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Fragenübersicht Ein Jahr nach dem Terroranschlag - Hanau ist überall! Wie bewertest Du diesen Kommentar von Ozan Zakariya Keskinkılıç?
1 - 15 / 15 Meinungen
19.02.2021 13:34 Uhr
Neutral. Mir zu einseitig.
Ich kann es immer nur wieder sagen: Solange man sich die einzelnen menschenfeindlichen Ideologien rauspickt, wird man das Problem nicht lösen. Nicht Rassismus ist das Problem, Antisemitismus, Homophobie etc. auch nicht. Das Grundproblem ist, dass es Menschen gibt, die andere Menschen abwerten oder gar hassen - und letztendlich ist es egal, welche Schublade sie dafür wählen. Hautfarbe, Religion, Herkunft, politische Meinung, sexuelle Orientierung. Alles nur Oberfläche.

Letztendlich nur Zufall, welche Schublade sich so jemand aussucht. Wir haben letztens darüber gesprochen, dass manche zwischen den ganzen Extremismen hin und her wandern. Einmal hassen sie Ausländer, dann Juden, dann Deutsche.
19.02.2021 13:58 Uhr
Die Medien hatten (und haben) sich gleich nach der Tat auf Rassismus und Fremdenfeindlichkeit festgelegt. Das der Täter hochgradig geistig verwirrt und psychisch krank war, sich vom Staat überwacht glaubte, alle Amerikaner für Terroristen hielt und glaubte, daß Politiker, Fußballer und Filmregisseure "seine Ideen gestohlen" hätte, das interessiert niemanden mehr.
Das Motiv wurde amtlich festgelegt und davon wird nicht mehr abgerückt. Man instrumentalisiert die Opfer für den ideologischen Kampf von heute, gegen alle, die nicht links sein wollen und vor allem gegen die AfD, die man sofort des "geistigen Brandstiftertums" beschuldigte.
19.02.2021 14:05 Uhr
Zitat:
Man instrumentalisiert die Opfer für den ideologischen Kampf von heute, gegen alle, die nicht links sein wollen und vor allem gegen die AfD, die man sofort des "geistigen Brandstiftertums" beschuldigte.


Das ist Unsinn. Wo wurde denn etwas instrumentalisiert?

Der Täter hatte mehrfach betont, dass ihm die AfD nicht radikal genug ist. Außerdem fiel er mehrfach durch rassistische Äußerungen auf.
Oder willst Du lediglich diese Tat relativieren?
19.02.2021 14:29 Uhr
"...Oder willst Du lediglich diese Tat relativieren?..."

Nein. Diese Tat wird von in eine ideologische Schablone gepreßt, die nicht paßt. Der Mann war geisteskrank, mit wirren Gewaltphantasien und alles andere als ein ideologisch durchgestylter Rechtsextremist. Er war litt unter Verfolgungswahn und Schizophrenie. Dies war dann auch ursächlich für diese Gewalttat.

Der bekannte Forensiker Hans-Ludwig Kröber hat damals schon in einem jetzt nicht mehr abrufbaren Zeitartikel kritisiert, daß sich die Bundesregierung sofort auf das Tatmotiv verbindlich festgelegt hatte. Danach gab es kein Zurück mehr, was die Wertung des Verbrechens anging.

Nur damit wir uns richtig verstehen.
Es macht die Tat nicht besser und für Opfer und Angehörige keinen Unterschied. Für uns Deutsche aber, die wir uns damals und heute einem ideologisch geprägten Frontalbombardement ausgesetzt sehen, mit der Botschaft "Ihr seid alle rechtradikal und böse - tut gefälligst Buße", für uns spielt das auf jeden Fall eine Rolle.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 19.02.2021 14:30 Uhr. Frühere Versionen ansehen
19.02.2021 14:32 Uhr
Der Typ war QAnon-Anhänger. Das wird leider in dem Kommentar überhaupt nicht erwähnt.
19.02.2021 15:32 Uhr
Zitat:
Der Mann war geisteskrank, mit wirren Gewaltphantasien und alles andere als ein ideologisch durchgestylter Rechtsextremist. Er war litt unter Verfolgungswahn und Schizophrenie. Dies war dann auch ursächlich für diese Gewalttat.


Als wenn ein "durchgestylter Rechtsextremist" nicht mit wirren Gewaltphantasien durch die Gegend rennen würde. Genau diese angeknacksten Psychos sind besonders empfänglich für das braune Propaganda-Gift.
19.02.2021 15:52 Uhr
Zitat:
Der Mann war geisteskrank,


Was für ein Glück, das politisch damit verbundene Problem kann man mittels dieser Argumentation ganz entspannt ignorieren und sich auf die Schulter klopfen.
19.02.2021 16:13 Uhr
Die deutsche Gesellschaft ist so rassistisch, dass es ein propagandistisches Dauerfeuer zu den Anschlägen gibt...

