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Fragenübersicht Die Mehrwertsteuer wird vorübergehend gesenkt. Vom 1. Juli an bis zum 31. Dezember 2020 soll der Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent auf 16 Prozent und für den ermäßigten Satz von 7 Prozent auf 5 Prozent gesenkt werden-Wie findest Du diese Maßnahme?
1 - 20 / 54 Meinungen+20Ende
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03.06.2020 23:24 Uhr
Ich halte von derlei Steuerentscheidungen nichts. Eine vernünftige Mehrwertsteuer kennte auch keine Ausnahmen. Die Absenkungen werden meiner Einschätzung nur einen geringen Effekt auf das Konsumverhalten haben. Die Versuchung für Einzelhändler und Gastronomen, diese Steuersenkung angesichts der eigenen monetären Lage, einzubehalten und nicht an den Kunden weiterzugeben, ist mindestens groß.

Die Mehrwertsteuer sollte einen einheitlichen Satz für alle Produkte haben.
03.06.2020 23:27 Uhr
Also kein Kaufanreiz für Konsumenten sondern ein Zubrot für den Handel. Kann man machen. Sollte man wohl auch machen. Oder?
03.06.2020 23:32 Uhr
Klingt bisher alles geradezu beängstigend vernünftig.

Irgendwer hat wohl die Bundesregierung zu Beginn der Pandemie ausgetauscht und durch gestaltwandelnde Aliens ersetzt.
03.06.2020 23:37 Uhr
Was weniger an Steuern anfällt landet in den Kassen der Händler. Tolle Wurst.
03.06.2020 23:45 Uhr
Finde ich nicht gut. Es wird nicht beim Verbraucher ankommen. Soweit ich weiß gibt es die sogenannte Industrieökonomik, die besagt, dass flächendeckende USt-Senkungen mit der Zeit weitergegeben werden. Aber dass das in sechs Monaten hinhaut, bezweifle ich. Mal abgesehen davon, dass die USt bzgl. Aufkommen und einfacher Eintreibbarkeit wohl die wichtigste Stütze für den Haushalt ist.

Vielleicht kann Vansen ja was zum ökonomischen Aspekt sagen...
03.06.2020 23:51 Uhr
Zitat:
Finde ich nicht gut. Es wird nicht beim Verbraucher ankommen. Soweit ich weiß gibt es die sogenannte Industrieökonomik, die besagt, dass flächendeckende USt-Senkungen mit der Zeit weitergegeben werden. Aber dass das in sechs Monaten hinhaut, bezweifle ich. Mal abgesehen davon, dass die USt bzgl. Aufkommen und einfacher Eintreibbarkeit wohl die wichtigste Stütze für den Haushalt ist.

Vielleicht kann Vansen ja was zum ökonomischen Aspekt sagen...

Überwälzungeffekte wird es immer geben, wenn man indirekte Konsumanreize gibt. Das kann man nie verhindern.

Trotzdem ist das hundertmal besser als irgendwelche Kaufprämien (das wäre Industriepolitik), die dann im Fall der Autokaufprämie auch noch strukturkonservierend sind und zu einem erheblichen Teil ins Ausland gehen.

Absenkungen von Umsatzsteuern und Stromsteuern sind nicht nur in hohem Maß allokationsneutral, sie kommen auch tatsächlich größtenteils der einheimischen Industrie bzw. dem einheimischem Handel zugute und vor allem sind sie aus Verteilungsgesichtspunkten zu befürworten.

Ich möchte mal wissen, was die Ablehner eigentlich empfohlen hätten, was die einheimische (!) Konjunktur besser fördern könnte, ohne strukturkonservierend zu wirken. Mir fällt da nämlich nicht allzuviel ein.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 03.06.2020 23:52 Uhr. Frühere Versionen ansehen
03.06.2020 23:58 Uhr
Zitat:
Zitat:
Finde ich nicht gut. Es wird nicht beim Verbraucher ankommen. Soweit ich weiß gibt es die sogenannte Industrieökonomik, die besagt, dass flächendeckende USt-Senkungen mit der Zeit weitergegeben werden. Aber dass das in sechs Monaten hinhaut, bezweifle ich. Mal abgesehen davon, dass die USt bzgl. Aufkommen und einfacher Eintreibbarkeit wohl die wichtigste Stütze für den Haushalt ist.

