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Fragenübersicht Hat man sich nach 2014 (Putin annektiert die Krim) geschäftlich zu leichtfertig mit einem Kriegsverbrecher eingelassen?
1 - 20 / 29 Meinungen+20Ende
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25.02.2022 17:32 Uhr
ich habe damals, 2014,als jeder panik wegen moeglicher ausbleibender gaslieferungen aus russland schob, gemeint, das waer DIE chance auf einen umstieg auf erneuerbarer energie (und wurde auch die abhaengigkeit von russland verringern). irgendwie hab ich kein mitleid mit firmen, die nach 29014 noch in russland investiert haben...

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 25.02.2022 17:32 Uhr. Frühere Versionen ansehen
25.02.2022 17:43 Uhr
Ich würde bitten, einen Diskussionsbeitrag so anzubieten, daß er verständlich ist....und verschenke bitte die "9" !

Ich habe übrigens Mitleid mit diesen Firmen ebenso wie mit denen, die in Deutschland nach 2 Jahren Corona aufgegeben haben.


@bucaneer60


Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 25.02.2022 17:44 Uhr. Frühere Versionen ansehen
25.02.2022 17:52 Uhr
Nein, es lief alles am Plan. Man wollte Putin damals nicht ernsthaft etwas entgegensetzen (sondern nur etwas Empörung ausdrücken) und heute ist es wieder so. Für echte Sanktionen gegen Putins Regime ist der Westen ohnehin zu konfliktscheu.

2014 wurden die Krim und zwei östliche Regionen der Ukraine bereits in einem russischen Angriffskrieg besetzt und faktisch von der Ukraine abgespalten. Von jener Ukraine, die einst drittgrößte Atommacht der Welt war und als einziges Land der Welt aus komplett freien Stücken zur ex-Atommacht wurde, im Austausch dagegen, dass mehrere Staaten (darunter Russland) ihren Bestand und ihre Grenzen garantierten. Nicht anerkannten (anerkannt waren die ukrainischen Grenzen bereits von wohl allen Staaten der Erde), sondern garantiert.

Dass diese Garantien deutlich weniger Wert waren, als es die Atomwaffen gewesen wären, zeigte sich 2014. Die Sanktiönchen des Westens wurden mit viel Gepolter angekündigt (zum Gepolter gehörte auch das Lamento der Putin-Freunde im Westen), letztlich war es mehr Gepolter als Tat. Russland wurde als "Sanktion" lediglich der Einkauf westlicher Rüstungstechnologie verboten. Die Verhängung zögerte man noch etwas hinaus, weil Rheinmetall noch das modernste Infanterie-Ausbildungszentrum der Welt in Russland ausbauen wollte, das Exportverbot trat also pünktlich NACH Lieferung der letzten High-End-Komponenten aus Deutschland in Kraft. Nicht, dass die Russen bei der nächsten Runde schlechter trainiert aufkreuzen, das wollte man auf keinen Fall!
Und Frankreich debattierte noch ernsthaft darüber, ob man den Russen nicht vielleicht noch vor Inkrafttreten der Sanktionen einen in Frankreich gebauten Hubschrauberträger liefern sollte, der sich ausschließlich zu Offensiven gegen Georgien und die Ukraine eignet.

Wohlgemerkt: Die gleiche Bundesrepublik Deutschland, die 2022 den Ukrainern die Lieferung von Haubitzen verweigert hat, weil die Ukraine eine Krisenregion sei, hat 2014 auch nach der Krim-Besetzung noch eindeutige Rüstungsgüter an Russland geliefert, das streng genommen damals auch eine Krisenregion war (aber wir wollten einfach mal nicht so streng sein).

Daneben gab es kleinere persönliche Sanktiönchen gegen einzelne Oligarchen der Putin-Bande, deren Wirkung aber tatsächlich überschätzt wurde. Nord-Stream 2 wurde ebenso weiter gebaut, wie die Abhängigkeit von russischem Gas aufrecht erhalten wurde. Das war's. Also, ein Atomwaffenarsenal hätte der Ukraine mehr gebracht, als eine Solidarität dieser Couleur.

Heute sehe ich wieder ukrainische Flaggen in Deutschland, laute Bekundungen der Solidarität und laute, gespielte Empörung. Kann ich alles verstehen, Angriffskrieg vor unserer Haustür, etc. Aber mich wundert, was ich bisher nicht sehe: Ich sehe keine Sanktionen, die von Russland einen tatsächlichen Preis fordern würden. Also irgendwas, was die russische Volkswirtschaft tatsächlich treffen würde. Nix. Und ich glaube weder daran, dass Nord-Stream 2 Geschichte ist (die Zertifizierung verzögert sich voraussichtlich), noch daran, dass die NATO tatsächlich bereit wäre, z.B. für Estland in den Krieg zu sehen. Unsere bisherigen Reaktionen sind ausschließlich Empörung. Die legt sich voraussichtlich mit der Zeit, aber Russland hat trotzdem vollendete Tatsachen.

