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Fragenübersicht Wird die österreichische Regierung die Probleme des Kanzlers und der Volkspartei überstehen?
1 - 9 / 9 Meinungen
07.10.2021 12:55 Uhr
Ich aktiviere gerade alle meine Informationsquellen aus Österreich, um mir da ein besseres Bild zu machen. Halte das alles für einen relativ komplizierten Vorgang, aus Deutschland heraus auch schwer zu beurteilen.

Mein allgemeines politisches Gefühl verleitet mich zu der Meinung, dass ich nicht mehr darauf wetten würde, dass der österreichische Bundeskanzler das übersteht. Nach dem, was ich bisher so gesagt bekommen habe, ist insbesondere der Umfang der Ermittlungen ein Problem, es scheint ja großflächig das gesamte Umfeld des österreichischen Kanzlers in Verdacht zu stehen.

Ich denke ganz grundsätzlich, dass spätestens bei Eröffnung eines Hauptverfahrens ein Rücktritt fällig wäre. Es ist in Österreich wenig anders als in Deutschland, was das hier angeht: Ermittlungsverfahren enden ganz überwiegend mit Einstellungsverfügungen, sodass solche Verfahren noch keine ganz große Aussagekraft haben. Wer aber erstmal wirklich angeklagt wird, der hat mit großer Wahrscheinlichkeit auch mit einer Verurteilung zu rechnen.
07.10.2021 13:05 Uhr
Ich mache jetzt mal auf wartende und schweigende Parteibasis.

Alles andere wäre unprofessionell und auch nicht zielführend.

Was kommt raus, was wird ermittelt, was wird genau beschuldigt.

Dann bilde ich mir ein Urteil. Derweilen studiere ich alle Medien von links nach rechts und zurück durch.

Bild Dir Deine Meinung.

07.10.2021 13:45 Uhr
Sebastian Kurz hat unsere volle Unterstützung und genießt unser Vertrauen: wie alle früheren Vorwürfe gegen ihn werden sich auch diese als falsch herausstellen und rasch aufklären lassen. Mit Sebastian Kurz als Bundeskanzler ist garantiert, dass Österreich auch weiterhin Kurs hält, die Menschen entlastet und die dringenden Herausforderungen unserer Zeit bewältigt werden“

https://twitter.com/volkspartei/status/1446073402956165120?s=20

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 07.10.2021 13:48 Uhr. Frühere Versionen ansehen
07.10.2021 13:53 Uhr
Aktuell deutet übrigens einiges darauf hin, dass die Grünen Kurz nicht mehr unterstützen wollen. Kogler soll Kanzler bis zu Wahlen im Frühjahr werden.

Meine Frage ist eher, ob das jemand mitträgt.

Denke, dass das heute noch ein spannender Tag wird.
07.10.2021 14:05 Uhr
Zitat:
Sebastian Kurz hat unsere volle Unterstützung und genießt unser Vertrauen: wie alle früheren Vorwürfe gegen ihn werden sich auch diese als falsch herausstellen und rasch aufklären lassen. Mit Sebastian Kurz als Bundeskanzler ist garantiert, dass Österreich auch weiterhin Kurs hält, die Menschen entlastet und die dringenden Herausforderungen unserer Zeit bewältigt werden“

https://twitter.com/volkspartei/status/1446073402956165120?s=20


So weit wie in Deutschland, wo der seit kurzer Zeit amtierende Vorsitzende von der gesamten eigenen Partei der Lächerlichkeit preisgegeben wird, ist man in Österreich noch nicht...
07.10.2021 14:13 Uhr
In einer idealen Welt würde ich einem Politiker in dieser Situation empfehlen, sich genau und ggfs. zusammen mit echten Freunden zu überlegen, was an diesen Vorwürfen dran ist, was bei Untersuchungen rauskommen könnte und wie das die Amtsgeschäfte beeinträchtigt.

Wenn die ehrliche Antwort ist, dass nichts dran ist und dass die Amtsführung nicht beeinträchtigt ist, dann gibt es keinen Grund für einen Rücktritt.

Menschen in höheren Positionen(*), nicht nur in der Politik, tendieren aber dazu, Realität, eigenen Wunsch und eigene Wahrnehmung zu vermischen und kommen so zu komischen Ergebnissen. Daher ist meine Forderung, insbesondere angesichts der fast schon permanenten Vorwürfe, dass er zurücktritt und die umfassende Aufarbeitung ermöglichst.

(*) unvergessen ein bekannter Fußballtrainer, dem Drogenkonsum unterstellt wurde und er selbst eine Haarprobe zum Nachweis seiner Unschuld vorgeschlagen hat.
07.10.2021 14:24 Uhr
Zitat:
(*) unvergessen ein bekannter Fußballtrainer, dem Drogenkonsum unterstellt wurde und er selbst eine Haarprobe zum Nachweis seiner Unschuld vorgeschlagen hat.




„Im Nachhinein gebe ich zu, dass das mit der Haarprobe eine blöde Idee war.“

Danke dass du mich dran erinnert hast. Die Daum-Story ist jedes Mal aufs Neue abgefahren lustig
07.10.2021 14:27 Uhr
Zitat:
In einer idealen Welt würde ich einem Politiker in dieser Situation empfehlen, sich genau und ggfs. zusammen mit echten Freunden zu überlegen, was an diesen Vorwürfen dran ist, was bei Untersuchungen rauskommen könnte und wie das die Amtsgeschäfte beeinträchtigt.

Wenn die ehrliche Antwort ist, dass nichts dran ist und dass die Amtsführung nicht beeinträchtigt ist, dann gibt es keinen Grund für einen Rücktritt.


In dieser Phase kommunizierst du überwiegend mit deinem Anwalt/deinen Anwälten und deren Job ist es, das Verfahren irgendwie kleinzukriegen. Die sagen dir zwar: Vorsicht, das kann böse enden, erwecken aber natürlich auch häufig den Eindruck, dass noch was zu retten ist, weil das ja auch ihre Aufgabe ist.

Und in Parteigremien ist das schwierig…hier halten sich alle zurück, weil keiner der erste sein will, der die Hand gehoben hat.

In solchen Fällen übrigens zeigt sich auch, dass der Zuschnitt einer Partei ganz auf eine Person nicht ohne Risiko ist, auch intern, denn es fallen ja viele wichtige Eskalationsebenen weg.
07.10.2021 19:19 Uhr
Zitat:
In dieser Phase kommunizierst du überwiegend


Eben. Deswegen ist meine Empfehlung auch, das mit sich selbst und/oder echten Freunden auszumachen. Echte Freunde, die keine Speichellecker sind, sondern die die Situation und das Handeln hinterfragen.

Ich bin überzeugt, dass man Prozesse einer bestimmten Größenordnung nur dann als Angeklagter unabhängig von der tatsächlichen Schuld erfolgreich bestreiten kann, wenn man wirklich glaubt, was man im Gericht erzählt. Da verschwimmen dann Realität und Fiktion.

Es gibt auch unzählige Beispiele in allen möglichen Abstufungen. Schröders Auftritt in der Elefantenrunde 2005 oder auch Laschets Einlassungen am Wahlabend lassen schon vermuten, dass da Realität, Fiktion, Wunsch und Wahrnehmung nicht mehr zusammenpassten. Ganz extrem war Comical Ali, dem praktisch schon das Haus unterm Stuhl weggebombt war, als er noch von den Kriegserfolgen des Irak erzählt hat.


Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 07.10.2021 19:21 Uhr. Frühere Versionen ansehen
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