Hinweis für Gäste
Um an den Diskussionen teilnehmen zu können, musst Du angemeldet sein.
Hier geht es zur Anmeldung.
Noch kein Mitglied? Starte hier!.
Fragenübersicht Wie sicher ist Deiner Meinung nach der Beitritt Schwedens und Finnlands zur NATO?
1 - 20 / 24 Meinungen+20Ende
0
13.04.2022 13:50 Uhr
Die Schweden verkünden wohl bald, die Finnen zieren sich noch ein bisschen.
13.04.2022 13:50 Uhr
Die NATO-Beitritte wären natürlich Handlungen, welche den Konflikt in der Ukraine sehr entschärfen werden. Wenn ich das mal so zynisch anmerken darf. Die Beiden sind schon als EU-Mitglieder durch einen Beistandspakt geschützt.
13.04.2022 13:54 Uhr
Zitat:
Die NATO-Beitritte wären natürlich Handlungen, welche den Konflikt in der Ukraine sehr entschärfen werden.


Ich glaube kaum, dass der NATO-Beitritt der Skandinavier eine direkte Auswirkung auf den Ukraine-Konflikt hat. Dazu waren die beiden Staaten schon vorher stark in die NATO eingebunden und haben auch schon Übungen im Baltikum und in Norwegen zusammen abgehalten. Für Schweden und Finnland ist der Schritt ins NATO-Bündnis nicht so groß, wie er gerade durch die Medien gezeichnet wird.
13.04.2022 14:13 Uhr
Kann es sein, daß Finnland aufgrund von Verträgen mit der Sowjetunion zur Neutralität verpflichtet und nicht aus eigenem Willen neutral war?
13.04.2022 14:16 Uhr
"... von Verträgen mit der Sowjetunion zur Neutralität verpflichtet"

die sowjetunion gibt es nicht mehr. ;-)
13.04.2022 14:19 Uhr
Zitat:
Kann es sein, daß Finnland aufgrund von Verträgen mit der Sowjetunion zur Neutralität verpflichtet und nicht aus eigenem Willen neutral war?

Könnte natürlich sein, ist aber nicht der Fall.
13.04.2022 14:19 Uhr
Zitat:
die sowjetunion gibt es nicht mehr. ;-)

Da sagst Du was.
13.04.2022 14:24 Uhr
"Der Finnisch-Sowjetische Vertrag von 1948, offiziell Vertrag über Freundschaft, Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand

Der Vertrag verpflichtete Finnland zu bewaffnetem Widerstand gegen Angriffe Deutschlands oder seiner Verbündeten auf finnisches Territorium oder über finnisches Territorium gegen die Sowjetunion

Hätte sich die Notwendigkeit ergeben, hätte Finnland in diesem Fall um militärische Unterstützung durch die Sowjetunion nachsuchen müssen."

ich denke, dieser "Vertrag" ist absolet.
13.04.2022 14:28 Uhr
Falls die beiden Staaten Nato-Mitglieder werden sollten - und derzeit sieht es ganz danach aus, Schweden will "in den naechsten Wochen" den Antrag stellen, Finnland spaetestens im Juni- dann hat Putin ja wieder eines seiner Kriegsziele voll erreicht...

Darth Putin: 'I remain a master strategist'


13.04.2022 14:32 Uhr
"Dazu waren die beiden Staaten schon vorher stark in die NATO eingebunden "

nun, beide staaten sind ja EU-mitglieder, es gibt da ja auch noch die beistandspflicht lt. Artikel 42 Absatz 7 des Vertrags über die Europäische Union.

wenn man sich aber das rumgeeiere um eine EU-armee ansieht dann wird der wunsch nach einem nato-beitritt verstaendlicher.
13.04.2022 16:24 Uhr
Die Ostsee binnen weniger Wochen in eine NATO-Binnenmeer zu verwandeln schafft nur Putin, der Meisterstratege.
13.04.2022 20:32 Uhr
Das finnische Parlament will in den nächsten Tage darüber beraten, aber die einzige Partei, die sich meines Wissens noch nicht klar für den Beitritt positioniert hat, ist die Linke (mit 8,2% Wählerstimmen die zweitkleinste der 5 Regierungsparteien).

