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Fragenübersicht Ist es für dich nachvollziehbar dass auch in der Pandemie weiter Krankenhäuser geschlossen werden?
1 - 17 / 17 Meinungen
14.12.2021 18:28 Uhr
Ja, dass fällt auch in Zeiten einer Pandemie leider in die Rubrik, Sparmaßnahmen.
14.12.2021 18:28 Uhr
Die Frage sollte man doch an den CDU-Bundesgesundheitsminister stellen und an den CDU-Landesgesundheitsminister richten.

Deren Partei tut doch zur Zeit so, als hätte sie noch nie irgendeine Form von Verantwortung irgendwo gehabt.
14.12.2021 18:39 Uhr
Das läßt doch Zweifel daran aufkommen, ob die Politiker auch an die Pandemie glauben...

(Lehnt ruhig ab, aber so sieht das aus)
14.12.2021 18:44 Uhr
Wenn sie keine Gewinne machen….

Weswegen ich grundsätzlich gegen Privatisierungen in dem Bereich bin. Ein Krankenhaus gehört zur Daseinsvorsorge und ist für mich kein Wirtschaftsbetrieb.
14.12.2021 18:58 Uhr
Zitat:
Das läßt doch Zweifel daran aufkommen, ob die Politiker auch an die Pandemie glauben...

(Lehnt ruhig ab, aber so sieht das aus)


Nein, das lässt Zweifel daran aufkommen ob Politiker sich ernsthaft etwas Neues einfallen lassen würden (eine Alternative zur Kostenpauschale), wenn sie dazu die Unternehmen stärker beschneiden müssten.
14.12.2021 19:27 Uhr
Nein, hab ich nicht. Mir ist es völlig schleierhaft, wieso eins der wenigen Krankenhäuser auf Kölns rechter Rheinseite, Holweide, darum bangen muss, kein Krankenhaus mehr, sondern höchstens noch ein medizinisches Versorgungszentrum zu sein. Das ist Wahnsinn pur.
14.12.2021 19:29 Uhr
Zitat:
wieso eins der wenigen Krankenhäuser auf Kölns rechter Rheinseite,
Du meinst, falls die restlichen Brücken in NRW auch noch in sich zusammenbrechen?
14.12.2021 19:42 Uhr
Nein. Hätte man all das Geld, das man für sinnfreie Tests und sonstige Maßnahmen ausgegeben hat, in die Krankenhäuser gesteckt, gäbe es jetzt keinerlei Problem.
14.12.2021 20:03 Uhr
Das ergibt tatsächlich Sinn. Denn es werden ja keine Kapazitäten abgebaut, sondern Standorte.

Der wichtigste Kapazitätsengpass in der Pandemie besteht im verfügbaren Personal. Das aber wird bei Standortschließungen nicht auf die Straße gesetzt, sondern in einem zentralistischeren Standort eingesetzt.

Durch die Zentralisierung gibt es unter dem Strich durch die Verbundeffekte nicht weniger, sondern sogar mehr Kapazitäten. Insofern würde es mich wundern, wenn man gerade in der Pandemie daran festhalten würde, jedem Kuhdorf ein eigenes Krankenhaus zu belassen, das dann mangels Verbundeffekte doch kaum einen schweren Covid-Fall betreuen kann. Die Bündelung von Ressourcen ergibt da einfach mehr Sinn.
14.12.2021 20:06 Uhr
Zitat:
Nein. Hätte man all das Geld, das man für sinnfreie Tests und sonstige Maßnahmen ausgegeben hat, in die Krankenhäuser gesteckt, gäbe es jetzt keinerlei Problem.


Die Tests sind im Preis-Leistungsverhältnis nach der Maskenpflicht das zweitschärfste Schwert, das wir überhaupt in der Pandemie haben.

Würde man ohne Testoffensiven durch die Pandemie wollen, bräuchte man entweder viel längere Lockdown-Zeiten oder eine so große Zahl an Krankenhaus-Betten, dass es in der Theorie kaum bezahlbar wäre. Ich sage in der Theorie, denn in der Praxis käme das vorgelagerte Problem, dass es am fertig ausgebildeten Personal für solch eine Patientenschwemme mangeln würde, ganz egal was man blecht. Die Ausbildung einer ITS-Fachkraft dauert ja bekanntlich 5 Jahre.
14.12.2021 20:16 Uhr
Zitat:
Das ergibt tatsächlich Sinn. Denn es werden ja keine Kapazitäten abgebaut, sondern Standorte.

Der wichtigste Kapazitätsengpass in der Pandemie besteht im verfügbaren Personal. Das aber wird bei Standortschließungen nicht auf die Straße gesetzt, sondern in einem zentralistischeren Standort eingesetzt.