Offensichtlich wird die Mehrheitsgesellschaft von den Anschlägen mit Abscheu erfüllt - wie auch bereits von NSU-Anschlägen und anderen Attentaten der letzten Jahre, etwa auf den CDU-Politiker Lübcke durch einen Neonazi. Die NPD ist in vollkommene Bedeutungslosigkeit versunken. Dazu gibt es zahlreiche Demutsgesten und die masochistische Willigkeit, sich an den vermeintlichen eigenen Sünden zu weiden (wenn nicht man selbst, dann als Teil der Volksgenossenschaft). Statt zur Domina zu gehen lässt man sich von Politikwissenschaftlern unterwerfen (der im Kommentar dann übrigens vor allem verschiedene Dinge aufzählt, die gar nichts mit Rassismus zu tun haben, sondern mit anderen ungünstigen Begleitumständen der Tat).

Die Frage ist am Ende nur, ob es eine Katharsis gibt, oder ob der Zustand der Selbstgeißelung dauerhaft gehalten werden soll.
19.02.2021 19:34 Uhr
Zitat:
Zitat:
Der Mann war geisteskrank,


Was für ein Glück, das politisch damit verbundene Problem kann man mittels dieser Argumentation ganz entspannt ignorieren und sich auf die Schulter klopfen.

Das hat keiner gesagt. Das politisch damit verbundene Problem heißt aber in diesem Fall QAnon, und nicht klassischer Rechtsextremismus. Und es ist niemandem geholfen, wenn man solche Fälle weiter in die falsche Schublade einsortiert.

Warum wird QAnon in Deutschland nicht flächendeckend beobachtet, obwohl das FBI sie als terroristische Organisation einstuft? Weil der deutsche Verfassungsschutz nur Rechtsextremismus, Linksextremismus und islamischen Extremismus kennt. Über eine Innenministerkonferenz zum Thema, ob hier vielleicht eine neue Art des Extremismus vorliegt, sind wir bisher nicht hinausgekommen.
19.02.2021 19:47 Uhr
Zitat:
Warum wird QAnon in Deutschland nicht flächendeckend beobachtet, obwohl das FBI sie als terroristische Organisation einstuft? Weil der deutsche Verfassungsschutz nur Rechtsextremismus, Linksextremismus und islamischen Extremismus kennt. Über eine Innenministerkonferenz zum Thema, ob hier vielleicht eine neue Art des Extremismus vorliegt, sind wir bisher nicht hinausgekommen.


QAnon ist tief im rechtsextremen Milieu verankert. Antisemitismus, Rassismus und krude Verschwörungstheorien gegen linke Aktivist*innen sind dort an der Tagesordnung.
20.02.2021 03:46 Uhr
Jetzt dröhnen die rum, die in anderen Fällen von "Instrumentalisierung" reden.
20.02.2021 21:13 Uhr
Laut einem Interview in der Jungen Welt fühlen sich die Angehörigen durch die ganz normale Polizeiarbeit, wie Aufnahme der Personalien, rassistisch diskriminiert.

Darum wäre es sinnvoller darüber aufzuklären, wie in Deutschland Polizeiarbeit aussieht, als den Popanz 'struktureller Rassismus' aufzubauen, der für die Zukunft noch mehr Hürden errichtet anstatt abzubauen.
20.02.2021 21:21 Uhr
Zitat:
Laut einem Interview in der Jungen Welt fühlen sich die Angehörigen durch die ganz normale Polizeiarbeit, wie Aufnahme der Personalien, rassistisch diskriminiert.

Darum wäre es sinnvoller darüber aufzuklären, wie in Deutschland Polizeiarbeit aussieht, als den Popanz 'struktureller Rassismus' aufzubauen, der für die Zukunft noch mehr Hürden errichtet anstatt abzubauen.


Das oft falsch interpretiert wird sehe ich genauso, aber meine Frage dazu:

Siehst du keinen strukturellen Rassismus oder nur in dem oben erwähnten Beispiel?

20.02.2021 21:24 Uhr
Zitat:
Neutral. Mir zu einseitig.
Ich kann es immer nur wieder sagen: Solange man sich die einzelnen menschenfeindlichen Ideologien rauspickt, wird man das Problem nicht lösen. Nicht Rassismus ist das Problem, Antisemitismus, Homophobie etc. auch nicht. Das Grundproblem ist, dass es Menschen gibt, die andere Menschen abwerten oder gar hassen - und letztendlich ist es egal, welche Schublade sie dafür wählen. Hautfarbe, Religion, Herkunft, politische Meinung, sexuelle Orientierung. Alles nur Oberfläche.

Letztendlich nur Zufall, welche Schublade sich so jemand aussucht. Wir haben letztens darüber gesprochen, dass manche zwischen den ganzen Extremismen hin und her wandern. Einmal hassen sie Ausländer, dann Juden, dann Deutsche.


Das Problem ist nicht mal das es diese feindlichen Einstellungen gibt, sondern das diese Einstellungen durch Methode immer wieder reproduziert werden. Hass reproduziert sich auch dadurch, das die Ursachen verleugnet oder relativiert werden.
20.02.2021 21:33 Uhr
Zitat:
Siehst du keinen strukturellen Rassismus oder nur in dem oben erwähnten Beispiel?


Grundgesetz und Antidiskriminierungsgesetz geben zumindest wenig Raum für institutionellen Rassismus, selbst wenn plötzlich eine rassistische Partei an einer Regierung beteiligt werden sollte - was sich nicht im geringsten abzeichnet.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
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