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Fragenübersicht Was hältst du vom Konzept der Kinderrepublik?
1 - 7 / 7 Meinungen
04.03.2021 20:48 Uhr
Zu den amerikanischen habe ich keine Meinung, da keine Ahnung.
Aber das deutsche Model auf Gut Seekamp fand ich sehr gut.
Leider 1933 verboten, und nicht wenige Pädagogen mussten Deutschland verlassen oder landeten im KZ.

Ich hatte das Glück noch Menschen kennenzulernen die als Kinder dabei waren, und auch einen ehemaligen Pädagogen.
Heute wäre sowas zwar leichter möglich, aber die Indoktrination der Kids wäre auch weitaus massiver.
04.03.2021 20:55 Uhr
Zitat:
Heute wäre sowas zwar leichter möglich, aber die Indoktrination der Kids wäre auch weitaus massiver.


Das verstehe ich nicht, warum wäre eine "Indoktrination der Kids weitaus massiver"? Es gibt so viele pädagogische Ansätze, die auf eine Pädagogik vom Kinde aus aufbauen, dass die Gefahr einer Indoktrination eher geringer sein sollte als in früheren Zeiten.
04.03.2021 21:00 Uhr
Zitat:
Es gibt so viele pädagogische Ansätze, die auf eine Pädagogik vom Kinde aus aufbauen, dass die Gefahr einer Indoktrination eher geringer sein sollte als in früheren Zeiten.


Sehe ich anders.
Keine Pädagogik baut vom Kinde auf.
Es gibt unterschiedliche Stärken der Annäherung, aber es gibt keine Pädagogik ohne Indoktrination.
Und der Missbrauch der tollen reformpädagogischen Idee ist in nahezu jedem Kinderhort zu betrachten.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 04.03.2021 21:12 Uhr. Frühere Versionen ansehen
04.03.2021 21:49 Uhr
Zitat:
Keine Pädagogik baut vom Kinde auf.
Es gibt unterschiedliche Stärken der Annäherung, aber es gibt keine Pädagogik ohne Indoktrination.
Und der Missbrauch der tollen reformpädagogischen Idee ist in nahezu jedem Kinderhort zu betrachten.


Da haben wir anscheinend unterschiedliche Wahrnehmungen. Das Wort "Indoktrination" verbinde ich eher mit autoritären Erziehungskonzepten, die es natürlich immer noch gibt, aber gerade in reformpädagogischen Einrichtungen nicht vorkommen sollten. Es gibt heute sehr viele Ansätze von partizipativer Mitbestimmung schon im frühkindlichen Bereich, das ist dem Einfluss der Reformpädagogik zu verdanken.



04.03.2021 22:37 Uhr
Zitat:
Das Wort "Indoktrination" verbinde ich eher mit autoritären Erziehungskonzepten, die es natürlich immer noch gibt, aber gerade in reformpädagogischen Einrichtungen nicht vorkommen sollten.


Da unterscheiden sich unsere Wahrnehmungen tatsächlich.
Gerade die Indoktrination ist das bewusste Erschleichen des Unterbewusstsein eines intellektuell unterlegenen Menschen, und hat nichts mit dem autoritären Brechen zu tun.

Und gerade das geschieht massiv in deutschen, sogenannten reformpädagogischen Einrichtungen.
Die aber genau nichts mit dem Ursprung des Gedankens zu tun haben.
Was als Mitbestimmung verkauft wird ist oft das Ergebnis dieser Indoktrination.

Wobei man schon den Begriff der RFP oft falsch versteht.
Die Ursprungsgedanke eines Pestalozzi, der eine freie Entfaltung des Geistes als elementaren Wesenskern jeder fortschrittlichen Pädagogik propagierte wurde und wird vertuscht, verdreht und missbraucht.
RFP hat im Grundsatz keine politische oder religiöse Ausrichtung.
Das machten und machen sich diverse Pädagogen natürlich zu nutze.
Ob nun sozialistisch, kommunistisch, nationalsozialistisch oder in der direkten Nachfolge der alternativen 68er Bewegung.

Zitat:
Es gibt heute sehr viele Ansätze von partizipativer Mitbestimmung schon im frühkindlichen Bereich, das ist dem Einfluss der Reformpädagogik zu verdanken.


Und genau dort siehst Du schon den Fehler. "Echte" RFP steuert nicht, sondern basiert auf tatsächlicher freier Entscheidung.
Wenn nun ein Kind diese Art der Mitbestimmung ablehnt so ist es grundsätzlich zu akzeptieren.
Man kann zwar erklären dass es sich dadurch selbst oder andere benachteiligt, aber man hat keinen Einfluss auf die getroffene Entscheidung zu nehmen. Sie ist auch von den Erwachsenen so zu akzeptieren.
Man kann es am Beispiel Fleischkonsum im Hort schön verdeutlichen.
Die willkürliche Festlegung durch Erwachsene: "ab Tag X gibt es nur noch vegetarisches Essen" hat nichts mit RFP zu tun, sondern ist ein autoritärer Bruch.
Wenn ein Kind nun auf sein Leberwurstbrot beharrt so ist es zu akzeptieren.
Man kann es nach dem Grund fragen, man kann es sogar animieren darauf zu verzichten.
Aber man hat es auf der argumentativen Ebene des Kindes zu tun und nicht die Argumentation eines politisch gebildeten Erwachsenen anzuwenden.
Der subtile, unterschwellige Versuch das Kind zu anderem Verhalten zu locken, obwohl es sich entschieden hat ist reine Indoktrination.
Auch ohne Einflussnahme wird das Kind höchstwahrscheinlich irgendwann seine Gewohnheiten ändern, andere Ansichten (an)erkennen.
Aber zu dieser Erkenntnis wird es allein durch eigene Wahrnehmung kommen.

So wird es zB in den meisten dänischen Kindergärten gehandhabt

04.03.2021 22:47 Uhr
Der Herr der Fliegen ist sicherlich ein vorbildhaftere Entwurf einer funktionsfähigen Gesellschaft.
04.03.2021 22:54 Uhr
Erziehung muss individuell sein.
Für manche mag das in Ordnung sein das sie Freiheit und Verantwortung übertragen bekommen andere brauchen eine starke Hand.

Eine Republik ist nicht einfach, die meisten Staaten bekommen eine ordentliche Demokratie nicht zu stande, und wie in dem Bericht geschrieben die Jugendlichen erst recht nicht.
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