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Was hältst Du vom Konzept der Permanenten Revolution? |
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30.01.2021 14:30 Uhr |
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Gesetzt den hypothetischen Fall, dass Sozialismus erreicht werden kann, dann nur durch die Permanente Revolution. Sie hat zwei Komponenten: Zunächst, dass offen gebliebene Aufgaben der bürgerlichen Revolution nicht mehr im Kapitalismus gelöst werden können. Das hat sich zum Beispiel beim Sturz Mossadeghs im Iran und diverser bürgerlich-demokratischer Präsidenten in Lateinamerika gezeigt. Die dominierenden Mächte, allen voran die USA, werden eine nachholende Entwicklung nicht zulassen, wenn es den Interessen ihrer Konzerne widerspricht. Die zweite Komponente ist, dass Sozialismus in einem einzelnen Land nicht möglich ist. Auch das liegt angesichts der Globalisierung auf der Hand.
Die Absage Stalins an die Permanente Revolution war die Absage an den Sozialismus. Konservative Politiker im Westen haben das seinerzeit auch erkannt und waren im Zusammenhang mit den Moskauer Prozessen sehr erfreut, dass sich in der SU nun eine "realistische Sicht" ohne "Revolutionsträumerei" durchgesetzt habe. |
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30.01.2021 15:07 Uhr |
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Eine Frage für Historiker. So wie sich der Feudalismus, wie sich der Kapitalismus, so kann sich auch nur der Sozialismus permanent durchsetzen. Das ist eine Frage der gesellschaftlichen Kräfteverhältnisse. |
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30.01.2021 15:28 Uhr |
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Ich halte eine Revolution in Permanenz für eine Grundvoraussetzung, um die Internationalisierung des Kommunismus voranzutreiben. Da alle Bereiche der Gesellschaft in unterschiedlichen Bereichen auf eine gemeinsame, internationale Ebene gebracht werden können, bedarf es eines langfristigen - eben permanenten - Revolutionsprozesses.
Interessant finde ich, aus welcher Richtung diese Umfrage gestellt wurde. Ich sehe hier ganz neue Wählerschichten des FuS-Bündnisses. |
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30.01.2021 16:03 Uhr |
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Die Permanente Revolution ist genau betrachtet ein totalitäres Konzept, dass selbst Stalinismus und Faschismus noch in den Schatten stellt: Während man einem totalitären Regime in einem einzelnen Land noch durch Flucht zu entkommen vermag ist es in einem Internationalen Sozialismus nicht mehr möglich, sich den Übergriffen der Machthaber zu entziehen. |
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30.01.2021 16:10 Uhr |
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So eine schöne Umfrage und dann so eine hingerotzte Meinung. Du enttäuscht mich, Ambion. |
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30.01.2021 16:24 Uhr |
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@ Pilzkopp
Der Versuch ehrt Dich. Der Rest war verfehlt.
Sozialistische Staaten gab es seit 1917 zuhauf.
Damit hat sich der umgedeutete Term (Permanente Revolution) durch Trotzki versenkt.
Aber auch alle anderen Überlegungen des Paktes mit Bürgertum und Befreiung da wieder heraus als - sagen wir mal - Ausnutzung des revolutionären Schwunges, sind heute kaum interessant. Die Ausgangslage ist nicht mehr feudalistische Fläche, sondern weltweit durchgesetzter Kapitalismus.
Die Arbeiterklasse hat sich ohne Kompromisse auf die Aneignung der gesellschaftlich relevanten PM und auf die Zerschlagung des bürgerlichen Staates zu konzentrieren. Das ist ihre
historische Aufgabe. |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 30.01.2021 16:27 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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30.01.2021 19:37 Uhr |
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Zitat:Zitat:Ist ja auch nicht nötig, wenn man als mitspracheberechtigtes, mitentscheidendes, mitArbeitendes Gesellschaftsteil selbst Machtausübender, Machthaber ist.
Ich empfehle die eigenen Sekten oder Parteien sehr genau darauf zu untersuchen, wie weit es mit Mitsprache und mit Machtausüben her ist, insbesondere falls man mal eine Minderheitenmeinung vertritt, und entsprechende Schlussfolgerungen zu ziehen, wie eine solche Partei während und nach der Revolution vorgehen wird.
Nur zum Verständnis für mich: hast du dir einmal Beispiele in der Geschichte angesehen welche Maßnahmen revolutionäre Regierungen getroffen haben: deutsche Revolution, russische Revolution, spanischer Bürgerkrieg etc. pp.?
Ich denke wer ein solches Thema aufmacht, von dem kann man das erwarten. |
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30.01.2021 20:06 Uhr |
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Ach je..
Bitte nicht.
Bisher hat noch fast jede Revolution die gesellschaftliche und soziale Entwicklung verhindert.
Das wäre eine fortwährende Stagnation.
"Die Leute, die sich rühmten, eine Revolution gemacht zu haben, haben noch immer am Tag darauf gesehen, dass sie nicht wussten, was sie taten, dass die gemachte Revolution jener, die sie machen wollten, durchaus nicht ähnlich sah."
(Friedrich Engels) |
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30.01.2021 20:07 Uhr |
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rKa ist ein konservativer Knochen. Ich habe es immer gewusst. |
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30.01.2021 20:19 Uhr |
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Zitat:rKa ist ein konservativer Knochen. Ich habe es immer gewusst.
So würde ich es nicht ausdrücken. Aber es gehört schon etwas mehr dazu als mal kurz ins BPB zu gucken. Es gibt hier ein paar die sicher gute Quellen angeben könnten für die die es interessiert.