Durch die Zentralisierung gibt es unter dem Strich durch die Verbundeffekte nicht weniger, sondern sogar mehr Kapazitäten. Insofern würde es mich wundern, wenn man gerade in der Pandemie daran festhalten würde, jedem Kuhdorf ein eigenes Krankenhaus zu belassen, das dann mangels Verbundeffekte doch kaum einen schweren Covid-Fall betreuen kann. Die Bündelung von Ressourcen ergibt da einfach mehr Sinn.


Das halte ich alles für unlogisch. Das reicht mir nicht als Erklärung.
14.12.2021 20:27 Uhr
Zitat:
Das halte ich alles für unlogisch. Das reicht mir nicht als Erklärung.


Was ist daran für Dich unlogisch?

14.12.2021 22:45 Uhr
Zitat:
Du meinst, falls die restlichen Brücken in NRW auch noch in sich zusammenbrechen?


Nein, meine ich nicht. Ich meine die kölntypische Verwahrlosung der rechten Rheinseite. Aber Hauptsache Lindenthal und Braunsfeld (linksrheinisch) sind überversorgt.
15.12.2021 04:04 Uhr
Zitat:
Der wichtigste Kapazitätsengpass in der Pandemie besteht im verfügbaren Personal. Das aber wird bei Standortschließungen nicht auf die Straße gesetzt, sondern in einem zentralistischeren Standort eingesetzt.


Sagt wer?

Zitat:
Durch die Zentralisierung gibt es unter dem Strich durch die Verbundeffekte nicht weniger, sondern sogar mehr Kapazitäten.


Welche Verbundeffekte, welche Kapazitäten?


Zentralisierung kann positive Effekte haben. Menschen die in der Peripherie wohnen werden diese, sollte es so sein, kaum positiv finden, wenn sie nun die doppelte oder dreifache Anfahrt haben. Ich kenne selbst Aktivisten und Beschäftigte bei Charité und Vivantes. Die sagen das Gegenteil. Die Räume werden immer kleiner, es wird an allen Ecken und Enden an Personal und Material und Flächen gespart. Um die fortschreitenden Organisationsbestrebungen zu unterbinden müssen Angestellte einen Antrag stellen, um den in einer anderen Abteilung stehenden Drucker zu benutzen. Es wird immer weniger Zeit zur Verfügung gestellt für bestimmte Tätigkeiten. In der Summe ist auch dies eine Einsparung von Personal. Mach die Desi ab sofort in der Hälfte der Zeit und du brauchst weniger Personal... und bekommst dafür mit ein wenig Pech eine verseuchte Station und viele infizierte Patienten. Da ist es natürlich leicht zu sagen, die haben ihre Arbeit nicht richtig gemacht. In der Pflege, daher die Notwendigkeit von Personalschlüsseln, müssen dhrch die Unterbesetzung immer Aufgaben bei Patienten ausgelassen werden, weil die Vorgaben nicht realistisch durchzuführen sind. Das lässt sich beliebig erweitern...

Selbst wenn es stimmt dass das Personal erhalten bleibt, was schon durch die örtliche Gebundenheit fraglich ist, sagt das nichts über die Verträge aus. Auch Leiharbeit nimmt immer mehr zu. Bisher Gott sei Dank mit nur mäßigem Erfolg. Es gibt immer mehr Outsourcing, eben weil nicht profitable Bereiche abgespalten werden. Ich nenne das Tarifflucht, um Löhne zu drücken. Auch die Umbenennung von Berufen dient demselben Ziel, aus der Tarifbindung auszusteigen. Aber das Lohngefälle sagt auch nicht viel aus, wenn unten weggenommen wird, was man oben wieder draufpackt.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 15.12.2021 04:20 Uhr. Frühere Versionen ansehen
15.12.2021 06:10 Uhr
Dss ist ein Unding.
Wie generell der Zustand und Perosonalmangel in Pflege und Kliniken.
Das kaputtsparen geht munter weiter.
Und die freche bürgerliche Antwort lautet alles wird gut wenn wir doch nur die Impfflicht in solchen Bereichen haben.
Wir brauchen deutlich höhere Löhne in diesen Bereichen! Bessere Arbeitsbedingungen fürs Personal.
Krankenhäuser sind nicht dafür da Profite zu erwirtschaften sondern den Menschen zu helfen.
Und auch wenn Karl Lauterbach nun so tut es war nur die böse CDU nein er hat sich selbst für Priavtisierung, Fallpauschalen und ähnliches ausgeprochen. Daher rechne ich nicht mit einem Kurswechsel in diesem Bereich.
Es wird wohl weitgehedend weiter gehen wie bisher, also viele Worte webng Taten

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 15.12.2021 06:26 Uhr. Frühere Versionen ansehen
15.12.2021 14:42 Uhr
Natürlich ist das nachvollziehbar. Schließlich kann die Privatisierung der gewinnbringenden Bereiche der Krankenhäuser zugunsten privater Unternehmer, u.a. die Bertelsmann-Stiftung, welche die Fallpauschale mitentworfen hat, nicht einfach aufhören, nur weil es eine kleine Pandemie gibt.
16.12.2021 06:42 Uhr
@ Mehrwert

Zitat:

Welche Verbundeffekte, welche Kapazitäten?


