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Fragenübersicht Wenn ich Waren aus Russland boykottiere, darf ich dann Computer aus China kaufen, bei deren Produktion Materialien aus Russland eingesetzt werden?
1 - 20 / 22 Meinungen+20Ende
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22.04.2022 10:37 Uhr
Ist dem Umfragesteller doch ein Fehler unterlaufen: Neon ist nicht nur ein Beiprodukt der russischen Stahlindustrie. Russland produziert aber einen erheblichen Anteil der Weltproduktion.
22.04.2022 10:38 Uhr
Da ich mir aktuell eh keine Computer-Hardware leisten kann, ist das für mich nur ein theoretisches Problem.
22.04.2022 10:40 Uhr
Vielleicht pappt China demnächst Aufkleber "Without russian Neon" auf seine Halbleiter, um sie weiter in die Boykottstaaten verkaufen zu können?

Schließlich hat auch China eine Stahlproduktion und produziert dabei nebenbei auch selber Neon.
22.04.2022 10:42 Uhr
Wenn Du wirklich konsequent sein willst, dann darfst Du im Moment keine technischen Geräte kaufen.
Irgendein Rohstoff kommt fast immer aus Russland.

Aber: Wer verfolgt schon die komplette Lieferkette aller Rohstoffe in einem neuen Gerät?
22.04.2022 10:43 Uhr
Das ist halt wieder derselbe Nonsense wie mit dem Essen und allen anderen Konsumboykotts. Wer das wirklich konsequent durchziehen will, muss daraus einen Fulltimejob machen und sämtliche Lieferketten in Bezug auf Teile, Materialien, Verpackung, Logistik und co. durchchecken.

Kein normaler Mensch hat Zeit für den Scheiß.
22.04.2022 10:46 Uhr
und wenn dann noch ein grossteil der software aus usrael kommt... ;-)
22.04.2022 10:46 Uhr
Zitat:
Aber: Wer verfolgt schon die komplette Lieferkette aller Rohstoffe in einem neuen Gerät?

Die Antwort ist einfach: Niemand.

Doch wie will man Russland durch Boykotte bestrafen, wenn man selber inkonsequent genug ist, sich auf Unwissenheit zu berufen und so weiter russische Produkte kauft?

Und wie witzig ist es, beispielsweise auf Twitter zum Boykott russischer Produkte aufzurufen, den Tweet auf einem u.a. aus Russland stammenden Computer schreibend?
22.04.2022 10:48 Uhr
die beschreibung eines "rohstoffes" als "russische Produkt" ist halt schon sehr weit hergeholt, oder?
22.04.2022 10:49 Uhr
mein comp kommt aus cupertino, CA, also kein problem ;-)
22.04.2022 10:51 Uhr
Zitat:
mein comp kommt aus cupertino, CA, also kein problem ;-)


Erm...think again.
https://www.apple.com/euro/supplier-responsibility/l/generic/pdf/Apple-Supplier-List.pdf
22.04.2022 10:53 Uhr
Auf keinen Fall. Das Blut ukrainischer Säuglinge klebt an allem, was jemals in Russland war.
22.04.2022 10:53 Uhr
"Erm...think again"

missed the smiley?
22.04.2022 10:56 Uhr
"Das Blut ukrainischer Säuglinge klebt an allem, was jemals in Russland war."
hm. gerade nachgeschaut. nope. an mir klebt kein blut.
22.04.2022 10:56 Uhr
Zitat:
"Erm...think again"

missed the smiley?

Es gibt genügend Apple Fanboys, die tatsächlich den Gott Apple derart verehren, dass sie sowas unironisch und uninformiert sagen. Gerade neulich erst mit einem auf Twitter diskutiert, der "via Twitter for iPhone" lautstark über Afrikanisches Kobalt schimpfte. Dass sein Handyakku das auch nutzt, wollte er wiederum erstmal nicht wahrhaben.

Insofern: Smiley gesehen aber ignoriert, weils viele unironisch sagen :)
22.04.2022 10:56 Uhr
Zitat:
die beschreibung eines "rohstoffes" als "russische Produkt" ist halt schon sehr weit hergeholt, oder?

Ergo wäre es kein Problem, russisches Erdgas zu beziehen?

Die künstlichen Saphire für LED lässt Du aber als Produkt gelten, oder? Und die Bezeichnung "Beiprodukt" für Neon ... lässt Du die gelten?
22.04.2022 10:58 Uhr
"Ergo wäre es kein Problem, russisches Erdgas zu beziehen?"

