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Fragenübersicht Sind die Klimaschutzmaßnahmen der EU mit ein Grund für den Ukraine-Konflikt?
1 - 14 / 14 Meinungen
22.06.2022 10:13 Uhr
"Hängt also die Gründung der beiden "Freistaaten" in genau dieser Region mit der Angst vor Massenarbeitslosiglkeit zusammen?"

Die "Gruendung" dieser "Freistaaten", wie du sie euphemistisch bezeichnest, erfolgte durch eine kleine Gruppe russischer FSB- und GRU-Offiziere (wie zb Igor Girkin, einem Oberst des russischen Militärgeheimdienstes GRU), unterstuetzt durch paramilitärische russische Truppen. Es war mit Sicherheit keine vor Ort geplante Operation, von daher ist das "Argument" 'Angst um den Arbeitsplatz 'hinfaellig, da die Wirtschaft dort schon 2014/15 komplett zusammengebrochen ist.
22.06.2022 10:17 Uhr
Lieber Freibeuter,

da steht "mit ein Grund", nicht "der Grund" oder auch nur "ein Grund".

Du kannst doch nicht jede Umfrage in der Rezension ablehnen, nur weil sie im Zusammenhang mit der Ukraine etwas anderes sagt als "Putin ist böse und verrückt".
22.06.2022 10:20 Uhr
Lieber Zanta,
der Grund der Ablehnung war die Bezeichnung "großen russischen Minderheit" (nein, es ist keine "russische Minderheit", es sind Ukrainer russischer Abstammung) und die Bezeichnung "Freistaaten" fuer von Russland geschaffene Gebilde.
22.06.2022 10:24 Uhr
Zitat:
Die "Gruendung" dieser "Freistaaten", wie du sie euphemistisch bezeichnest, erfolgte durch eine kleine Gruppe russischer FSB- und GRU-Offiziere (wie zb Igor Girkin, einem Oberst des russischen Militärgeheimdienstes GRU), unterstuetzt durch paramilitärische russische Truppen. Es war mit Sicherheit keine vor Ort geplante Operation, von daher ist das "Argument" 'Angst um den Arbeitsplatz 'hinfaellig, da die Wirtschaft dort schon 2014/15 komplett zusammengebrochen ist.

Ja, genau, da kommen mal eben ein paar Geheimdienstfuzzies vorbei und zigtausend Menschen spielen ihr Spiel mit, ohne ein eigenes Interesse daran zu haben. Zu viel Dan Brown gelesen?

Außerdem begann die erste heiße Phase dieses Konflikts 2014, also genau in der Zeit, in der dort sehr, sehr viele Menschen Angst um ihre Existenz hatten, wie Du gerade bestätigst.

Streue da einfach ein paar Gerüchte aus, wie z.B. "und wenn wir uns der EU annähern, werden die Kohlegruben für immer geschlossen" und Du bekommst sehr schnell sehr viel Menschen dazu, sich für Sachen zu engagieren, die ihnen sonst vielleicht am Arsch vorbeigegangen wären.

Monokausal ist sooo voriges Jahrhundert!
22.06.2022 10:28 Uhr
"Ja, genau, da kommen mal eben ein paar Geheimdienstfuzzies vorbei und zigtausend Menschen spielen ihr Spiel mit, ohne ein eigenes Interesse daran zu haben."

Es haben aber nicht zigtausende dieses "Spiel" mitgespielt, die meisten der "Kaempfer" hatten keinen ukrainischen Pass. Es gibt halt Dinge, die man weiss (und erkennt) wenn man sich jahrelang (inzwischen sogar schon jahrzehnte lang) mit Putin und seiner Ideologie (auch beruflich) beschaeftigt hat.

Und 2014 war das Thema "Klimawandel" und Kohleausstieg selbst in der EU noch kein vorherrschendes Thema.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 22.06.2022 10:30 Uhr. Frühere Versionen ansehen
22.06.2022 10:29 Uhr
Zitat:
Lieber Zanta,
der Grund der Ablehnung

Sollte ich Dich sooo falsch eingeschätzt haben?

Ok, sorry, daß mit der "russischen Minderheit" war etwas verkürzt. Und das mit dem Freistaat ... ich wollte es auch nicht "Volksrepublik" nennen.
22.06.2022 10:31 Uhr
"ich wollte es auch nicht "Volksrepublik" nennen."

es haette schon ein "sg." gereicht, ev. noch mit dem Zusatz "nur von Russland anerkannten"
;-)
22.06.2022 10:36 Uhr
Und noch ein kleiner Nachtrag (ja, von Wiki, fuer dol sollte das reichen ;-)):
"Am 28. Juli 2014 meldete das UNHCHR den totalen Zusammenbruch von Recht und Ordnung in den von kleinen Gruppen selbsternannten „Volksrepubliken“ Lugansk und Donezk, von einer Terrorherrschaft der bewaffneten Gruppen über die Bevölkerung der Ostukraine mit Freiheitsberaubungen, Entführungen, Folterungen und Exekutionen."

