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Fragenübersicht Beinhaltet für Dich das Liberale eher eine Tendenz zu mehr oder zu weniger Anpassung?
1 - 19 / 19 Meinungen
27.07.2020 09:20 Uhr
Ein Kernpunkt von Liberalismus ist Individualismus. Der Mensch soll sich im Ideal frei entwickeln. Nicht aus Egoismus heraus, sondern weil freie, frei denkende Individuen Grundlage für Kreativität und Innovation sind. So entsteht Fortschritt.
Pluralismus ist ein weiterer Kernpunkt. Also die Vielfalt im Denken und Handeln. Politisch wie auch gesellschaftlich. Auch hier wieder nicht Selbstzweck, sondern Grundlage von Fortschritt und (positiver) Weiterentwicklung.
Soweit zumindest die Theorie. Ich habe aber die Erfahrung, dass Liberale auch in der Realität keine angepassten Köpfe sind. Nicht angepasst sein heißt schließlich auch nicht alles abzulehnen und alles Mist zu finden.
27.07.2020 09:30 Uhr
Zitat:
Nicht aus Egoismus heraus, sondern weil freie, frei denkende Individuen Grundlage für Kreativität und Innovation sind.


Und wo bleibt das freie, nach Eigennutz strebende und seinen Nutzen stets maximierende Individuum? Ist nicht gerade dieses Individuum Grundlage für Kreativität und Innovation?
27.07.2020 09:43 Uhr
Nach meinem Empfinden kämpfen Liberale heute in vorderster Front gegen Freiheit und für Konformität.
27.07.2020 09:50 Uhr
Zitat:
Zitat:
Nicht aus Egoismus heraus, sondern weil freie, frei denkende Individuen Grundlage für Kreativität und Innovation sind.


Und wo bleibt das freie, nach Eigennutz strebende und seinen Nutzen stets maximierende Individuum? Ist nicht gerade dieses Individuum Grundlage für Kreativität und Innovation?



> Zum Guten gehört immer auch das Schlechte. Es gibt kein Paradies auf Erden. Wo Chancen sind, sind auch Risiken. Wo freie Entfaltung ist, gibt es auch Individuen, die das ausnutzen. Das alles liegt in der Natur des Menschen. Und alle angeblichen Alternativen der Kontrolle machen die Situation nur schlimmer. Natürlich gibt es Regeln, die bestehen, sinnvoll sind und auch durchgesetzt werden müssen. Aber Ziel muss eine möglichst freie Gesellschaft sein. Komplett frei gibt es nie und nirgends.
Eben aus der Erkenntnis heraus, dass Sklaven oder Bürokraten keinen Fortschritt bringen. Das sind stets die selbvstdenkenden Individuen, die auch die Möglichkeit haben, selbständig zu Handeln.
27.07.2020 09:54 Uhr
Worauf ich hinaus will, ist, dass es in der liberalen bzw. klassischen Wirtschafts- und Gesellschaftslehre vor allem um das nach Eigennutz strebende Individuum geht, das seinen monetären Nutzen stets zu maximieren strebt. Von Gutem und Schlechtem ist da eigentlich nichts zu lesen. Auch nichts davon, dass Egoismus schlecht ist.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 27.07.2020 09:55 Uhr. Frühere Versionen ansehen
27.07.2020 10:07 Uhr
Zitat:
Worauf ich hinaus will, ist, dass es in der liberalen bzw. klassischen Wirtschafts- und Gesellschaftslehre vor allem um das nach Eigennutz strebende Individuum geht, das seinen monetären Nutzen stets zu maximieren strebt. Von Gutem und Schlechtem ist da eigentlich nichts zu lesen. Auch nichts davon, dass Egoismus schlecht ist.



> Das ist dann aber sehr "klassisch". Einschränkungen akzeptierte und akzeptiert der Liberalismus ja sehr wohl. Zwar geht er im Gegensatz z.B. zum Konservatismus davon aus, dass der Mensch nicht von Natur aus "böse" ist, aber der Aspekt "Verantwortung" ist nichts neues. Das Ganze auf Gewinnmaximierung zu verengen, wird dem Ganzen jedenfalls nicht gerecht. Es wäre auch falsch.
27.07.2020 10:34 Uhr
In der heutigen Zeit auf jeden Fall weniger Anpassung - aber wie Mr. Bart herausgearbeitet hat, ist das vermutlich nicht nur auf die heutige Zeit beschränkt.
27.07.2020 11:05 Uhr
Liberale Lebenseinstellung bedeutet Individualismus. Und dazu gehört natürlich, sich nicht nach gesellschaftlichen Normen zu richten, sondern nach dem, was man selbst für richtig hält.
27.07.2020 11:24 Uhr
Zitat:
Liberale Lebenseinstellung bedeutet Individualismus. Und dazu gehört natürlich, sich nicht nach gesellschaftlichen Normen zu richten, sondern nach dem, was man selbst für richtig hält.