Verbundeffekte kommen dadurch zustande, dass verschiedene Einheiten in räumlicher Nähe einander ergänzen können. So ist es beispielsweise praktisch, wenn in der Nähe eines Beatmungsbettes auch ein ECMO steht, falls sich der Verlauf verschlimmert. Gerade bei einer systemischen Krankheit wie Covid19 empfiehlt es sich, dass Spezialkompetenzen etwa für Kardiologie und Pneumologie im Optimalfall sogar zeitgleich zur Verfügung stehen und nicht auf verschiedene Krankenhäuser verteilt sind.

Die Apparaturen wie die ECMO dienen im Beispiel übrigens nur als anschaulicher Platzhalter für allerlei High-Tech. Je mehr wir im Bereich der Medizin in den High-End-Bereich schauen, der bei dieser Pandemie ja voll zum Einsatz kommen muss, wenn wir Sterberaten unter 1% halten wollen, desto mehr braucht man moderne Technik, die es derzeit nicht in jedem Krankenhaus gibt.
Und selbst wenn wir tief in die Tasche greifen, könnten wir zwar jedem Krankenhaus eine solche Apparatur hinstellen, wir können uns aber nicht das Personal backen, das diese recht komplizierten Apparate bedienen kann. Derzeit weiß ich von Spezialisten, die von Krankenhaus zu Krankenhaus touren, um mal hier, mal dort einen dringenden Fall zu behandeln. Die verbringen viel zu viel Arbeitszeit im Auto, die an ihrem Arbeitsgerät besser aufgehoben wäre.

Insofern braucht es für die schweren Fälle schon die Verbundeffekte, die man nicht mit einer Zerfaserung des Systems in zig kleine Krankenhäuser hinbekommt.

Eine weitere Herausforderung ist es übrigens, den Erreger von nicht-Covid19-Patienten fernzuhalten. Wer mit einem Schlaganfall ins Krankenhaus kommt, will da bestimmt nicht noch Covid19 draufsetzen!
Auch das klappt nicht, wenn wir zig kleine Krankenhäuser haben und jedes davon Covid19-Patienten behandelt.

Die räumliche Nähe des Krankenhauses zum Patienten-Wohnort und den Angehörigen ist hingegen nett, aber in der Pandemie eher ein Luxus, der die vorangegangenen Faktoren nicht aufwiegt.

Was wir in der Pandemie auch in der Fläche brauchen, sind Testzentren zum Identifizieren der Infektionen und Ärzte zur Einschätzung der Bedrohlichkeit des Verlaufs. Wenn ein Verlauf kritisch ist, muss die Behandlung nicht zwingend wohnortnah erfolgen.

Das heißt, wir brauchen über die Lande verstreut Testzentren und Hausärzte, nicht aber ganze Krankenhäuser, die dann ineffizient arbeiten.
Zur Bestimmung, wie gefährlich eine Infektion ist, braucht es in den meisten Fällen entweder ein Aktenstudium der Krankengeschichte oder ein Oximeter zum Messen des Blutsauerstoffs. Es gibt nur sehr wenige schwere Verläufe, die nicht durch eine dieser Maßnahmen identifizierbar sind (und diese wenigen Fälle lassen sich dann per Patiententransport auch zentralisiert erledigen). Die Bedienung eines Oximeters ist übrigens reichlich simpel und kann sogar Grundschülern erklärt werden. Spätestens eine Arzthelferin kann das Wissen um seine Verwendung mühelos aus dem Ärmel schütteln und bei kritischen Werten Alarm schlagen.

Es gibt also wenig Mehrwert, die Patienten besonders nahe an ihrem Wohnort zu behandeln.

Das sieht bei chronisch Kranken, etwa bei Dialysepatienten durchaus anders aus. Überlegenswert wäre es sicher, eine Art Krankenstation, die man von mir aus "Krankenhaus nennt" netzartig in der Fläche zu belassen. Gerade für routineartige Maßnahmen, die in Bezug auf das Personal eher Generalisten als Spezialisten erfordern oder bei denen Routinen im Vordergrund stehen.

Speziell bei Covid19 hat aber eine Zentrallösung mit Verbundeffekten die Nase vorn. Insofern spricht die Pandemie eher für die Schließung von Standorten.
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