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Fragenübersicht Fehlt es den Mitgliedern des deutschen Bundestags an Anstand und Respekt?
1 - 17 / 17 Meinungen
08.09.2021 14:17 Uhr
Wenn man schaut, wie Wehner und Strauß agiert haben, dann ist das heute, auch das, was Brandner und Bystron von sich geben, Kinderfasching.
08.09.2021 14:20 Uhr
Und wenn man ins House of Commons schaut, dann wird da praktisch permanent dazwischen gerufen, kommentiert u.ä. und vieles wird vom Speaker auch toleriert. "Order!" gibt es nur, wenn der Redner gar nicht mehr zu Wort kommt.
08.09.2021 14:20 Uhr
Nein, im Gegenteil. Das Gruppengekuschele dort, das zwischendurch nur mal von AfD und Linken gestört wird, ist eher sedierend.
08.09.2021 14:20 Uhr
Ich bin hin- und hergerissen. Einerseits wünsche ich mir kontroverse und auch scharfe Debatten. Vor dem Einzug der AfD in den Bundestag war das alles ziemlich einschläfernd und hatte kaum Würze.

Andererseits stimme ich Dir zu, weil diese Zwischenrufe meist störend und sehr oft auch inhaltlich einfach peinlich und primitiv sind. Auch das Handygedaddel finde ich unpassend, jedenfalls wenn es ständig und geradezu demonstrativ geschieht.

Also gerne kontrovers, aber etwas mehr Anstand und Respekt dem jeweiligen Redner gegenüber wären durchaus angebracht.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 08.09.2021 14:21 Uhr. Frühere Versionen ansehen
08.09.2021 14:21 Uhr
Zitat:
Wenn man schaut, wie Wehner und Strauß agiert haben, dann ist das heute, auch das, was Brandner und Bystron von sich geben, Kinderfasching.
Zitat:
Und wenn man ins House of Commons schaut, dann wird da praktisch permanent dazwischen gerufen, kommentiert u.ä. und vieles wird vom Speaker auch toleriert. "Order!" gibt es nur, wenn der Redner gar nicht mehr zu Wort kommt.

Das mag beides sein. Dennoch würde ich mir von jenen, die mich repräsentieren sollen, eigentlich eine gehobenere und erwachsenere Diskussionskultur erwarten, als sie mir von Hofschreier und co. vorgelebt wird.
08.09.2021 14:23 Uhr
Zitat:
Ich bin hin- und hergerissen. Einerseits wünsche ich mir kontroverse und auch scharfe Debatten. Vor dem Einzug der AfD in den Bundestag war das alles ziemlich einschläfernd und hatte kaum Würze.


Ja, wenn die Zwischenrufe sich auf die Rede beziehen und z.B. darauf hingewiesen wird, dass eine Aussage falsch ist oder am Vortag noch anders war, dann ist das ein inhaltlicher Beitrag.
08.09.2021 14:23 Uhr
Zitat:
Ich bin hin- und hergerissen. Einerseits wünsche ich mir kontroverse und auch scharfe Debatten. Vor dem Einzug der AfD in den Bundestag war das alles ziemlich einschläfernd und hatte kaum Würze.

Andererseits stimme ich Dir zu, weil diese Zwischenrufe meist störend und sehr oft auch inhaltlich einfach peinlich und primitiv sind. Auch das Handygedaddel finde ich unpassend, jedenfalls wenn es ständig und geradezu demonstrativ geschieht.

Also gerne kontrovers, aber etwas mehr Anstand und Respekt dem jeweiligen Redner gegenüber wären durchaus angebracht.


Du hast exakt erfasst, worum es mir ging!

Es darf gerne rau und hart und direkt debattiert werden. Niemand, der mich kennt, würde mir das Gegenteil abkaufen. Aber immer in der Sache, vernünftig und ohne kindergartenhaftes Gegröhle, wenn da gerade einer redet. Dann meld dich zu einer Intervention/Zwischenfrage, nutze deine eigene Redezeit, um zu reagieren, etc. Aber dieses ständige Dazwischengröhlen, als säße man am Stammtisch in Hintertupflingen, finde ich absolut kindisch und halt auch so gar nicht zielführend.
08.09.2021 14:39 Uhr
Ich glaube im internationalen Vergleich geht es im deutschen Bundestag in punkto Respekt und Anstand, sowie Disziplin bei Bundestagssitzungen noch sehr gesittet zu. Einzelne Handy-Daddler sollten allerdings dann auch mal einen Ordnungsruf erhalten - die Zwischenrufstörer erhalten einen solchen eigentlich recht regelmäßig.
08.09.2021 14:49 Uhr
Zitat:
Ich glaube im internationalen Vergleich geht es im deutschen Bundestag in punkto Respekt und Anstand, sowie Disziplin bei Bundestagssitzungen noch sehr gesittet zu.

