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Fragenübersicht Welche „Lehren“ hast Du persönlich aus dem bisherigen Verlauf des genozidalen Krieges gegen die Ukraine gezogen?
1 - 20 / 31 Meinungen+20Ende
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17.04.2022 12:45 Uhr
Meine persönlichen Lehren:

- Wladimirs strategischer Weitblick wurde gnadenlos überschätzt
- Der Russe lügt beschämend dilettantisch
- Die gegnerischen Akteure lügen genauso dreist, aber wesentlich professioneller.
17.04.2022 12:45 Uhr
Auch wenn vieles davon bereits vor Kriegsbeginnn klar war, dass im 21. Jhd. ein bis dahin durchaus als „zivilisiert“ zu betrachtender Staat (Grzny, Gori, Allepo oder die Verfolgung und Ermordung von Dissidenten mal bei Seite) so weit alle völkerrechtlichen Grenzen überschreitet ist dann aber doch eine Überraschung.
17.04.2022 12:49 Uhr
Aus der "Financial Times":
"Putin’s regime has completed its reversion from a 21st-century spin dictatorship to a 20th-century dictatorship based on fear. Unfortunately, this is what Russia will look like until he is gone."
17.04.2022 13:03 Uhr
Etwas überrascht bin ich schon über den desaströsen Zustand der russischen Armee: Moral, Logistik, Taktik und Material sind unterirdisch.
Nicht überraschend sind hingegen die russischen Kriegsverbrechen. Das Vorgehen im syrischen Bürgerkrieg hat gezeigt zu welchen Barbareien die Russen fähig sind.

Ähnlich unterirdisch ist aber auch die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik und man merkt, dass diese Thematik den Bundesbürgern nun vor die Füße fällt. Im letzten Bundestagswahlkampf spielen die Außenpolitik gar keine Rolle. Deutschland hat sich in den letzten Jahrzehnten selbst verzwergt und sich um die europäische Führungsrolle gedrückt.
17.04.2022 13:39 Uhr
Appeasement funktioniert bei Putin auf gar keinen Fall, ist die Hauptlektion.
17.04.2022 14:12 Uhr
1. Appeasement war schon gegenüber Hitler ne dumme Idee und klappt bei Putin halt genausowenig.
2. Si vis pacem, para bellum.

Gut, beides keine frisch gelernten Lektionen, das war mir auch vorher schon klar.
17.04.2022 15:52 Uhr
Dass die Merkel-Regierungen gravierend unverantwortlich gehandelt haben, als sie eine derartige wirtschaftliche Abhängigkeit von Russland zuließen. Das Ausmaß dieser tritt jetzt erst zutage. Es ist kein Problem, mit Russland wirtschaftliche Beziehungen aufgebaut zu haben, aber das Ausmaß dieser ist das Problematische... Mit China dürfte es nicht wesentlich besser aussehen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 17.04.2022 15:54 Uhr. Frühere Versionen ansehen
17.04.2022 17:35 Uhr
Zitat:
Dass die Merkel-Regierungen gravierend unverantwortlich gehandelt haben, als sie eine derartige wirtschaftliche Abhängigkeit von Russland zuließen. Das Ausmaß dieser tritt jetzt erst zutage. Es ist kein Problem, mit Russland wirtschaftliche Beziehungen aufgebaut zu haben, aber das Ausmaß dieser ist das Problematische... Mit China dürfte es nicht wesentlich besser aussehen.


Welcome to the global Economy.

In der Tat sind Abhängigkeiten problematisch. Die Frage wird sein, wo sie unvermeidlich und wo umgehbar sind. Manchmal hat man auch nur die Wahl zwischen der berühmten Traufe und dem Regen oder gar Pest und Cholera.

Die Welt ist nicht einfach.
17.04.2022 17:44 Uhr
"Es ist kein Problem, mit Russland wirtschaftliche Beziehungen aufgebaut zu haben"

es wird aber dann zum problem wenn man damit im angesichts des vernichtungskrieges nicht damit aufhoert und putin weiterhin seinen krieg finanziert.
es wird dann zum problem wenn man im rahmen der EU einen waffenlieferboykott gegen russland beschliesst (2014) aber weiterhin wffen liefert.
und es wird dann zum problem wenn man alle anderen, die konsequent russland entgegentreten wollen daran aus egoistischen "wirtschaftlichen" gruenden, daran hindert.
Wenn es ein Land gibt, das die Notwendigkeit militärischer Lösungen gegen unterdrückerische Regime verstehen sollte, dann sollte das Deutschland sein.
17.04.2022 17:55 Uhr
Zitat:
Wenn es ein Land gibt, das die Notwendigkeit militärischer Lösungen gegen unterdrückerische Regime verstehen sollte, dann sollte das Deutschland sein.


Fast 8 Jahrzehnte ist es her, seit der Nazi-Vogel alle Viere von sich gestreckt hat. Der deutsche Phoenix, der dieser Asche entstiegen ist, sieht sich als Paradebeispiel für Demokratie und Friedenspolitik im Sinne eines Verzichts auf überbordende militärische Macht. Unter dieser Diktion standen alle bisherigen Nachkriegsregierungen. Der Satz von Olaf Scholz, nun massiv das Militär mit Milliarden zu füttern ist ein Paradigmenwechsel sondergleichen.

Jetzt muss Deutschland beweisen, dass es auch militärisch erwachsen wird und verantwortungsvoll mit Waffen umgehen kann.