Vielleicht kann Vansen ja was zum ökonomischen Aspekt sagen...

Überwälzungeffekte wird es immer geben, wenn man indirekte Konsumanreize gibt. Das kann man nie verhindern.

Trotzdem ist das hundertmal besser als irgendwelche Kaufprämien (das wäre Industriepolitik), die dann im Fall der Autokaufprämie auch noch strukturkonservierend sind und zu einem erheblichen Teil ins Ausland gehen.

Absenkungen von Umsatzsteuern und Stromsteuern sind nicht nur in hohem Maß allokationsneutral, sie kommen auch tatsächlich größtenteils der einheimischen Industrie bzw. dem einheimischem Handel zugute und vor allem sind sie aus Verteilungsgesichtspunkten zu befürworten.

Ich möchte mal wissen, was die Ablehner eigentlich empfohlen hätten, was die einheimische (!) Konjunktur besser fördern könnte, ohne strukturkonservierend zu wirken. Mir fällt da nämlich nicht allzuviel ein.


Interessant, danke. Dann ist meine Position zu dieser Frage wohl doch nicht ganz richtig.

Wäre es sinnvoller, den Steuersatz länger zu senken als nur für sechs Monate?
04.06.2020 00:00 Uhr
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Finde ich nicht gut. Es wird nicht beim Verbraucher ankommen. Soweit ich weiß gibt es die sogenannte Industrieökonomik, die besagt, dass flächendeckende USt-Senkungen mit der Zeit weitergegeben werden. Aber dass das in sechs Monaten hinhaut, bezweifle ich. Mal abgesehen davon, dass die USt bzgl. Aufkommen und einfacher Eintreibbarkeit wohl die wichtigste Stütze für den Haushalt ist.

Vielleicht kann Vansen ja was zum ökonomischen Aspekt sagen...

Überwälzungeffekte wird es immer geben, wenn man indirekte Konsumanreize gibt. Das kann man nie verhindern.

Trotzdem ist das hundertmal besser als irgendwelche Kaufprämien (das wäre Industriepolitik), die dann im Fall der Autokaufprämie auch noch strukturkonservierend sind und zu einem erheblichen Teil ins Ausland gehen.

Absenkungen von Umsatzsteuern und Stromsteuern sind nicht nur in hohem Maß allokationsneutral, sie kommen auch tatsächlich größtenteils der einheimischen Industrie bzw. dem einheimischem Handel zugute und vor allem sind sie aus Verteilungsgesichtspunkten zu befürworten.

Ich möchte mal wissen, was die Ablehner eigentlich empfohlen hätten, was die einheimische (!) Konjunktur besser fördern könnte, ohne strukturkonservierend zu wirken. Mir fällt da nämlich nicht allzuviel ein.


Interessant, danke. Dann ist meine Position zu dieser Frage wohl doch nicht ganz richtig.

Wäre es sinnvoller, den Steuersatz länger zu senken als nur für sechs Monate?

Sinnvoll schon, aber sehr teuer.
04.06.2020 00:10 Uhr
Nachtrag zur Verlängerung über das halbe Jahr hinaus: Es wird viel davon abhängen, ob man eine zweite Infektionswelle verhindern kann.

Wenn man einen zweiten Lockdown braucht, wäre das m.E. eine ziemliche Katastrophe. Irgendwann geht auch dem deutschen Staatshaushalt die Firepower aus. Wenn man das nicht braucht, kann man die Maßnahme ja nochmal verlängern. Deckelung der Stromabgabe gilt ja schon für 2021.