Ich halte das für falsch verstandene Liberalität. Gerade eine liberale Haltung braucht Schutz, damit sie nicht zum Aussterben verdammt ist. So halte ich eine Rechtsordnung und den damit einhergehenden etablierten Rechtsstaat für eine Überlebensvoraussetzung von Liberalität. Auch ein liberaler Mensch kommt ohne Regeln nicht aus.
27.07.2020 11:28 Uhr
@Neutralbalken

Bitte nicht Liberal mit Anarchisch verwechseln. Ich lehne auch das "Recht des Stärkeren" (Darwinismus) rundheraus ab. Gesellschaften, die überlebensfähig sind, zeichnen sich gerade darin aus, dass sie Schwächeren Chancen bieten, die sie ohne einschränkende Regeln für die Starken nicht hätten. (Wer Individualismus mit Egoismus und Darwinismus verbindet, der befindet sich auf dem Holzweg)

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 27.07.2020 11:28 Uhr. Frühere Versionen ansehen
27.07.2020 11:57 Uhr
@Anteros:

Ich habe auf "neutral" geklickt, weil ich aus Ph1ls Beitrag nicht herauslesen konnte, dass ein Liberaler nicht an Rechtsordnung und Rechtsstaat gebunden sein soll. Ich habe Deine Interpretation seines Beitrags nicht nachvollziehen können - daher konnte ich auch nicht zustimmen.
27.07.2020 12:00 Uhr
Zitat:
Ich habe auf "neutral" geklickt, weil ich aus Ph1ls Beitrag nicht herauslesen konnte, dass ein Liberaler nicht an Rechtsordnung und Rechtsstaat gebunden sein soll.


Aber er schrieb doch:

Zitat:
sich nicht nach gesellschaftlichen Normen zu richten, sondern nach dem, was man selbst für richtig hält.


Ich finde meine Interpretation von daher sehr verständlich und wenig abwegig.
27.07.2020 13:24 Uhr
@ Anteros:

Zitat:
Ich finde meine Interpretation von daher sehr verständlich und wenig abwegig.


Da hast du mehr hineininterpretiert als ich eigentlich aussagen wollte. Es ging mir weniger um die Frage nach Regeln und Gesetzen, sondern um zu hinterfragende Verhaltensweisen und ungeschriebene Normen des gesellschaftlichen Lebens.

Aber im Grunde liegst du nicht ganz falsch, wenn man meine Sympathie für den Libertarismus kennt.

Ich finde auch nicht, dass man da unbedingt einen Gegensatz zeichnen muss zwischen Egoismus und Gemeinwohl. Ganz im Gegenteil, das ist doch die große Erkenntnis von Adam Smith mit seiner unsichtbaren Hand, dass sich das gegenseitig unterstützt (ein intakter Markt vorausgesetzt). Ganz egoistisches Gewinnstreben sorgt am Ende für eine gute Versorgung mit Waren zu attraktiven Preisen.

Und selbstverständlich braucht eine freie Gesellschaft Schutz - Menschenwürde, Leben, körperliche Unversehrtheit, Eigentum, Gleichheit vor dem Gesetz, politische Bürgerrechte. Eine Umverteilung der Einkommen über das Existenzminimum hinaus ergibt sich daraus aber meiner Meinung nach nicht.
27.07.2020 16:14 Uhr
Zitat:
> Das ist dann aber sehr "klassisch". Einschränkungen akzeptierte und akzeptiert der Liberalismus ja sehr wohl.


Auf der Mikroebene vielleicht. Da das Individuum aber als lernender Algorithmus betrachtet wird, das seine Entscheidungen optimiert und aus Fehlern lernt, wird über die Lebenszeit nach wie vor von einem Eigennutz maximierenden Individuum ausgegangen. Man redet also von diesem egoistischen Individuum, das seinen Nutzen maximiert. Selbst die Interaktion von eigennützigen Individuen wird als optimal betrachtet.
27.07.2020 16:32 Uhr
Zitat:
Ich halte das für falsch verstandene Liberalität. Gerade eine liberale Haltung braucht Schutz, damit sie nicht zum Aussterben verdammt ist. So halte ich eine Rechtsordnung und den damit einhergehenden etablierten Rechtsstaat für eine Überlebensvoraussetzung von Liberalität. Auch ein liberaler Mensch kommt ohne Regeln nicht aus.


Regeln sind sicherlich wichtig, doch benötigt man dafür keinen Staat. Eine Rechtsordnung muss kein staatliches Konstrukt sein und auch nicht durch einen Staat gewährleistet werden. Schutz braucht das Liberale bzw. das Freiheitliche weniger, als ein Staat selbst. Man könnte auch sagen, der Staat versucht sich letztlich vor der Freiheit zu schützen, sobald er konstituiert ist, vorausgesetzt er gibt vor, eben diese Freiheit gewährleisten zu wollen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 27.07.2020 16:39 Uhr. Frühere Versionen ansehen
27.07.2020 16:42 Uhr
Zitat:

Regeln sind sicherlich wichtig, doch benötigt man dafür keinen Staat


Welche Organisationsform schwebt dir denn als Alternative zu einem Staat vor? Welche Ordnungsmacht soll die Regeln durchsetzen?

27.07.2020 18:31 Uhr
Natürlich auf persönliche Freiheit bedacht gegen staatliche Bevormundung

Immunität gegen alles totalitäre.

Aus der derzeitigen Bundesregierung faellt mir niemand ein der das Prädikat Liberal verdienen würde

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 27.07.2020 18:31 Uhr. Frühere Versionen ansehen
27.07.2020 23:07 Uhr
SBF, müssen wir da wirklich noch das Diskutieren anfangen? Wir kennen uns jetzt schon so lange.
29.07.2020 01:32 Uhr
In unserer gegenwärtigen Gesellschaft gibt es einen ausgeprägten Konformitätsdruck. Der betrifft vor allem Denken, Reden und Handeln.

Daran ändern auch Etiketten wie z.B. "liberal" (leider) nichts.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
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