Der Pazifismus in Reinform hat angesichts der geopolitischen Gesamtlage jedenfalls eine temporäre Pause verdient. Er sollte nicht ad acta gelegt werden, sondern lediglich für ein Weile auf Eis. Es sei denn man will sich dem Willen von Despoten und totalitären Regimen auf lange Zeit unterordnen und eine dementsprechend ausjustierte Weltordnung akzeptieren.
17.04.2022 18:15 Uhr
Es ist erstaunlich, welche Doler den Wunsch nach dem Dritten Weltkrieg artikulieren.
17.04.2022 18:32 Uhr
Es ist erstaunlic (oder eigentlich auch nicht) welche Doler sich Putin in Berlin wuenschen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 17.04.2022 18:34 Uhr. Frühere Versionen ansehen
17.04.2022 18:52 Uhr
Zitat:
Es ist erstaunlich, welche Doler den Wunsch nach dem Dritten Weltkrieg artikulieren.


Nach der Angst vor Ausländern und der Angst vor Coronadiktatur kommt nun also die Angst vor Putin.

In geringen Maßen sind die damit verbunden Sorgen durchaus nachvollziehbar, aber man kann das ganze auch übertreiben.

Daneben ist es für einen konstruktiven Diskurs nicht sonderlich förderlich, derart freizügig die Meinungen Anderer zu interpretieren. Das erscheint mir etwas unseriös.
( Hier darf sich auch buccaneer angesprochen fühlen)

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 17.04.2022 18:54 Uhr. Frühere Versionen ansehen
17.04.2022 18:58 Uhr
"Konstruktiver Dialog" mit .Tilia?
Tnxs. This joke made my day. ;-)
17.04.2022 20:51 Uhr
Zitat:
Es ist erstaunlic (oder eigentlich auch nicht) welche Doler sich Putin in Berlin wuenschen.


Welche denn so?
17.04.2022 21:44 Uhr
Es ist erstaunlich, dass es hier Doler gibt, die sich einbilden die Weisheit mit Löffeln gegessen zu haben.

Es gibt keine einfache Lösung des Konfliktes, egal für welche Seite das Herz schlägt.
17.04.2022 23:12 Uhr
Meine Position hat sich im Prinzip nicht geändert.

Das Einzige, was ich jetzt anders als vor dem Krieg sehe: Vorher hatte ich gedacht, dass man mit Putin über Frieden und Kooperation reden kann und muss. Jetzt muss man einsehen, er hat kein Interesse an Frieden und Kooperation.

Dass ich aber jetzt wie die Grünen meine Meinung zur Aufrüstung um 180 Grad ändere, wird nicht passieren. Sowohl das 2%-Ziel als auch die 100 Milliarden "Sondervermögen" sind verschwendetes Geld. Deutschland wird niemals mit Infanterie und Panzern sein eigenes Staatsgebiet verteidigen müssen. Die NATO würde in so einem Fall die Russen schon tief in Polen stoppen. Deutschland würde auch mit dem, was wir heute haben seinen Teil beitragen, nicht mehr und nicht weniger. Die Russen besiegen nicht mal die Ukraine, wie soll dann mit einer finanziellen Unterlegenheit von 13:1 die NATO zu knacken sein?

Der Weg in die Abhängigkeit von russischem Gas fliegt uns jetzt auch nur um die Ohren, weil die deutsche Position dazu inkonsistent war und ist. Wäre Schröder heute noch Kanzler, wäre Russland mit Putin in der EU. Und wir könnten guten Gewissens russisches Gas importieren. Merkel ist den Weg nicht weiter gegangen, hat aber trotzdem immer mehr Rohstoffe aus Russland importiert.
18.04.2022 01:45 Uhr
Alle Antworten stimmen. Ansonsten... "man hätte sollen":

- Man hätte schon die Annexion der Krim nicht faktisch anerkennen dürfen. Wenn da solche Sanktionen gekommen wären, wie jetzt, und wenn man dann gleich der Ukraine eine EU- und NATO-Perspektive eröffnet hätte (was nicht heißt, daß man sie gleich aufnimmt), wäre alles anders gekommen.

- Man hätte auch die Ukraine 2008 in die NATO aufnehmen können, da haben nur 2 Länder blockiert (Frankreich und Deutschland).

- Der Krieg gegen Georgien 2008, oder gegen Tschetschenien 1994, oder das Eingreifen Russlands in Syrien hätte uns die Augen öffnen müssen.

Oder man hätte einfach auf das hören können, was Putin sagt, es ging schon lange unverhohlen um eine Wiederherstellung der UdSSR. Nur hats keiner im Westen ernstgenommen (in den Ländern, die es betrifft, schon).
18.04.2022 08:18 Uhr
"Es ist erstaunlich, dass es hier Doler gibt, die sich einbilden die Weisheit mit Löffeln gegessen zu haben."

Es kommt dir nicht in den Sinn, dass es durchaus auch jemand geben kann der sich mit solchen Dingen beruflich beschaeftigt, und das seit Jahren?
18.04.2022 08:34 Uhr
Zitat:
Deutschland wird niemals mit Infanterie und Panzern sein eigenes Staatsgebiet verteidigen müssen. Die NATO würde in so einem Fall die Russen schon tief in Polen stoppen

Ja, das kann man sich so einreden.
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