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Fragenübersicht Wie stehst Du grundsätzlich zu politischen Quereinsteigern?
1 - 9 / 9 Meinungen
15.04.2021 10:09 Uhr
Grundsätzlich finde ich das positiv. Ich erinnere mich beispielsweise an Carsten Meyer-Heder, der 2020 die CDU in Bremen zum ersten Mal zur stärksten Partei des Landes gemacht hatte. Er hat frischen Wind hineingebracht und die verstaubte Partei wachgerüttelt. Seine Expertise ist nicht die politische Karrie "aus dem Hörsaal ins Parlament", sondern 27 Jahre erfolgreiche unternehmerischer Tätigkeit.

Andere Quereinsteiger sind dagegen gescheitert, weil sie zu wenig mit dem aufreibendem politischen Geschäft klarkamen. Rudolf Augstein etwa verschlug es 1972 für die FDP in den Bundestag, den er nach drei Monaten wieder verließ. Im "Spiegel" der große Boss, im Bundestag ein einfaches Fraktionsmitglied - das war nichts für ihn.
15.04.2021 10:15 Uhr
Kommt sehr drauf an. Politik als Beruf folgt einer sehr eigenen Logik, die man im Grunde wortwörtlich lernen muss. Das reicht aber noch nicht, man muss sich im Zweifel dieser Logik auch völlig unterwerfen, denn der Beruf ist ein solcher mit sehr hohem Konformitätsdruck. Die Erfahrung von Quereinsteigenden ist natürlich sehr von Vorteil für die Gestaltung, kann sich aber auch ins genaue Gegenteil verkehren. Es gab genug Quereinsteiger, die mit „Ich zeige euch wie das in der Praxis geht und deshalb müssen wir das so machen“ gescheitert sind, weil sie ein absolutes Interesse versucht haben, durchzusetzen.
15.04.2021 10:16 Uhr
Viele dieser Quereinsteiger sind fachlich hervorragend geeignet, beispielsweise ein Ministerium zu leiten.

Doch mangels jeglicher Erfahrung im politischen Spiel scheitern sie oft recht schnell, weil sie nicht wissen, wem sie schmeicheln, wem sie in den Arsch kriechen müssen und wen sie am ausgestreckten Arm verhungern lassen dürfen.
15.04.2021 10:54 Uhr
Zitat:
Doch mangels jeglicher Erfahrung im politischen Spiel scheitern sie oft recht schnell, weil sie nicht wissen, wem sie schmeicheln, wem sie in den Arsch kriechen müssen und wen sie am ausgestreckten Arm verhungern lassen dürfen.


Gerade diese Berufspolitiker-Spielchen sind für mich ein Grund für mehr Quereinsteiger einzutreten. Es ist ein Unding, was Alles verzögert oder kaputtgemacht wird - allein aufgrund dieser "schlechten Eigenschaft" des politischen Business.
15.04.2021 11:23 Uhr
Zitat:
Doch mangels jeglicher Erfahrung im politischen Spiel scheitern sie oft recht schnell, weil sie nicht wissen, wem sie schmeicheln, wem sie in den Arsch kriechen müssen und wen sie am ausgestreckten Arm verhungern lassen dürfen.

Das lernt man auch in größeren Unternehmen...

Grundsätzlich halte ich aber genau das für eines der größten Probleme. Es geht hier nämlich auf einmal nicht mehr um die Sache und um "das beste für das Land", sondern um persönliche Befindlichkeiten.
15.04.2021 11:52 Uhr
Zitat:
Das lernt man auch in größeren Unternehmen...

In größeren Unternehmen oder an Universitäten bereitet Dich aber nichts darauf vor, einem mäßig intelligenten Proleten den Roten Teppich ausrollen zu müssen, weil er zufällig der Vorsitzende des einflussreichsten Kreisverbandes der Partei ist, für welche Du in der Regierung sitzt.
15.04.2021 18:39 Uhr
Das sollte es viel öfter geben bzw. sollte vor einem hauptamtlichen Einstieg in die Politik generell immer eine gewisse Zeitspanne mit normaler Berufsausübung liegen. Das würde dazu beitragen, dass der Elfenbeinturm nicht zu abgehoben wird... Derzeit ist es ja kaum noch erträglich, wie an den Menschen vorbeiregiert wird. Und das mit einer Arroganz, dass man sich jedesmal fragt: wie kommen diese Leute eigentlich dazu, zu glauben, sie seien etwas Besseres und hätten das Recht, andere moralisch oder auch sonst zu belehren?
15.04.2021 20:24 Uhr
Das hängt stark von der Situation, dem Hintergrund und der Vorbildung ab.

Fakt ist, dass es auch ein klares Zeichen von Misstrauen in die Fähigkeiten des eigenen Personals darstellt.

Ich sag wie es ist, ich bin auch deswegen aus der FDP ausgetreten, weil man dort immer nach externen Kandidaten gesucht hat. Jemanden, der das "Schmuddelkind"-Label der ungeliebten Liberalen nicht hat, also nicht von der schlechten Meinung der FDP in der Öffentlichkeit runtergezogen wird. Am besten ohne Parteibuch (mit der Zusicherung, nach Erringen des Mandats der Partei beizutreten). Das fand ich irgendwie schäbig bis zur Selbstverleugnung.
16.04.2021 21:27 Uhr
Es gibt gute, es gibt schlechte. Die meisten (leider die guten) halten es nicht allzulange aus.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
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