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Landwirte protestieren vor Aldi-Lagern. Haben sie Deine Solidarität? |
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29.12.2020 20:35 Uhr |
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Unser ganzes System der Lebensmittelherstellung- und Versorgung ist so gründlich im Arsch, dass ich gar nicht weiß wo ich anfangen sollte. Und das hat auch was mit Lohnhöhe aber auch Essgewohnheiten zu tun. |
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29.12.2020 20:41 Uhr |
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Ja, den Aldi-Eigentümern, die jedes Jahr im Mittelfeld der 10 reichsten Deutschen rangieren kann ich mich kaum verbunden fühlen. Auch gute Aktion. Wenn sie gut organisiert ist kann sie einen Streik zum Teil ersetzen. Man müsste halt nur rauskommen aus der Isolation. Bauern, Landwirtinnen, Industriearbeiterinnen, öffentlicher Dienst usw. Hand in Hand. So wird ein Schuh draus. |
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29.12.2020 21:35 Uhr |
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Nein. Wer sich freiwillig in Abhängigkeit von Aldi & Co. begibt, hat an seinem Elend selbst Schuld.
Jeder Landwirt hat die Möglichkeit, jenseits der konventionellen Industrievermarktung zu agieren. Das schafft weniger Abhängigkeiten, aber womöglich mehr Eigeninitiative. Diese Jammerlappen sollen sich selbst an die Nase fassen. |
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30.12.2020 00:45 Uhr |
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Sehr bedingt. Viele Bauern sind an den Strukturen auch selbst schuld. Manche Bauern machen eine eigene Molkerei, manche eine Käserei und erzielen durch eigene Vermarktung, die auch durchaus lokale Lebensmittelhändler, wie selbständige Kaufleute der Rewe einbezieht, höhere Preise.
Die Strukturen, die sie jetzt beklagen, haben viele Bauern selbst herbeigeführt. Im Molkereibereich gab es früher relativ viele Privatmolkereien und Genossenschaftsmolkereien. An den Genossenschaften hatten Bauern durchaus auch selbst Anteile, die Geld abwarfen. Bei den Zuckerrüben war es ähnlich. Es gab hier im Rheinland immer als großen Anbieter Pfeifer&Langen (gibts immer noch) und auf der anderen Seite Zuckerrüben als bäuerliche AGs (Bedburg, Jülich, Düren, Brühl). Aber: sobald man denen mit Geld winkte, verkauften die Bauern bereitwillig ihre Anteile- und zwar nicht, weil die Betriebe keine Gewinne abgeworfen hätten. Dadurch ist eine Konzentration auf wenige große Anbieter entstanden (bei den Molkereien ist Tuffi und MUH (Milchunion Hocheifel) übrig geblieben, bei den rheinischen Zuckerfabriken nur noch Pfeifer&Langen, ist in anderen Landstrichen auch nicht anders). Ja, und was Wunder: die diktieren jetzt die Preise. Und stehen ihrerseits selbst unter Druck, denn die erzielen ja für ihre "Markenprodukte" auch selbst andere Margen, als für die Handelsmarken, die sie für Aldi, Edeka, Rewe produzieren. Und irgendwie sind die Molkereien wohl auch nicht in der Lage "nein" zu sagen, also reichen sie ihre eigenen schlechten Konditionen an die Landwirte durch. Die Molkereien scheinen nicht in der Lage zu sein, eine Auslistung zu vertragen, was in einem völlig anderen Bereich- Süßwaren- Haribo zumindest eine zeitlang durchhält. Dabei wäre Aldi ohne Butter, Quark, Milch und Käse doch geschäftspolitisch geliefert...
Wer Biomilich produziert und an Biomolkereien verkauft, hat auch bessere Margen. Aber das ist ja für viele Bauern Teufelszeug, zu aufwändig und was einen sonst noch davon abhalten kann.
Ich hege keinerlei Sympathien für Aldi&Co., aber mein Mitleid mit Bauern, die sich in diesem Teufelskreis eingerichtet haben, ist halt auch sehr überschaubar. |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 30.12.2020 00:48 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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30.12.2020 06:35 Uhr |
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Sind das dieselben Bauern, die lieber auf Subventionen setzen statt darauf, den Arsch hochzukriegen und etwas Neues zu probieren?