"Aufgrund der geringen Investitionen und aufgeschobener Wartungsarbeiten gelten die Bergwerke des Donbas als extrem gefährlich. Die Vernachlässigung setzte dabei schon in sowjetischer Zeit ein, weil Pläne bestanden, den Bergbau mittelfristig in leichter erreichbare Lagerstätten im Osten Russlands zu verlagern. Allein in den Jahren 1991 bis 2000 kamen 3458 Bergleute bei Grubenunglücken ums Leben."

22.06.2022 10:40 Uhr
Zitat:
Es gibt halt Dinge, die man weiss (und erkennt) wenn man sich jahrelang (inzwischen sogar schon jahrzehnte lang) mit Putin und seiner Ideologie (auch beruflich) beschaeftigt hat.

Und es gibt überhaupt keine Möglichkeit, daß man eine von eigenen Interessen oder von Anderen (mit Interessen) eingefärbten Blick auf die Situation hat, weil Du unfehlbar bist, alles weißt und Dich nie irrst?

Mir ging das ziemlich lange in etlichen Bereichen so, daß ich etliche Aspekte nicht berücksichtigt, teilweise nicht wahrgenommen (oder verdrängt) habe, und daher falsche Schlüsse zog.

Beispielsweise habe ich auf diese Art Putin lange falsch beurteilt. Und ich habe bei diversen "nationalen" bzw. "ethnischen" Konflikten ziemlich lange die sozialen und wirtschaftlichen Komponenten der Konflikte ignoriert, weil das die rein nationalistische Deutung verwässert hätte.

Deswegen will ich hier etwas umfassender spekulieren. Oder ändert das etwas an der Tatsache, daß Putin einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gestartet hat?
22.06.2022 10:43 Uhr
Zitat:
noch mit dem Zusatz "nur von Russland anerkannten"

Und Syrien! Du hast schon wieder Syrien vergessen.

Tatsächlich wollte ich das "sg." mit den Anführungsstrichen ausdrücken. Ich gelobe Besserung.
22.06.2022 10:44 Uhr
Zitat:
"Aufgrund der geringen Investitionen und aufgeschobener Wartungsarbeiten gelten die Bergwerke des Donbas als extrem gefährlich. Die Vernachlässigung setzte dabei schon in sowjetischer Zeit ein, weil Pläne bestanden, den Bergbau mittelfristig in leichter erreichbare Lagerstätten im Osten Russlands zu verlagern. Allein in den Jahren 1991 bis 2000 kamen 3458 Bergleute bei Grubenunglücken ums Leben."

Oh, cool, danke! Das war mir bisher auch entgangen.
22.06.2022 10:55 Uhr
"Und es gibt überhaupt keine Möglichkeit, daß man eine von eigenen Interessen oder von Anderen (mit Interessen) eingefärbten Blick auf die Situation hat, weil Du unfehlbar bist, alles weißt und Dich nie irrst?"

Natuerlich besteht diese Moeglichkeit. Allerdings schaut man (oder sollte man darauf schauen) als Journalist und Historiker dann doch drauf, das mit zu beruecksichtigen. Und im Bezug auf Putin/Russland hab ich mich seit 2008 eigentlich noch nie geirrt... ;-)
22.06.2022 12:03 Uhr
Das die Rohstoffvorkommen in der Ostukraine die Begehrlichkeiten Rußlands geweckt haben, steht für mich außer Frage. Das die Ukraine diese nicht ausbeuten würde, wegen der bescheuerten Klimavorgaben der EU, halte ich jedoch für zu weit hergeholt.
22.06.2022 12:13 Uhr
Zitat:
Das die Ukraine diese nicht ausbeuten würde, wegen der bescheuerten Klimavorgaben der EU, halte ich jedoch für zu weit hergeholt.

Stimmt, dafür hätte es bestimmt Ausnahmeregelungen seitens der EU gegeben oder ukrainische bzw. us-amerikanische Oligarchen hätten welche erfunden.

Doch auch in unserem aufgeklärten Vaterland fallen immer wieder Menschen auf sogenannte "Fakten" wie "die Ausländer nehmen Euch die Arbeitsplätze weg" oder "Affenpocken sind eine Schwulenkrankheit" rein.

In einer aufgeheizten Situation wie 2014 hätte ein solches Gerücht wie "nur durch eine starke Bindung an Russland haben wir Arbeit, denn die Klimaschützer-EU will unsere Kohlegruben schließen" mächtig zusätzlichen Zündstoff liefern können. Dann vergessen Menschen auch mal schnell, daß sie es eigentlich besser wissen (müssten).

Habe ich zumindest in Deutschland oft genug miterlebt.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
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