Laut Umfragen sind 68% der Finnen dafür, Tendenz steigend, dagegen etwa 15%.

Sprich, ein Zurück ist kaum zu erwarten. Ich denke, selbst wenn die Russen heute die Ukraine verlassen würden, würde sich das nicht mehr ändern.

Die Schweden waren länger skeptisch, aber mit dem Vorbehalt, wenn die Finnen beitreten, sollten wir vielleicht auch. Inzwischen sagen >60% der Schweden JA zum Beitritt, wenn die Finnen beitreten (49% unabhängig davon), in der Politik bewegt sich auch alles in der Richtung. Innerhalb der regierenden Sozialdemokraten gibt es noch Diskussionen, sie gehen auch davon aus, daß sie die Wahlen im Herbst verlieren, falls sie nicht beitreten (und dann tun es eben die Konservativen).
13.04.2022 21:30 Uhr
Durchaus verständlich, dass die beiden Länder dieses Thema vorantreiben. Sie sehen gerade, was mit nicht-Nato-Mitgliedern passiert und was Zusagen Russlands wert sind.
13.04.2022 21:31 Uhr
Wo bleiben eigentlich die Mitspieler, die sonst immer Putins Befindlichkeiten über die Entscheidungen freier und unabhängiger Staaten und ihrer Bürger stellen?
14.04.2022 08:32 Uhr
Schweden und Finnland so:

We don’t join Nato.
It’s a „special military cooperation“
14.04.2022 11:48 Uhr
Zitat:
Wo bleiben eigentlich die Mitspieler, die sonst immer Putins Befindlichkeiten über die Entscheidungen freier und unabhängiger Staaten und ihrer Bürger stellen?


Damit könnte wohl auch ich Bilch gemeint sein, auch wenn ich es selbst nicht so platt subsummieren würde.

Die Befindlichkeiten Putins sind nicht das Problem. JEDER russische Regierungschef hätte das gleiche Problem mit einer Erweiterung eines gegnerischen Bündnissystems direkt an die eigenen Grenzen.

Nicht nur jeder russische Regierungschef. Jeder beliebige Regierungschef jedes beliebigen Landes in vergleichbarer Situation.

Wir hatten in der Geschichte z. B. das Beispiel des deutschen Reichs zwischen 1870 und 1914, und wohin das geführt hat, wissen wir alle.

Es kann auch nicht Aufgabe der NATO sein, die Befindlichkeiten eines jeden kleines Landes, das sich von einem mächtigeren Nachbarn bedroht sieht, Rücksicht zu nehmen.

Die wichtigste Aufgabe der NATO ist - aus meiner Sicht - einen Krieg zwischen USA und Russland zu verhindern. Der würde mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit zu einem nuklearen Schlagaustausch zwischen den beiden Weltmächten führen, und ich muss wohl nicht weiter ausführen wie unerquicklich das für die Welt und insbesondere für Westeuropa wäre.

Wenn es also um die Erweiterung der NATO geht stellt sich als allererstes die Frage, ob dies einen solchen Weltkrieg wahrscheinlicher oder unwahrscheinlicher macht. Die Wünsche der Beitrittskandidaten sind angesichts dessen gänzlich IRRRELEVANT.

Was Schweden und Finnland konkret angeht, wird dies der Russe wohl nicht ganz so hysterisch aufnehmen wie die Sache mit der Ukraine. Aber prickelnd findet er es natürlich nicht, er muss zusätzliche Ressourcen zur Sicherung der Nordwest-Flanke aufbieten.

Das schwächt Russland und stärkt somit die NATO, und wenn man die Strategie fährt, dass man den Russen nur durch Angst davor abhalten kann, Unsinn zu treiben, ist der Beitritt wohl vorteilhaft.

Ich persönlich denke aber, dass Finnland und Schweden als neutrale Staaten nützlicher wären, einen neuen, weitaus übleren Konflikt zu vermeiden. Russland ist der NATO an konventionellen Kräften und industriellen Kapazitäten bereits jetzt schon so deutlich unterlegen, dass ein weiterer Ausbau dieses Ungleichgewichtes Russland eher zu der Überzeugung treiben könnte, einen Krieg mit schlechten Chancen zu führen wäre immer noch besser als den Frieden zu verlieren, und das total.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 14.04.2022 11:50 Uhr. Frühere Versionen ansehen
14.04.2022 12:58 Uhr
Zitat:
Damit könnte wohl auch ich Bilch gemeint sein, auch wenn ich es selbst nicht so platt subsummieren würde.
Könnte, ja. Aber ich hatte nicht auf dich gezielt.

