23:44 Uhr
Ich glaube schon, daß eine Person mit einer Krisenstimmung und Krisensymptomen den meisten Beitrag selbst liefern muß und sich nicht auf Andere verlassen darf.

Das ist nicht herzlos gemeint, noch heißt es, man möchte nicht für jemanden da sein, aber ein Resultat kann nur von innen, von der Person kommen.

Gilt auch für therapeutische Maßnahmen.

28.01.2017 23:44 Uhr
Ja. Allerdings wäre es sehr hilfreich, wenn drumherum Menschen wären, die einem aufhelfen, statt einen noch zusätzlich zu Boden zu schlagen.
28.01.2017 23:45 Uhr
Jein.
Oft hilft der Anstoß von aussen um den entscheidenden Schritt zu machen.
Funktioniert aber auch nur wenn man wirklich will.
28.01.2017 23:45 Uhr
@linksliberal

Ich sagte doch auch, daß man hilft. Keine Hilfe schlägt ohne Eigenleistung des Patienten, des leidenden Freundes. Auf das steuerte ich ja hin.
28.01.2017 23:46 Uhr
Zitat:
Funktioniert aber auch nur wenn man wirklich will.


Auf das will ich ja hinaus.
28.01.2017 23:47 Uhr
Anders geht es gar nicht und zu dieser Erkenntnis kommt der Eine langsamer als der Andere....und ein Außenstehender wie Freund/Familienmitglied/Therapeut kann da nur mit dem Aufbau von Vertrauen sacht darauf zuführen.
28.01.2017 23:50 Uhr
Zitat:
Auf das will ich ja hinaus.

Schon klar.
Aber es kann Situationen geben aus denen man wirklich heraus möchte, man aber nicht kann weil der Kopf es einfach nicht zulässt.
Und dann ist man ohne Hilfe ziemlich am A****

28.01.2017 23:51 Uhr
Ein Mensch in einem Tief ist kein Patient.

Und manches Tief könnte auch gänzlich verhindert werden, wenn drumrum nicht so viel Schäbigkeit wäre und anstelle dessen etwas mehr Nähe.

Meiner Meinung nach sind Depressionen auch keine krankhaften Zustände. Ich bin sicher, die allermeisten Menschen mit Depressionen bräuchten eine tatkräftige reale Hilfe, die die wirklichen Ursachen beseitigen hilft, und keinen Arzt und auch keine Medikamente, die die Ursachen ja nur kaschieren. Das wäre allerdings mit sehr viel mehr Aufwand verbunden und daher gibt es das kaum.

Wegen meines Nichtglaubens an Ärzte bin ich damals auch nirgendwo hingegangen und habe auch nichts genommen, zumal ich niemanden kenne, der jemals wieder von solchen Medikamenten losgekommen wäre. Wer damit anfängt, verliert die Herrschaft über seine Sinne und Emotionen.

28.01.2017 23:52 Uhr
Die Umfragenmotivation ist eine Umfrage von heute von hier gemischt mit ein paar Gedanken aus dem realen Umfeld.

Die Eine hat den Vater ein Monat von mir (ähnliche Situation, ähnliches Alter verloren) und hat absolut nie aus einer tiefen Trauerphase samt dem Lernen des Umgehens damit geschafft.

Die andere Person war ein Freund, der schwere Störungen hatte. Wo wir aber wissen, weder Freunde noch Therapeuten fanden Zugang und damit auch keine Chance auf Heilung. Keine Ahnung, was der treibt, der ging uns leider auch verloren.

Beide irgendwo ein Fall, wo ich mir denke, wen man nicht mitwirkt geht nichts.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 28.01.2017 23:56 Uhr. Frühere Versionen ansehen
28.01.2017 23:56 Uhr
Sieht der Staat etwas anders, da er zum Beispiel bei psychischen Erkrankungen das - in der Tat zweischneidige - Mittel der Zwangseinweisung in eine Klinik kennt, wenn von erhöhtem Risiko der Selbst- oder Fremdschädigung ausgegangen werden kann.

Im Übrigen steckt hinter der vom Umfragesteller ausgedrückten Haltung viel von der liberalen Ideologie "Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied" die verkennt, dass viele "Tiefs" (also psychische Störungen) etwas mit den gesellschaftlichen Gesamtverhältnissen zu tun haben, deren Folgen dann im Einzelwesen privatisiert werden.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 29.01.2017 00:26 Uhr. Frühere Versionen ansehen
28.01.2017 23:56 Uhr
@ Anubis:

Der Verlust eines Elternteils ist ein gravierender Einschnitt im Leben. Bei mir war der überraschende Tod meines Vaters auch der Beginn - leider gefolgt von einer ganzen Kette an unschönen Erlebnissen. In Summe (drei Vorkommensstränge nahezu gleichzeitig) dann einfach zu viel...

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 28.01.2017 23:57 Uhr. Frühere Versionen ansehen
29.01.2017 00:05 Uhr
@linksliberal

Ich habe Dir den Teil, den ich nicht posten möchte, privat zukommen lassen.

Ich glaube auch beim Tod eines nahen Menschen muß man auch die Perspektiven sehen.

Das kann auch ein Trost sein, wenn man sieht, daß für den Toten es möglichweise so besser war. Man kennt seine Wünsche und Ziele doch.
29.01.2017 00:13 Uhr
@linksliberal

Es geht auch jeder anders damit um. Der Eine kann sich am Trost vllt drüberretten, der Andere nicht.

