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Fragenübersicht Putins "Einkaufszettel" - Die Republik Moldau steht offensichtlich drauf, wird der "Einkauf" gelingen?
1 - 16 / 16 Meinungen
15.03.2023 12:40 Uhr
Wenn es auf die Art, die im Strategiepapier geschildert wird nicht klappt, dann greift man seitens des Putin-Regimes eben auf Waffen zurück. Klappt ja auch anderswo. Insofern sehe ich die Republik Moldau in 10 Jahren als nicht mehr existent an.
15.03.2023 12:53 Uhr
Moldawier sind im Grunde sowas wie Rumänen, die wird der Russe nicht mit Charme oder Geld bezirzen. Militärisch scheint er ja nicht mal bis zum Dnjestr zu kommen, geschweige denn darüber hinaus.

Wo bei der Dnjestr aus meiner geopolitischen Sicht ein akzeptable Rückfallgrenze an der rechten Flanke der Einflusszonen bilden würde. Transnistrien hält der Russe ja schon länger, soll er von mir aus behalten, aber einen Brückenkopf westlich sollte man vermeiden.
15.03.2023 13:07 Uhr
"So sollen prorussische Strömungen gefördert und gleichzeitig eine West-Orientierung des Landes verhindert werden."

Glaub ich ja gerne, daß sowas in russischen Strategiepapieren steht. Der "Westen" macht über die Finanzierung seiner NGOs am Ende aber nichts anderes:

"So sollen pro-westliche Strömungen gefördert und gleichzeitig eine Ost-Orientierung des Landes verhindert werden."
15.03.2023 13:13 Uhr
"Der "Westen" macht über die Finanzierung seiner NGOs am Ende aber nichts anderes"

Doch, "der Westen" macht insofern etwas anderes, als das eben eine Demokratisierung das Ziel ist und nicht die Eingliederung ins russische Imperium.
15.03.2023 13:18 Uhr
Zitat:
"Der "Westen" macht über die Finanzierung seiner NGOs am Ende aber nichts anderes"

Doch, "der Westen" macht insofern etwas anderes, als das eben eine Demokratisierung das Ziel ist und nicht die Eingliederung ins russische Imperium.


Träum weiter!
15.03.2023 14:33 Uhr
Das Muster ist klassisch für den all-russischen Panslawismus der Vergangenheit. Freilich möchten nicht alle Menschen in den Nachbarstaaten Russlands besonders gerne slawisiert und russifiziert werden, so dass die Sache noch nicht ausgewürfelt ist.
15.03.2023 14:40 Uhr
Zitat:
Das Muster ist klassisch für den all-russischen Panslawismus der Vergangenheit. Freilich möchten nicht alle Menschen in den Nachbarstaaten Russlands besonders gerne slawisiert und russifiziert werden, so dass die Sache noch nicht ausgewürfelt ist.


Einen all-russischen Panslawismus hat es eigentlich fast nicht gegeben. Der Panslawismus ist eher in der KuK-Monarchie entstanden und verwurzelt gewesen, besonders bei Tschechen und Slowaken.
15.03.2023 14:51 Uhr
Zitat:
Zitat:
Das Muster ist klassisch für den all-russischen Panslawismus der Vergangenheit. Freilich möchten nicht alle Menschen in den Nachbarstaaten Russlands besonders gerne slawisiert und russifiziert werden, so dass die Sache noch nicht ausgewürfelt ist.


Einen all-russischen Panslawismus hat es eigentlich fast nicht gegeben. Der Panslawismus ist eher in der KuK-Monarchie entstanden und verwurzelt gewesen, besonders bei Tschechen und Slowaken.


Hm, bei den Slowaken gerade nicht, die waren nach dem Kollaps des Warschauer Paktes sogar explizit auf K&K-Linie... Tschechen wollten keinen Panslawismus, sondern in ihrem Staatskonstrukt Minderheiten terrorisieren, genau wie die rechtsradikalen Juntas im Zwischenkriegspolen. Selbst die Serben waren nicht sehr für einen all-russischen Panslawismus, denn der bedeutet für die "friedliebenden slawischen Brudervölker" die gewaltsame Unterdrückung durch die alte russische Kolonialmacht, die größe kontinentale Kolonialmacht in Europa...
Daher kam und kommt der all-russische Panslawismus ja auch immer sehr wesentlich von der russischen Kolonialmacht. Es geht und ging ja nicht nur um Slawisierung, sondern insbesondere um Russifizierung.
15.03.2023 14:59 Uhr
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Das Muster ist klassisch für den all-russischen Panslawismus der Vergangenheit. Freilich möchten nicht alle Menschen in den Nachbarstaaten Russlands besonders gerne slawisiert und russifiziert werden, so dass die Sache noch nicht ausgewürfelt ist.