Klar, die Proteste legen den Finger in eine Wunde und sind eigentlich unterrstützenswert. Ich befürchte aber - auch im Sinne dessen, was foreverdol schrieb - dass sie im Erfolgsfall nicht zu mehr nachhaltiger Landwirtschaft führen werden. |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 30.12.2020 06:36 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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30.12.2020 08:55 Uhr |
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Das sind die gleichen Bauern, die Aldi mit ihren konventionellen Produkten beliefern und immer noch fleißig Gift auf die Felder streuen? Mit denen hält sich mein Mitleid in Grenzen.
Warum schließen die sich nicht kleinen, naturnah, tier- und umweltfreundlich agierenden Erzeugergenossenschaften an, die bessere Preise erzielen können? |
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30.12.2020 09:09 Uhr |
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Zitat:Zitat:Warum machen das die Bauern? Beantworte Dir die Frage und du findest den Schuldigen!
Die Gift spritzenden Bauern; sie protestieren also gegen sich selbst - faszinierend.
Sie spritzen des Ertrages wegen, damit die Halme nicht knicken.
Dabei mangelt es nicht an Erträgen...
Sie haben Zwangsverträge betreff des Saatgutes...
Sie müssen auf Masse produzieren um noch etwas zu verdienen
die Technik kostet Unsummen
die Bürokratie wird immer schlimmer
Landwirtschaft ist nicht mehr Landwirtschaft, es ist Industrie |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 30.12.2020 09:09 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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30.12.2020 09:13 Uhr |
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"Wer Biomilich produziert und an Biomolkereien verkauft, hat auch bessere Margen. Aber das ist ja für viele Bauern Teufelszeug, zu aufwändig und was einen sonst noch davon abhalten kann."
Wenn ich den Begriff schon höre...
beschäftige dich bitte mal mit den Bedingungen zur Erlangung des Titels.
Was sich heute Biomilch nennt , kam früher jeden Tag aus den Ställen, da brauchten die Kühe noch keine Abfälle der Industrie konsumieren! |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 30.12.2020 09:14 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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30.12.2020 09:45 Uhr |
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Zitat:Wenn ich den Begriff schon höre...
beschäftige dich bitte mal mit den Bedingungen zur Erlangung des Titels.
Was sich heute Biomilch nennt , kam früher jeden Tag aus den Ställen, da brauchten die Kühe noch keine Abfälle der Industrie konsumieren!
Beschäftige dich selbst damit. Natürlich gibt es bei Bio Unterschiede, am schwächsten ist immer noch "Bio nach EU-Verordnung", am stärksten Bioland und Demeter.
Aber es gibt ja auch andere Wege, sogar ohne auf bio umzustellen und man verdient trotzdem mehr Geld: in Erftstadt hat ein Bauer seine eigene Milch-und Quarkproduktion hochgezogen. Er vermarktet selbst und ist auch bei Rewe, Edeka und Hit im Umland gelistet. Das Sortiment ist überschaubar, aber immer frisch. Die Milch in Glas-Pfandflaschen, der Quark in Gläsern. Der Preis ist natürlich viel höher als wenn ich Tuffi oder sowas kaufe, nur habe ich auch richtige Frischmilch mit 3,8% Fett und nicht "länger haltbar".
Und was andere Produkte angeht: wir haben in einem Stadtteil einen Bauernhof, der selbst vermarktet. Mit Hofladen, Hofcafé, Lieferdienst für Privatleute und auch Gastronomie (die Inanspruchnahme des schon vorhandenen Lieferdienstes durch Privatleute hat seit Corona tüchtig zugenommen), einer ordentlichen Geflügelzucht und dem Beachten von Fruchtfolgen beim Bestellen der Felder. Außerdem haben sie Schweine auf Stroh und Rinder auf der Weide. Die wirtschaften nicht bio, aber konventionell in vernünttig. Auch das geht. Ob die das über die nächsten Jahre in Richtung bio drehen bin ich mal gespannt, der Bauer ist so um die 30. Die haben jede Menge Ideen und machen sich jede Menge Arbeit und Gedanken. Und die kommen gut klar, obwohl ihnen mit Corona natürlich die Gastronomie weggebrochen ist.