Jeder reagiert anders.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 29.01.2017 00:19 Uhr. Frühere Versionen ansehen
29.01.2017 00:48 Uhr
Zitat:
Die Eine hat den Vater ein Monat von mir (ähnliche Situation, ähnliches Alter verloren) und hat absolut nie aus einer tiefen Trauerphase samt dem Lernen des Umgehens damit geschafft.


Hm, ich denke, alleine ist das auch schwer. Mein Vater ist ja auch vor 5 1/2 Jahren innerhalb von 5 Wochen gestorben. Für meine Mutter war das auch eine schwierige Zeit und für mich war es auch ein Einschnitt.

Am meisten haben eigentlich zwei Dinge geholfen: zum einen- bei aller Trauer- dass das nicht eingetreten ist, wovor er wirklich Angst hatte- das war die Angst, ein Pflegefall zu werden. Er hatte dabei seine Mutter vor Augen, die 15 Jahre lang schwerpflegebedürftig war, von denen sie 13 Jahre zu Hause gepflegt wurde und 2 Jahre- nachdem wir das dann nicht länger stemmen konnten- war sie dann noch im Seniorenheim. Von diesem Schicksal ist er verschont geblieben. Nicht zuletzt auch dank Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung.

Und das andere, was geholfen hat, ist einfach, ihn nicht zu vergessen, sondern immer noch von ihm zu erzählen- sowohl Positives, als auch Sachen, mit dem er einen schon mal auf die Palme bringen konnte. Und gut, mit manchen Sachen stand dann meine Mutter auf einmal da, um die er sich immer gekümmert hatte, da musste entweder sie sich reinknien oder ich habe ihr dabei geholfen oder auch mein Bruder oder z.B. bei der Steuererklärung hat direkt ein jüngerer ehemaliger Arbeitskollege meines Vaters, der absolut integer ist, Hilfe angeboten.

Viele Leute, die einfach mit einem reden oder Hilfe anbieten, helfen da auch viel. Vielleicht mehr, als sie manchmal meinen.

Zitat:
Die andere Person war ein Freund, der schwere Störungen hatte. Wo wir aber wissen, weder Freunde noch Therapeuten fanden Zugang und damit auch keine Chance auf Heilung. Keine Ahnung, was der treibt, der ging uns leider auch verloren.


Hm, manchmal übersteigt es vielleicht auch die Kraft und oder Möglichkeiten eines Einzelnen oder eine Gruppe, ihm zu helfen. Und Heilung ist vielleicht manchmal auch nicht möglich. Aber trotz allem könnte man sich ab und an bei dem Betroffenen melden, damit er eben nicht verloren geht/sich verloren vorkommt. Und sei es, dass man ihn zu jedem Fest- Weihnachten. Geburtstag, Ostern, Namenstag oder was auch immer, sich immer noch mal bei ihm meldet.

Ja, aus so einer Situation rauszukommen ist, ohne dass der Betroffene da rauskommen will, nicht möglich. Aber selbst wenn der Betroffene momentan zu schwach ist, um das in Angriff zu nehmen, sollte man sich immer mal wieder um ihn kümmern. Wenn er dann zur Zeit keine Hilfe will, muss man das allerdings auch respektieren.
29.01.2017 01:22 Uhr
Ich denke, dass es aber auch etwas davon abhängig ist, ob man in besseren Zeiten Rückläufig bilden konnte.
Ist dies nicht der Fall gewesen, dann ist die Abhängigkeit gegenüber anderen natürlich größer.
29.01.2017 01:23 Uhr
Zitat:
Ich denke, dass es aber auch etwas davon abhängig ist, ob man in besseren Zeiten Rücklagen bilden konnte.
Ist dies nicht der Fall gewesen, dann ist die Abhängigkeit gegenüber anderen natürlich größer.


Ups, hier ist mir ein Fehler mit dem Smarty passiert


Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 29.01.2017 09:51 Uhr. Frühere Versionen ansehen
29.01.2017 10:25 Uhr
Zitat:
Es geht auch jeder anders damit um. Der Eine kann sich am Trost vllt drüberretten, der Andere nicht.

Jeder reagiert anders.


Das hängt auch davon ab, ob man zu dem Elternteil ein gutes oder ein schlechtes Verhältnis gehabt hat.
Ich hatte halt den besten Vater, den ich hätte haben können - da ist ein überraschender Verlust schon schwer zu verkraften. Was einer mit einem schlechten Verhältnis vielleicht nicht nachvollziehen kann.
29.01.2017 11:12 Uhr
Das ist überraschend ist ein anderer Faktor. Das verstehe ich auch.

Davon kann bei uns keiner sprechen, mein Vater hat mir immer gesagt, es geht solange gut, solange es gut geht und irgendwann hilft nichts mehr.

Aber wir blicken positiv in die Zukunft. Das waren seine Worte.

Ich denke, weil ich mit ihm immer reden konnte, er mich offen sagte, was er will, was er nicht will, kann ich wohl auch sagen, ich weiß, es ist für ihn besser, daß er gehen durfte.

Ich weiß auch noch, eigentlich wollte ich das nicht schreiben, aber es erklärt mich besser und mein Denken, hat mir meine Mutter gesagt, Menschen,die man liebt, die muß man gehen lassen, wenn der Zeitpunkt gekommen ist. Damit sie frei und unbelastet gehen können.
29.01.2017 21:59 Uhr
Da ist was dran. Eine Bekannte von mir, Psychiaterin, sagte, viele Patienten sind zufrieden damit, "Fortschritte" zu machen, wollen aber eigentlich ihr Hauptproblem nicht lösen - denn das würde bedeuten, die gesamte Einstellung zu ändern, viele Ansichten fallenzulassen, die Komfortzone zu verlassen - und das für immer. Das ist alles andere als einfach.
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