Momentan sieht es ja in jeder Hinsicht - gemessen an den Aussichten von vor zwei Monaten - gradezu unfassbar gut aus. Das RKI schätzt die tägl. Neuinfektionen auf unter 300, mit fallender Tendenz, der DAX ist schon wieder bei 12.500, das ifo prognostiziert zweistellige Wachstumsraten. Klingt alles wie Weihnachten, Ostern und Geburtstag an einem Tag. Mir fällt es im Moment noch etwas schwer, das alles zu glauben.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 04.06.2020 00:11 Uhr. Frühere Versionen ansehen
04.06.2020 00:40 Uhr
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Finde ich nicht gut. Es wird nicht beim Verbraucher ankommen. Soweit ich weiß gibt es die sogenannte Industrieökonomik, die besagt, dass flächendeckende USt-Senkungen mit der Zeit weitergegeben werden. Aber dass das in sechs Monaten hinhaut, bezweifle ich. Mal abgesehen davon, dass die USt bzgl. Aufkommen und einfacher Eintreibbarkeit wohl die wichtigste Stütze für den Haushalt ist.

Vielleicht kann Vansen ja was zum ökonomischen Aspekt sagen...

Überwälzungeffekte wird es immer geben, wenn man indirekte Konsumanreize gibt. Das kann man nie verhindern.

Trotzdem ist das hundertmal besser als irgendwelche Kaufprämien (das wäre Industriepolitik), die dann im Fall der Autokaufprämie auch noch strukturkonservierend sind und zu einem erheblichen Teil ins Ausland gehen.

Absenkungen von Umsatzsteuern und Stromsteuern sind nicht nur in hohem Maß allokationsneutral, sie kommen auch tatsächlich größtenteils der einheimischen Industrie bzw. dem einheimischem Handel zugute und vor allem sind sie aus Verteilungsgesichtspunkten zu befürworten.

Ich möchte mal wissen, was die Ablehner eigentlich empfohlen hätten, was die einheimische (!) Konjunktur besser fördern könnte, ohne strukturkonservierend zu wirken. Mir fällt da nämlich nicht allzuviel ein.


Interessant, danke. Dann ist meine Position zu dieser Frage wohl doch nicht ganz richtig.

Wäre es sinnvoller, den Steuersatz länger zu senken als nur für sechs Monate?

Sinnvoll schon, aber sehr teuer.


20 Mrd. kostet alleine das halbe Jahr, das ganze dann also 40. Das ist eine ganze Menge. Deshalb in meinem Ausgangsbeitrag der Hinweis darauf, dass das für den Haushalt schwierig ist, mE auch etwas schwieriger als die Einkommensteuer, weil die USt so leicht administrierbar und insgesamt etwas stabiler ist.
04.06.2020 00:46 Uhr
Zitat:


20 Mrd. kostet alleine das halbe Jahr, das ganze dann also 40. Das ist eine ganze Menge. Deshalb in meinem Ausgangsbeitrag der Hinweis darauf, dass das für den Haushalt schwierig ist, mE auch etwas schwieriger als die Einkommensteuer, weil die USt so leicht administrierbar und insgesamt etwas stabiler ist.

Ist das der unmittelbare Effekt, oder sind da Sekundäreffekte berücksichtigt? Ich vermute mal ersteres.

Das abzuschätzen ist nämlich sehr schwierig. Man kann nicht nur den unmittelbaren Steuerausfall heranziehen, sondern man muss berücksichtigen, inwieweit das Nachfrageerhöhungen nach sich zieht, die dann wieder das Steueraufkommen erhöhen, und in der weitergehenden Überlegung auch, wie das auf die Produktion und die Beschäftigung wirkt und wie sich das dann wieder auf das Steueraufkommen auswirkt.

Man kann das alles ausrechnen mit Simulationsmodellen, aber das ist mit tausend Unwägbarkeiten behaftet.
04.06.2020 00:52 Uhr
Zitat:
Ist das der unmittelbare Effekt, oder sind da Sekundäreffekte berücksichtigt? Ich vermute mal ersteres.