Ein stehendes Heer durch eine Volksmiliz zu ersetzen war auch in der russischen Revolution und dem spanischen Bürgerkrieg nicht so einfach. Man findet aber auch heute noch ein gutes Dutzend Fotos von Arbeiterinnen in Uniform, die am Ende an der mangelnden Ausbildung und Ausstattung im Kriegszustand scheiterten. Aber die Offizierskaste, das ganze Schmarotzertum in der Armee wurde zerstört. Das war ein großer Fortschritt.
Eine isolierte Revolution wird immer zu Diktatur führen. Bereits die ersten Versuche unter der Pariser Commune (Bürgermeisterrat) führten gegen Ende des Krieges, der mit 80.000 Soldaten von Bismarck zur Niederschlagung der Commune unterstützt wurde, in dem die Menschen in Paris eingekesselt wurden, um sie zu zehntausenden abzuschlachten zu einem Umschwenken der Beteiligten Kämpfer. Jede sozialistische Revolution wird auch in Zukunft abhängig sein von ähnlichen Entwicklungen in anderen Ländern.
Hier bei Dol gibt es zuviel Antikommunismus, als dass es eine tiefere Diskussion geben könnte, das verschreckt auch Doler, die über Wissen verfügen, die zu einer tieferen Auseinandersetzung in der Lage sind.
Menschen machen es sich gern einfach, aber Menschen vergesser auch schnell. |
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30.01.2021 20:22 Uhr |
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@mauli_
Die Rote Armee hat sich sehr wohl der Offiziere der zaristischen Armee bedient.
Und auch im spanischen Bürgerkrieg benötigte man Experten.
In beiden Fällen setzte man ihnen Kommissare bei, welche die Interessen der Partei zu vertreten hatten und welche aufpassten, dass diese Offiziere funktionierten. |
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30.01.2021 23:13 Uhr |
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Zitat:Nur zum Verständnis für mich: hast du dir einmal Beispiele in der Geschichte angesehen welche Maßnahmen revolutionäre Regierungen getroffen haben: deutsche Revolution, russische Revolution, spanischer Bürgerkrieg etc. pp.?
Ich denke wer ein solches Thema aufmacht, von dem kann man das erwarten.
Selbstverständlich. Die Bolschewiki ließen sich zum Beispiel mit der Forderung 'Alle Macht den Räten' in die Räte wählen, um diese zu entmachten sobald sie selbst die Mehrheit in den Räten hatten. In der Ukraine wurden die für die Selbstverwaltung von unten kollektivierten Kommunen von der Roten Armee blutig zerschlagen, weil man damals nicht Kollektivierung, sondern die vollkommen bekloppte Verteilung des Bodens auf Einzeleigentümer wollte. Später machte die KPdSU dann eine 180°-Wende und führte eine blutige Zwangskollektivierung durch.
In China ist die Erinnerung an die Kulturrevolution noch immer dazu angetan, Schrecken auszulösen, hat man doch noch gut in Erinnerung, wie die Generationen gegeneinander ausgespielt wurden und fanatisierte Rote Garden die Bevölkerung terrorisierten. Diese dürfte eine der Gründe dafür sein, dass man sich bis heute mit der Demokratisierung schwer tut.
Spanien ist ja eigentlich eines der Beispiele, wo Trotzkisten den Verrat der von der SU abhängigen Kommunisten beklagen. |
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30.01.2021 23:23 Uhr |
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Zitat:Zitat:Nur zum Verständnis für mich: hast du dir einmal Beispiele in der Geschichte angesehen welche Maßnahmen revolutionäre Regierungen getroffen haben: deutsche Revolution, russische Revolution, spanischer Bürgerkrieg etc. pp.?
Ich denke wer ein solches Thema aufmacht, von dem kann man das erwarten.
Selbstverständlich. Die Bolschewiki ließen sich zum Beispiel mit der Forderung 'Alle Macht den Räten' in die Räte wählen, um diese zu entmachten sobald sie selbst die Mehrheit in den Räten hatten. In der Ukraine wurden die für die Selbstverwaltung von unten kollektivierten Kommunen von der Roten Armee blutig zerschlagen, weil man damals nicht Kollektivierung, sondern die vollkommen bekloppte Verteilung des Bodens auf Einzeleigentümer wollte. Später machte die KPdSU dann eine 180°-Wende und führte eine blutige Zwangskollektivierung durch.
In China ist die Erinnerung an die Kulturrevolution noch immer dazu angetan, Schrecken auszulösen, hat man doch noch gut in Erinnerung, wie die Generationen gegeneinander ausgespielt wurden und fanatisierte Rote Garden die Bevölkerung terrorisierten. Diese dürfte eine der Gründe dafür sein, dass man sich bis heute mit der Demokratisierung schwer tut.
Spanien ist ja eigentlich eines der Beispiele, wo Trotzkisten den Verrat der von der SU abhängigen Kommunisten beklagen.
Ich wusste immer das du einiges an Hintergrundwissen hast, auch wenn ich in Bezug auf Verständnis aus dem Post (noch) nicht so viel ableiten kann. Daher habe ich mich gewundert wie du zu der Verallgemeinerung oben kommst. Wollte dich ja nicht persönlich angreifen. |
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GRUENE |
IDL |
SII, KSP |
FPi |
CKP, KDP |
UNION |
NIP |
PsA |
LPP |
Volk, Sonstige |
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