Russisches Erdgas ist ein "Fertiggericht"
22.04.2022 11:26 Uhr
Neon wird weniger in Russland, sondern vor allem in der Ukraine produziert. Im Oblast Odessa finden rund 50% der Weltproduktion statt!

Wir könnten natürlich die Interessen unserer Halbleiterindustrie vorrangig schützen. Dazu müssten wir Anti-Schiffs-Raketen, Luftabwehrsysteme und Artillerie inklusive Artillerie-Abwehr-Radare an die Ukraine liefern. Denn damit lässt sich Odessa ganz massiv schützen. Wenn wir dann noch Schützenpanzer und perspektivisch Leopard2-Panzer oder den FlaK-Panzer Gepard liefern, ist es eine Frage der kurzen Zeit, bis die Ukraine wieder Cherson kontrolliert.
Fällt Cherson an die Ukraine, muss Russland ohnehin komplett neu umstrukturieren und Odessa ist auf alle absehbaren Zeiten sicher. Im Optimalfall gibt Putin sogar auf.
22.04.2022 11:38 Uhr
Zum Inhalt: Produktionsprozesse sind viel zu komplex um auszuschliessen, dass ein Arbeitsschritt von XY in einem Produkt drin sein könnte.

Will man den Krieg in der Ukraine beenden, so muss man sich einfach auf das konzentrieren, was ökonomisch im Wesentlichen wirkt.

Da ist einerseits die Sanktionen, die Russland von westlichen Halbleitern abschneiden, aber auch der Rückzug deutscher Firmen aus dem russischen LKW-Bau. Letzterer war eh nur Camouflage für einen deutschen Technologie-Transfer (nebst Lieferung von Einzelteilen) für Antriebstränge russischer Panzer.
Seit die Sanktionen in Kraft sind, stehen in den russischen Panzerschmieden die Bänder still. Es rollen eben keine Güterzüge voll Panzerteile mehr von Baden-Württemberg an den Ural.

Der Ausschluss Russland aus dem SWIFT-System wird zwar überschätzt, wirkt aber auch sehr segensreich, weil dadurch alle russischen Geschäfte drastisch erschwert werden.

Am Wirkungsvollsten sind auf rein ökonomischer Ebene bisher die Finanzsanktionen gegen die russische Zentralbank, sowie der Rückzug westlicher Firmen aus der Wartung der Öl- und Gasfelder Russland, sowie dem Pipeline-Management. Beides kann Russland nicht, China übrigens auch nicht. Damit ist klar, dass Russland auf mittlere Sicht sogar ein Problem damit bekommen wird, sich selbst mit Energieträgern zu versorgen. An den Export ist da gar nicht zu denken.

Wenn jemand meint, Russland würde als militärischer Sieger des Ukraine-Krieges feststehen, dann soll er mir mal erklären, auf welcher ökonomischen Basis die russische Armee diesen Krieg führen soll.
22.04.2022 11:51 Uhr
"Der Ausschluss Russland aus dem SWIFT-System wird zwar überschätzt, wirkt aber auch sehr segensreich"

Die größte russische Bank, die Sberbank, ist nicht darunter.
22.04.2022 12:08 Uhr
Zitat:
"Der Ausschluss Russland aus dem SWIFT-System wird zwar überschätzt, wirkt aber auch sehr segensreich"

Die größte russische Bank, die Sberbank, ist nicht darunter.


Das ist richtig. Es wäre wirkungsvoller, wenn wir dieses Schlupfloch stopfen würden. Womit wir beim Gasimport wären und der unseligen Abhängigkeit. Auch wenn sie geringer ist, als der Mainstream glaubt. Man muss realistischerweise sagen, dass ein Abschneiden von russischen Gaslieferungen durchaus Auswirkungen und abstrakte Risiken hätte, bei denen ich zumindest verstehe, dass man das politisch nicht einfach mal eingehen will.

Der Status Quo erschwert bereits ganz massiv die Abwicklung russischer Öl- und Kohlegeschäfte. Auch mit Drittstaaten, die sich den Sanktionen nicht anschließen.

Aber klar: Weitaus wirkungsvoller wäre es, wenn man auch die Sberbank ausschließen würde. Was dann ein Ende der russischen Gasexporte bedeuten würde. Insofern hat die Fähigkeit, sich von russischem Gas zu lösen, die absolut höchste Priorität, wenn man den Konflikt politisch lösen möchte.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
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