Einen all-russischen Panslawismus hat es eigentlich fast nicht gegeben. Der Panslawismus ist eher in der KuK-Monarchie entstanden und verwurzelt gewesen, besonders bei Tschechen und Slowaken.


Hm, bei den Slowaken gerade nicht, die waren nach dem Kollaps des Warschauer Paktes sogar explizit auf K&K-Linie... Tschechen wollten keinen Panslawismus, sondern in ihrem Staatskonstrukt Minderheiten terrorisieren, genau wie die rechtsradikalen Juntas im Zwischenkriegspolen. Selbst die Serben waren nicht sehr für einen all-russischen Panslawismus, denn der bedeutet für die "friedliebenden slawischen Brudervölker" die gewaltsame Unterdrückung durch die alte russische Kolonialmacht, die größe kontinentale Kolonialmacht in Europa...
Daher kam und kommt der all-russische Panslawismus ja auch immer sehr wesentlich von der russischen Kolonialmacht. Es geht und ging ja nicht nur um Slawisierung, sondern insbesondere um Russifizierung.


Ján Kollár und Pavel Jozef Šafárik waren Slowaken, der Slawenkongress 1848 fand in Prag statt.
15.03.2023 15:05 Uhr
Zitat:
Die Böhmen und Kroaten beriefen […] einen slawischen Kongress nach Prag ein, der die allgemeine Verbrüderung der Slaven vorbereiten sollte. Der Kongress wäre auch ohne das Eingreifen des österreichischen Militärs völlig misslungen. Die verschiedenen slawischen Sprachen sind eben so verschieden von einander wie das Englische, das Deutsche und das Schwedische, und als man die Verhandlungen eröffnete, fehlte die gemeinsame slawische Sprache, durch welche die Redner sich verständlich machen konnten. Man versuchte es mit dem Französischen, aber die Majorität verstand auch das nicht, und die armen slawischen Enthusiasten, deren einziges gemeinsames Empfinden der gemeinsame Hass gegen die Deutschen war, sahen sich schließlich gezwungen, sich in der verhassten deutschen Sprache auszudrücken, als der einzigen, die sie Alle verstanden. Gerade um dieselbe Zeit versammelte sich noch ein anderer Slawenkongress in Prag, in der Gestalt galizischer Ulanen, kroatischer und slowakischer Grenadiere und böhmischer Kanoniere und Kürassiere; und dieser wirkliche, bewaffnete Slawen-Kongress unter dem Kommando von Windischgrätz jagte in weniger als vierundzwanzig Stunden die Begründer der eingebildeten slawischen Suprematie aus der Stadt und zerstreute sie in alle Winde.


https://www.projekt-gutenberg.org/marx/revoluti/revoluti.html
15.03.2023 15:06 Uhr
Zitat:
Zitat:
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Zitat:
Das Muster ist klassisch für den all-russischen Panslawismus der Vergangenheit. Freilich möchten nicht alle Menschen in den Nachbarstaaten Russlands besonders gerne slawisiert und russifiziert werden, so dass die Sache noch nicht ausgewürfelt ist.


Einen all-russischen Panslawismus hat es eigentlich fast nicht gegeben. Der Panslawismus ist eher in der KuK-Monarchie entstanden und verwurzelt gewesen, besonders bei Tschechen und Slowaken.


Hm, bei den Slowaken gerade nicht, die waren nach dem Kollaps des Warschauer Paktes sogar explizit auf K&K-Linie... Tschechen wollten keinen Panslawismus, sondern in ihrem Staatskonstrukt Minderheiten terrorisieren, genau wie die rechtsradikalen Juntas im Zwischenkriegspolen. Selbst die Serben waren nicht sehr für einen all-russischen Panslawismus, denn der bedeutet für die "friedliebenden slawischen Brudervölker" die gewaltsame Unterdrückung durch die alte russische Kolonialmacht, die größe kontinentale Kolonialmacht in Europa...
Daher kam und kommt der all-russische Panslawismus ja auch immer sehr wesentlich von der russischen Kolonialmacht. Es geht und ging ja nicht nur um Slawisierung, sondern insbesondere um Russifizierung.