Der Westen hat die Grundmentalität, nicht konfliktfähig zu sein und diese mangelnde Konfliktfähigkeit auch noch zur Tugend zu erheben. Um dem russischen Imperialismus authentisch etwas entgegen zu setzen, müsste sich der Westen ganz allgemein neu erfinden. Und das wird einfach nicht passieren. Heute ist die Empörung groß und man läuft mit der ukrainischen Flagge herum. Morgen wird man sich wieder darüber aufregen, dass man im Osten Europas nur zwei Geschlechter anerkennt und übermorgen wird man auf exakt jenen Kräften, die an Konfliktbereitschaft unser Maulheldentum um Welten übertreffen, herumhacken, dass sie auf ihrer Nation beharren und diese erhalten wollen, statt einer Neubesiedelung mit anderen Völkern zuzustimmen.

Das selbe Vorgehen wie immer. Bei uns gilt "Haltung", nicht das Betrachten der Handlungskonsequenzen als ausschlaggebend. Und an Sanktionen für die russische Aggression gegen die Ukraine glaube ich erst, wenn ich sie sehe. Bisher wird auch nur gepoltert und angekündigt, wie ernst die angeblich sein sollen. Am Ende wird doch nix verhängt, weil der Aufsichtsratsposten auf jeden Fall wichtiger ist, als irgendein Ideal, das man sich auf die Fahnen schrieb und das ohnehin nur die Naivlinge der eigenen Partei jemals geglaubt haben.
25.02.2022 17:53 Uhr
"Ich würde bitten, einen Diskussionsbeitrag so anzubieten, daß er verständlich ist....und verschenke bitte die "9" !"

ich kann nichts fuer dein geringes assoziationsvermoegen...

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 25.02.2022 18:00 Uhr. Frühere Versionen ansehen
25.02.2022 18:14 Uhr
Es wäre schön und erstrebenswert wenn Deutschland nur mit lupenreinen Staaten Handel betreiben würde.

Davon sind wir aber weit entfernt.
25.02.2022 18:20 Uhr
"Die Kriegsverbrecher-Definition des Umfragestellers schließt völkerrechtlich nicht gedeckte Gebietszuwächse durch militärischen Einmarsch mit ein."

Ist die Ukraine nicht altes Geburtsland vom Zar Iwan Iwanowitsch vor 2000 Jahren?
25.02.2022 18:24 Uhr
Zitat:
Ist die Ukraine nicht altes Geburtsland vom Zar Iwan Iwanowitsch vor 2000 Jahren?

Der war aber ukrainer und nicht russe ;-)
25.02.2022 18:28 Uhr
Zitat:
Zitat:
Ist die Ukraine nicht altes Geburtsland vom Zar Iwan Iwanowitsch vor 2000 Jahren?

Der war aber ukrainer und nicht russe ;-)



gibt es da noch Nachweise?
25.02.2022 18:30 Uhr
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Ist die Ukraine nicht altes Geburtsland vom Zar Iwan Iwanowitsch vor 2000 Jahren?

Der war aber ukrainer und nicht russe ;-)



gibt es da noch Nachweise?


braucht es nicht, denn da gab es russland noch gar nicht...
25.02.2022 18:33 Uhr
Sorry, aber bei solchen Vorhaltungen klappt mir immer der Schuh auf.
Klar ist: Der Krieg ist scheiße.
Aber die Darstellung als "das Böse" schlechthin ist heuchlerisch.

Wer bitte liefert Waffen in die Türkei, die mit diesen Waffen seit Jahren Kriege führt?
Oder in andere arabische Länder?
Wer hat mit, ganz offensichtlich falschen Behauptungen, ebenfalls souveräne Länder niedergebombt und wer hat dabei direkt und indirekt Schützenhilfe geleistet?

Wäre der Protest dagegen mindestens ebenso laut und präsent: Alles prima.
Aber so ist das echt nur verlogener Mist.
25.02.2022 18:37 Uhr
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Ist die Ukraine nicht altes Geburtsland vom Zar Iwan Iwanowitsch vor 2000 Jahren?

Der war aber ukrainer und nicht russe ;-)



gibt es da noch Nachweise?


braucht es nicht, denn da gab es russland noch gar nicht...


es gibt noch viel zu entdecken
25.02.2022 18:43 Uhr
Zitat:
Wer bitte liefert Waffen in die Türkei, die mit diesen Waffen seit Jahren Kriege führt?


Die Türkei ist kein Rechtsstaat und ich sähe Erdogan lieber heute als morgen entwaffnet. Aber: Dass die Türkei einen groß angelegten Angriffskrieg gegen ein souveränes Land geführt hat, ist tatsächlich schon eine Weile her.

Zitat:
Oder in andere arabische Länder?

