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Fragenübersicht Im Bundestagswahlkampf und in der Berichterstattung über die neue Bundesregierung war und ist viel von der "Legalisierung von Cannabis" die Rede. Faktisch kann davon jedoch keine Rede sein. Was sagst Du dazu?
1 - 12 / 12 Meinungen
12.01.2022 16:04 Uhr
Tja. Es ist ein bisschen wie mit den Gesetzen zur Prostitution damals. Klang alles toll. Aber dann...es wird für viele schlechter, nur für Kriminelle ändert sich kaum etwas. "Ehrliche" Konsumenten und Behörden haben eher mehr Hürden und Aufgaben als vorher.

Das wird hier auch so sein. Der Bürger, der das legal machen möchte, muss eine lizenzierte Stelle aufsuchen, sein Alter (und damit auch seine Identität) nachweisen, muss Steuern zahlen etc.

Und, wie schon gesagt: Für die Konsumenten, die illegal handeln, ändert sich nichts, es gibt auch keine Anreize in die Legalität zu gehen.

Und Kriminelle sehen das achselzuckend. Habe mich vor ein paar Wochen mit einem recht großen Dealer darüber unterhalten, der meinte, dass es gar nicht besser laufen konnte.

Das Gleiche haben die Zuhälter damals auch beim Prostitutionsgesetz gesagt.
12.01.2022 16:39 Uhr
Zitat:
Klang alles toll. Aber dann...es wird für viele schlechter, nur für Kriminelle ändert sich kaum etwas. "Ehrliche" Konsumenten und Behörden haben eher mehr Hürden und Aufgaben als vorher.

Genau so kommt es mir auch vor.

Klar könnte ich mir eine Apotheke suchen, wo ich den Stoff legal erwerben kann. Da stehe ich dann ewig in der Schlange, muss mich vermutlich "beraten" lassen, als ob ich nicht wüsste, was ich da tue, und billig wird es auch nicht.

Es wäre weiterhin deutlich bequemer, bestimmte Stellen in der Stadt zu frequentieren, wo mir garantiert jemand Stoff anbieten wird, vielleicht sogar jemand, den ich schon kenne*. Keine Schlange, kein langes Gequatsche, Geld und Ware wechseln den Besitzer, fertig. OK, die Qualität mag zweifelhaft sein, aber wäre ich regelmäßiger Konsument, wüsste ich schon, welche Dealer ich besser meide.

*Ich "kenne" sie daher, daß sie mir jedesmal, wenn ich an diesen Plätzen vorbeikomme, Angebote machen, die ich ablehne. Soviele sind das schließlich nicht, daß es wirklich jedesmal ein Anderer ist.
12.01.2022 16:57 Uhr
@Zantafio

Bisschen viel könnte, würde...mir ist es wirklich völlig egal, ob du Gras rauchst oder nicht ;)
12.01.2022 17:07 Uhr
Zitat:
Bisschen viel könnte, würde...mir ist es wirklich völlig egal, ob du Gras rauchst oder nicht ;)

Sorry, hast ja Recht.
12.01.2022 17:11 Uhr
Müsste mir dann eigentlich die Polizei nachweisen, daß ich den Stoff nicht legal erworben habe, den sie bei mir finden?

Nee, ich müsste die Legalität des Erwerbs nachweisen, denn der Besitz von Cannabis bleibt weiterhin grundsätzlich illegal, wird nur, wie bisher auch schon, in konkreten Fällen nicht bestraft.

Legalisierung geht anders.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 13.01.2022 10:05 Uhr. Frühere Versionen ansehen
12.01.2022 17:20 Uhr
Die haben eine Menge Unfug vor, und können nicht jede Verschlimmbesserung sofort angehen. Habt Geduld. Freie Selbstverdoofung für freie Bürger wird schon kommen.
12.01.2022 18:28 Uhr
Wer heutzutage progressiv wirken möchte, muss den Punkt "Legalisierung von Cannabis" offenbar zwingend im Programm haben. Wer Deutschland kennt, hätte allerdings ahnen können, dass das Ergebnis nicht freizügiges Kiffen, sondern ein neuerliches Bürokratiemonster sein würde.
12.01.2022 19:12 Uhr
Zitat:
Müsste mir dann eigentlich die Polizei nachweisen, daß ich den Stoff nicht legal erworben haben, den sie bei mir finden?