Im Falle der Ukraine zeigt sich aber, dass eine von Russland gemachte Zusage, das Gebiet der Ukraine zu respektieren, nicht eingehalten wird. Das bringt Schweden, Finnland und sicher andere zur Frage, wie sie sich vor Russland schützen können.

Keine Ahnung, ob Putin und seine Entourage so blöd sind, dass sie das nicht absehen konnten oder dass ihnen das egal war, weil es ihnen um die Ukraine geht und nicht um Finnland.

Dazu kommt, dass die UdSSR überhaupt nicht feinfühlig anderen gegenüber war, das die Stationierung eigener Truppen direkt an der Grenze angeht, z.B. an der innerdeutschen Grenze.
14.04.2022 13:28 Uhr
Zitat:
Die Befindlichkeiten Putins sind nicht das Problem. JEDER russische Regierungschef hätte das gleiche Problem mit einer Erweiterung eines gegnerischen Bündnissystems direkt an die eigenen Grenzen.

Nicht nur jeder russische Regierungschef. Jeder beliebige Regierungschef jedes beliebigen Landes in vergleichbarer Situation.


Kein Staat der Erde hat das Recht sich Pufferstaaten zurechtzuerorbern, die dann als erweiterter Grenzstreifen zum eigenen Land fungieren. Das Interesse der Russen/der russischen Regierung ist somit unlauter und steht im krassen Gegensatz zum Willen der Bevölkerung von souveränen Staaten.

Länder, die so agieren, nennt man nicht umsonst: SCHURKENSTAATEN!
14.04.2022 13:30 Uhr
Zitat:
Kein Staat der Erde hat das Recht sich Pufferstaaten zurechtzuerorbern, die dann als erweiterter Grenzstreifen zum eigenen Land fungieren.
Er kann sich auf irgendeine unbewohnte Südseeinsel verlagern. Dann hat er ein paar hundert Seemeilen als Puffer zum nächsten Menschen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 14.04.2022 13:32 Uhr. Frühere Versionen ansehen
14.04.2022 13:40 Uhr
Zitat:
Dazu kommt, dass die UdSSR überhaupt nicht feinfühlig anderen gegenüber war, das die Stationierung eigener Truppen direkt an der Grenze angeht, z.B. an der innerdeutschen Grenze.


Die Sowjets hatten Truppen an der innerdeutschen Grenze, die Amerikaner hatten Truppen an der innerdeutschen Grenze. Aber weder hatten die Sowjets Truppen am amerikanischen Kernland, noch umgekehrt (Alaska-Sibirien lassen wir mal außen vor, da an dieser Front eine Invasion schon durch die klimatischen/geographischen Unbotmäßigkeiten schwierig gewesen wäre).

Die Sowjetunion wollte nach den Erfahrungen des 2. Weltkriegs einen Kordon von Pufferstaaten zwischen sich und der einzigen Macht, die sie zu fürchten hatte - den USA. Umgekehrt war es im Grunde genauso.

Das heutige Russland hat diese geostrategischen Denkmuster übernommen, und das mag man als antiquiert verdammen. Aber ist dem wirklich so?

Es ist mittlerweile offensichtlich, dass die mit den Umbrüchen ab 1989 verbundenen Hoffnungen auf eine friedlichere Welt naiv waren. Nach wie vor haben Länder und Bündnisse Interessen, und zwar handfeste wirtschaftliche, machtpolitische Interessen, kein ideologisches, propagandistisches Wischi-Waschi.

Wenn diese Interessen im Widerspruch stehen, gelten Zusagen wenig, rustikale Machtmittel hingegen viel. Damals wie heute, hüben wie drüben.

Was das angeht denkt der Russe durchaus realistisch.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 14.04.2022 13:41 Uhr. Frühere Versionen ansehen
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
Fragenübersicht
1 - 20 / 24 Meinungen+20Ende