Abgesehen davon, dass die Türkei kein arabisches Land ist: Der letzte arabische Staat, der einen systematischen Angriffskrieg gegen einen anderen, international anerkannten Staat mit dem Krieg seiner Besetzung führte, war der Irak unter Saddam Hussein. Da gab es in der Tat ein noch gewaltigeres internationales Echo.

Zitat:
Wer hat mit, ganz offensichtlich falschen Behauptungen, ebenfalls souveräne Länder niedergebombt und wer hat dabei direkt und indirekt Schützenhilfe geleistet?

Das waren die USA, wogegen ich übrigens behördlich aktenkundig vermerkt lautstark protestiert habe. Allerdings: Im Falle der USA wurde der Krieg gegen ein Land geführt, das nicht nur einen illegitimen Machthaber hatte, sondern dessen Machthaber auch selbst einen Angriffskrieg gegen einen anderen souveränen Staat geführt hatte.

Nein, das Verhalten Saddam Husseins rechtfertigte den Golfkrieg meiner Ansicht nach nicht. Dennoch hat der Krieg zum Sturz Saddams eine andere Qualität, als Putins Krieg gegen eine Ukraine, die eine gewählte Regierung hat. Zumal gegen eine Ukraine, deren Grenzen, Sicherheit und Souveränität von Russland nicht nur anerkannt, sondern sogar garantiert wurden! Und die die einzige ex-Atommacht der Erde ist.

Zitat:
Wäre der Protest dagegen mindestens ebenso laut und präsent: Alles prima.
Aber so ist das echt nur verlogener Mist.

Nein. Es ist ein abgestufter Protest. Erdogan baut Scheiße, man protestiert. George Bush baute Scheiße, man protestiert. Putin baut eine tatsächlich noch viel größere Scheiße und man fordert daher Sanktionen. Zumal aus seinem Umfeld noch weitere Scheiße inklusive einer Besetzung Deutschlands als Ziel kommuniziert wird. Wenn ein Einbrecher das Türschloss knackt, ist er kaum damit zufrieden, nur die Türe zu stehlen. Sanktionen gegen Putin sind insofern auch schon im Interesse unseres Selbsterhalts.
25.02.2022 18:44 Uhr
Kalle,

Der Krieg ist also ein Akt der Gewalt, um den Gegner zur Erfüllung unseres Willens zu zwingen.“

– Clausewitz: Vom Kriege, Buch I, Kapitel 1, Abschnitt 2


„Der Krieg ist eine bloße Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln.“

– Clausewitz: Vom Kriege, Buch I, Kapitel 1, Abschnitt 24
25.02.2022 18:47 Uhr
"Der war aber ukrainer und nicht russe."

Iwan der Schreckliche, wie er auch genannt wurde, war eindeutig RUSSE und in Moskau geboren und lebte auch von 1554 - 1581 in Rußland!
Aber ich denke schon, daß Du das wußtest!



@bucaneer 60

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 25.02.2022 18:53 Uhr. Frühere Versionen ansehen
25.02.2022 18:48 Uhr
Hier übrigens ein netter TV-Ausschnitt von einem Herrn aus Putins Umfeld, der zu den bedeutendsten Geopolitikern Russlands gezählt wird und dessen Bücher Pflichtlektüre an den Militärakademien sind.

https://www.youtube.com/watch?v=1O8-_b4zKR8

Für die korrekte Übersetzung kann ich mich verbürgen.
25.02.2022 18:52 Uhr
Zitat:
"Der war aber ukrainer und nicht russe."

Iwan der Schreckliche, wie er auch genannt wurde, war eindeutig RUSSE und lebte auch von 1554 - 1581 in Rußland!
Aber ich denke schon, daß Du das wußtest!



@bucaneer 60


die rede war aber von Zar Iwan Iwanowitsch ;-)
25.02.2022 18:54 Uhr
Zar Iwan Iwanowitsch


mir ist der gerade eingefallen

ich hätte auch Zarin Nina Machslochow oder Zar Anton Jedurow nehmen können
25.02.2022 18:56 Uhr
Iwan der Schreckliche hatte uebrigens gewisse (neurologische) aehnlichkeiten mit putin...
26.02.2022 01:14 Uhr
Man hat sich schon viel früher völlig gedankenlos mit Putin eingelassen. Spätestens mit Gas-Gerd ging das doch schon los. Und bezüglich Nordstream II waren doch auch alle unbelehrbar.

Und ich nehme auch Wetten an, dass Frau Schwesig Gas-Gerd bei Gazprom beerben wird.
26.02.2022 08:18 Uhr
Zitat:
Und ich nehme auch Wetten an, dass Frau Schwesig Gas-Gerd bei Gazprom beerben wird.


Okay - ich halte dagegen - wie wäre es mit einem gutbürgerlichen Essen in einem Kölner Brauhaus?

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