In Deutschland liegt die Beweislast grundsätzlich beim Staat. Das heißt, nicht der Täter muss seine Unschuld beweisen, sondern der Staatsanwalt muss die Schuld überzeugend nachweisen.

Hinweis: Das ist extrem verkürzt dargestellt und begrifflich unsauber - es dient lediglich zum Verständnis.

Deine Frage ist aber sehr interessant, auf die bin ich noch gar nicht gekommen. Du bist hiermit Tagesordnungspunkt bei einer Besprechung, die ich nächste Woche habe, kannst stolz sein :o)
;-)
12.01.2022 19:41 Uhr
Zitat:
Deine Frage ist aber sehr interessant, auf die bin ich noch gar nicht gekommen. Du bist hiermit Tagesordnungspunkt bei einer Besprechung, die ich nächste Woche habe, kannst stolz sein :o)
;-)


da dürfte sich nicht so wahnsinnig viel ändern. wenn der tatverdächtige angibt, legal in besitz des betäubungsmittels gewesen zu sein, wird in die richtung ermittelt. nötigenfalls bei unklarer beweislage thema in einer etwaigen hauptverhandlung, so es denn überhaupt soweit kommt. es kommt dann allenfalls etwas mehr arbeit auf euch zu, weil legalität häufiger behauptet werden wird. oder es wird in evidenten fällen erst gar kein anzeigevorgang angelegt, oder oder.

12.01.2022 19:45 Uhr
Zitat:
so es denn überhaupt soweit kommt.


Eben...da muss man schon bereits jetzt ausloten, inwiefern man im Sinne der "Verwaltungsökonomie" überhaupt noch große Anstrengungen macht.

Problem: Man darf die Politik nicht vergessen. Ich befürchte, es wird wie bisher sein. Es muss bis ins kleinste Detail ermittelt werden, die Sache geht an die Staatsanwaltschaft, dort schaut der Staatsanwalt zehn Sekunden drüber und das Ding ist quasi eingestellt.
12.01.2022 21:55 Uhr
Ich fürchte, erst, wenn Cannabis in Deutschland komplett legalisiert wird, kann sich da etwas ändern.
13.01.2022 21:23 Uhr
Klar wirft die Formulierung weitere Fragen auf. Ich finde es auch bezeichnend, dass man zur Rettung irgendeiner bedeutungslosen Pflanzenart seitenweise Details im Koalitionsvertrag liefert, bei so einem pikanten Thema aber so wortkarg bleibt und die Detail ausspart. Irgendwie kommt einem der Eindruck, dass man damit nur die Grüne Jugend, die Julis und vielleicht noch die Jusos besänftigen wollte, ohne sich wirklich inhaltlich in den Verhandlungen damit auseinanderzusetzen.

Ich glaube nicht, dass man 21 als Altersgrenze festlegen wird. Das wäre ungewöhnlich, wenn auch inhaltlich durchaus begründbar.

Der illegale Verkauf wird billiger sein. Das ist vorhersehbar. Es wird wohl von der Zielgruppe abhängen, ob die Leute zum Dealer oder zur Apotheke gehen werden. Ich könnte mir den Gang in einen dunklen Park zu einem zwielichtigen Dealer nicht vorstellen. Bei mir wäre das aber auch selbst bei einer geringen Menge eine Sache, die die Staatsanwaltschaft nicht einstellen würde. Öffentliches Interesse. Daher ist - und es wäre für meine chronischen Kopfschmerzen einen Versuch wert - das legale Angebot in der Apotheke für mich eine Chance.
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