Wer aber nie was ändert und trotzdem 20 Jahre immer so weiter mach wie bisher und sich dann über die Zustände beschwert- der macht es sich auch verdammt einfach.
In einem anderen Ortsteil haben wir einen Obsthof. Billiger als im Supermarkt sind die Äpfel da nicht, nur besser, weil selbst gezogen und auch richtig gelagert. Und der hat halt die Marge selbst, die sonst der Handel hat. Hat aber auch noch einen gut sortierten Hofladen dazu, wo er die Produkte anderer verkauft. Ist halt alles mit Arbeit verbunden. Der produziert aber halt nicht für den Großmarkt und jammert dann über die Preise...... |
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30.12.2020 10:56 Uhr |
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Zitat:Zitat:Wenn ich den Begriff schon höre...
beschäftige dich bitte mal mit den Bedingungen zur Erlangung des Titels.
Was sich heute Biomilch nennt , kam früher jeden Tag aus den Ställen, da brauchten die Kühe noch keine Abfälle der Industrie konsumieren!
Beschäftige dich selbst damit. Natürlich gibt es bei Bio Unterschiede, am schwächsten ist immer noch "Bio nach EU-Verordnung", am stärksten Bioland und Demeter.
Aber es gibt ja auch andere Wege, sogar ohne auf bio umzustellen und man verdient trotzdem mehr Geld: in Erftstadt hat ein Bauer seine eigene Milch-und Quarkproduktion hochgezogen. Er vermarktet selbst und ist auch bei Rewe, Edeka und Hit im Umland gelistet. Das Sortiment ist überschaubar, aber immer frisch. Die Milch in Glas-Pfandflaschen, der Quark in Gläsern. Der Preis ist natürlich viel höher als wenn ich Tuffi oder sowas kaufe, nur habe ich auch richtige Frischmilch mit 3,8% Fett und nicht "länger haltbar".
Und was andere Produkte angeht: wir haben in einem Stadtteil einen Bauernhof, der selbst vermarktet. Mit Hofladen, Hofcafé, Lieferdienst für Privatleute und auch Gastronomie (die Inanspruchnahme des schon vorhandenen Lieferdienstes durch Privatleute hat seit Corona tüchtig zugenommen), einer ordentlichen Geflügelzucht und dem Beachten von Fruchtfolgen beim Bestellen der Felder. Außerdem haben sie Schweine auf Stroh und Rinder auf der Weide. Die wirtschaften nicht bio, aber konventionell in vernünttig. Auch das geht. Ob die das über die nächsten Jahre in Richtung bio drehen bin ich mal gespannt, der Bauer ist so um die 30. Die haben jede Menge Ideen und machen sich jede Menge Arbeit und Gedanken. Und die kommen gut klar, obwohl ihnen mit Corona natürlich die Gastronomie weggebrochen ist.
Wer aber nie was ändert und trotzdem 20 Jahre immer so weiter mach wie bisher und sich dann über die Zustände beschwert- der macht es sich auch verdammt einfach.
In einem anderen Ortsteil haben wir einen Obsthof. Billiger als im Supermarkt sind die Äpfel da nicht, nur besser, weil selbst gezogen und auch richtig gelagert. Und der hat halt die Marge selbst, die sonst der Handel hat. Hat aber auch noch einen gut sortierten Hofladen dazu, wo er die Produkte anderer verkauft. Ist halt alles mit Arbeit verbunden. Der produziert aber halt nicht für den Großmarkt und jammert dann über die Preise......
und was macht der Rest der Bauern? Von den anderen armen "Schweinen" in der EU will erst gar nicht reden. Die bekommen ja die Millionen zum Umstellen hinterhergeworfen.
So wie Du kann nur ein Stadtmensch ohne Bezug zur Landwirtschaft reden.
Allein das Programm der KSP rüttelt ja auch nicht an den Ursachen, was soll ich da also von einem Mitglied erwarten. Bei Euch ist ja der böse umweltverschmutzende Bauer schuld.
"Sein Gewissen war rein, er benutzte es nie!" |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 30.12.2020 10:57 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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GRUENE |
IDL |
SII, KSP |
FPi |
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Volk, Sonstige |
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