Auch hier wieder: das mag sein.
Macht es für mich jetzt nur bedingt bis nicht besser. Es ist und bleibt ein Verhalten, wie wir es in Kindergärten und Schulen auch nicht tolerieren. Und gerade jene, die die Geschicke unseres Landes lenken sollen, sollten sich eigentlich einer sachlichen, vernünftigen und erwachsenen Debattenkultur befleißigen können.

Sicher ists anderenorts noch alberner. Das machts aber halt nicht nicht albern, sondern nur weniger albern.
08.09.2021 14:50 Uhr
Zitat:
Es darf gerne rau und hart und direkt debattiert werden. Niemand, der mich kennt, würde mir das Gegenteil abkaufen. Aber immer in der Sache, vernünftig und ohne kindergartenhaftes Gegröhle, wenn da gerade einer redet.


Gut, da dürften wir uns alle einig sein.

Wobei auch ich die Nutzung der Handys fast noch nerviger finde als das Gegröle, vor allem wenn es nur zur Schau gestellt ist. Wie dieses angestrengte in-den-Unterlagen-lesen, um dem anderen zu zeigen, wie egal er einem ist.
08.09.2021 15:19 Uhr
Zitat:
Wobei auch ich die Nutzung der Handys fast noch nerviger finde


Das ist auch uralte Tradition. Früher hat man Zeitung gelesen oder mit dem Kollegen gesprochen und dem Redner den Rücken zugedreht...

Schlechter Stil, gehört aber scheinbar zum Programm.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 08.09.2021 15:21 Uhr. Frühere Versionen ansehen
08.09.2021 15:31 Uhr
Plenum und Klassenraum miteinander zu vergleichen, ist sehr schwierig. Das sind einfach unterschiedliche Dinge.

Im Bundestag geht es insgesamt recht diszipliniert zu. Mit den Handys wird viel gedaddelt, ja, dass da teilweise auch Spiele gezockt werden, muss man auch keinem mehr erzählen. Es wird aber halt auch viel kommuniziert, z.B. mit dem eigenen Büro. Smartphones machen es halt möglich, auch während einer Plenarsitzung Dinge zu klären, für die man vorher das Plenum ggf. ganz hätte verlassen und zurück ins Büro gehen müssen. Das ist ja dann auch nicht gut.

Ansonsten: Dass wir kein Schrei- und Raufparlament mehr haben, finde ich sehr gut. Das ist nicht die Art der Gesprächsführung, die ich mir wünsche, dass man sich gegenseitig verbal angeht.
08.09.2021 15:41 Uhr
Achso, ansonsten ist halt noch anzumerken, dass das eben auch die Konsequenz aus der Arbeitsweise des Bundestages ist, insbesondere in Fachdebatten ohne größere Öffentlichkeit sitzen im Plenum diejenigen Abgeordneten, die das alles im Ausschuss auch schon rauf und runter debattiert haben, in Berichterstatter- und Hintergrundgesprächen sowieso. Da weiß jeder fast bis aufs Wort genau, was der andere sagen wird.

Das ist der typische Alltag des Parlaments und nicht die große Wahlkampfdebatte, die bestenfalls alle vier Jahre stattfindet. Es ist einfach kleinteilige Arbeit.


Das ist eben die Konsequenz daraus, dass wir ein Arbeits- und kein Laberparlament haben. Dass der Reiz nach einem britischen Modell bei vielen groß ist, weil die Lust auf Show so ausgeprägt ist, ist mir bewusst.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 08.09.2021 15:42 Uhr. Frühere Versionen ansehen
08.09.2021 16:17 Uhr
Zwischenrufe gehören zum Parlamentarismus. Das Präsidium ruft zur Ordnung, wenn die Rufe unparlamentarisches Niveau haben. Und die Debatte gestern war quasi eine Wahlkampfveranstaltung - und da ist klar, dass es hoch her geht. Ich habe bisher einige der Reden gesehen und konnte die Redner:innen ohne Probleme verstehen.
08.09.2021 20:45 Uhr
Ja, natürlich. Sonst hätte man sie nicht für die Bundestagswahl nominiert.
Und die meisten davon können noch mit weitaus verwerflicheren Eigenschaften aufwarten.
Korruption z.B. ist die direkte Empfehlung zum Ministeramt.
09.09.2021 13:49 Uhr
Manchen, aber das gab es schon immer. Im Vergleich mit manch anderen Ländern geht es sogar recht gesittet zu. Berichte über Prügeleien in Parlamenten anderer Länder findet man z.B. problemlos im Netz.
09.09.2021 13:51 Uhr
Ich bin im übrigen ein strikter Anhänger von Sachlichkeit und guter Kinderstube in den Parlamenten. Parlamente müssen und sollen nicht Entertainment sein. Das spricht nicht gegen rheorische Glanzstücke und hitzige sachliche Debatten.
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