Ján Kollár und Pavel Jozef Šafárik waren Slowaken, der Slawenkongress 1848 fand in Prag statt.


Ja freilich, so betreiben das die russischen Eliten bis heute. Die Sache hat aber nichts mit dem befallenen Staatsgebilde zu tun, sondern mit denen, die so etwas inszenieren. Das koloniale Muster ging dann in den russisch dominierten Marxismus, Marxismus-Leninismus bzw. Leninismus-Stalinismus über.

In der Zwischenkriegszeit gab es in sehr vielen Staaten Putschversuche von politischen Minderheiten, die aus Russland organisiert und bezahlt worden sind. Einen guten Anhaltspunkt finde man "in den orts- und raumfremden Personen" (so Johannes Hoffman, der rechtmäßige bay. Ministerpräsident), die pro-russische "Revolutionen" gemacht haben. Viele "Revolutionen" in europäischen Staaten waren auf Anschluss an Russland ausgelegt, genau wie die alte KPD ihre Befehle aus Moskau empfangen hatte. Das ist einer der wesentlichen Webfehler vieler marxistischen Parteien in Europa. Die reale Unterstützung in der Bevölkerung lag stets im einstelligen Bereich, wie in München bei ca. 3%, und der einzige örtliche Aktivist dort, der eine wichtigere Rolle gespielt hatte, war der Schwabinger Zuhälter Rudolf Eg(e)lhofer. Alle anderen Großkotze waren gar nicht aus Bayern, die meisten nicht einmal aus Deutschland. Stichwort "orts- und raumfremd", um noch einmal den von den pro-russischen Revolutions-Söldnern gewaltsam vertriebenen, rechtmäßigen damaligen Ministerpräsidenten Johannes Hoffmann von der SPD zu zitieren.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 15.03.2023 15:15 Uhr. Frühere Versionen ansehen
15.03.2023 15:15 Uhr
Zitat:
den russisch dominierten Leninismus-Stalinismus über


Die Slawophilen hatten eher mit den Narodniki zu tun. Die SDAPR, also auch Lenin, war in der Tradition der Westler.
15.03.2023 15:26 Uhr
Zitat:
Zitat:
den russisch dominierten Leninismus-Stalinismus über


Die Slawophilen hatten eher mit den Narodniki zu tun. Die SDAPR, also auch Lenin, war in der Tradition der Westler.


So wurde es nur verkauft. Die Traditionslinie ist ziemlich klar russisch-kolonialistisch, was man auch in der Dominanz der russischen Sprache und Verwaltung in den unterworfenen Regionen ablesen kann. Fun Fact: Die Revolutions-Söldner in München haben zum Ermorden der Geiseln "zuverlässige" kriegsgefangene russische Soldaten befehligt. Besonders der Mord am revolutionskritischen jüdischen Kunstprofessor Berger spricht dabei doch Bände. Das nimmt den totalen Terror des NKWD nur kurze Zeit später in Rußland schon vorweg.
15.03.2023 15:29 Uhr
Zitat:
So wurde es nur verkauft. Die Traditionslinie ist ziemlich klar russisch-kolonialistisch


Die SPD war für die russische Sozialdemokratie das Maß aller Dinge und als im "Vorwärts" die Zustimmung zu den Kriegskrediten gemeldet wurde, hat Lenin diese Ausgabe für eine Fälschung gehalten.
15.03.2023 15:34 Uhr
Zitat:
Zitat:
So wurde es nur verkauft. Die Traditionslinie ist ziemlich klar russisch-kolonialistisch


Die SPD war für die russische Sozialdemokratie das Maß aller Dinge und als im "Vorwärts" die Zustimmung zu den Kriegskrediten gemeldet wurde, hat Lenin diese Ausgabe für eine Fälschung gehalten.


Ja stimmt, aber für die Weimarer KPD gilt das genaue Gegenteil. Ausserdem war es die SPD-Regierung, die "rote Revolutionen" niederschiessen hat lassen. Was angesichts der Vertreibung der rechtmäßigen und demokratisch gewälten Regierung wie in München auch nicht so besonders erstaunlich ist.
15.03.2023 18:24 Uhr
Nun ja, dass Putin die ganzen Abtrünnigen nach und nach heim ins Sowjetreich holen möchte, ist ja inzwischen eine Binsenweisheit. Da wird auch Moldawien keine Ausnahme seiner Begehrlichkeiten sein.
Umso wichtiger, dass er mit seinem Imperialismus bei der Ukraine nicht durchkommt.
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