Das ist nur das Einnahmeminus isoliert aus der Senkung der Steuersätze ohne weitere Folgeeffekte
04.06.2020 01:11 Uhr
Das ist nur dafür da, um die Leute von der NWO abzulenken.
04.06.2020 08:02 Uhr
Ich kann die Argumente von Vansen nachvollziehen. Allerdings haben auch viele Menschen aufgrund von Corona finanzielle Einbußen und die werden wohl an dieser Stelle keine Entlastung spüren.

Die kleine Differenz zwischen 19 und 16 % wird sich beim Produktpreis nicht messbar auswirken und die Händler werden damit argumentieren, dass der Aufwand für eine solche Minisenkung weit höher ist als das, was der Kunde davon hätte.
04.06.2020 08:33 Uhr
Man spricht bei diesem Maßnahmenpaket ja in den Medien vom "großen Wummms" - ob er das wird hängt von vielen Variablen ab.

Kritik daran gibt es derweil aus der notorisch-nörgelnden AfD: Frau von Storch betonte im Morgenmagazin, dass ein 130-Milliarden Paket ein "Furz" sei angesichts der 90 Milliarden, die bereits für Flüchtlingspolitik allokiert worden sei.

Die AfD lässt kein Thema aus, um es nicht gleich wieder mit ihren Kernthesen zu verbinden - so schwachsinnig das auch sein mag.

Stimmt eigentlich die Summe, die sie da nannte (90 Mrd. Euro)? Ich habe da leider noch keine verlässlichere Quelle, als die AfD selbst gefunden.
04.06.2020 08:37 Uhr
Zitat:
Frau von Storch betonte


Was ist eigentlich aus ihrem Projekt geworden, die Sonne dazu zu bewegen, weniger stark zu scheinen, um den Klimawandel zu bekämpfen?
04.06.2020 08:40 Uhr
Zitat:
Zitat:
Frau von Storch betonte


Was ist eigentlich aus ihrem Projekt geworden, die Sonne dazu zu bewegen, weniger stark zu scheinen, um den Klimawandel zu bekämpfen?


Die Sonne ist kalt.
04.06.2020 08:45 Uhr
Zitat:


Was ist eigentlich aus ihrem Projekt geworden, die Sonne dazu zu bewegen, weniger stark zu scheinen, um den Klimawandel zu bekämpfen?


Nein, sie hat satirisch gemeint, dass man die Sonne verklagen müsste. Das im Hinblick darauf, dass der Mensch die schwankende Strahlungsintensität der Sonne nicht steuern kann.
04.06.2020 08:49 Uhr
Zitat:
Nein, sie hat satirisch gemeint,


Ich würde bei ihr und der afd vieles für Satire halten, auch für schlechte Satire. Aber nicht unbedingt das mit der Sonne.
04.06.2020 08:49 Uhr
Zitat:

Interessant, danke. Dann ist meine Position zu dieser Frage wohl doch nicht ganz richtig.

Wäre es sinnvoller, den Steuersatz länger zu senken als nur für sechs Monate?


Das wäre wenigstens insofern bedingt sinnvoll,als dass es dazu führen könnte, dass Preissteigerungen mit Verzögerung weiter gegeben werden, da ja weniger Steuer abgeführt werden muss. Wenn das gewünscht wäre, müsste man den Steuersatz zeitlich unbefristet senken.

Bei einem begrenzten Zeitraum ändert niemand was an seinem Preis und gibt im nächsten Jahr Lohnsteigerungen etc. wie gehabt weiter, weil ja die erweiterte Marge wieder weg ist und alles wie vorher.

Das was jetzt gemacht wird ist purer Aktionismus. Das sieht man auch schon an der Verzweiflungstat für die Gastronomie: da wurde der Umsatzsteuersatz für Speisen von 19% auf 7% gesenkt, der für Getränke aber bei 19% belassen. Findige Gastronomen verkaufen dir jetzt ne Packung Knabberzeug wie z.B. Erdnüsse für 8 EUR und schenken dir 0,2 Liter Wein dazu. Dann brauchen sie nur 7% Umsatzsteuer abzuführen.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
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