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Fragenübersicht Ist das Zeitalter des Klassenkampfes vorbei und Ziel nun eine breite Mittelschicht, was in letzter Instanz eine ähnliche Zielsetzung ist?
1 - 14 / 14 Meinungen
01.06.2023 09:02 Uhr
Was der mysteriöse Politiker wirklich gemeint hat und was der Umfragesteller zu einer Umfrage verwurstet hat, sind wahrscheinlich wieder zwei unterschiedliche Paar Schuhe.
01.06.2023 09:08 Uhr
Wenn es keine Klassen, also keine Besitzer und keine Nichtbesitzer von Produktionsmitteln gibt, dann hat der Kommunismus gewonnen. Wozu braucht es da noch eine Mittelschicht? Dann braucht es nur noch die Menschheitsfamilie.
01.06.2023 09:14 Uhr
Zitat:
Wenn es keine Klassen, also keine Besitzer und keine Nichtbesitzer von Produktionsmitteln gibt, dann hat der Kommunismus gewonnen.


Das ist blauäugig. Der Kommunismus hat bislang immer seine eigenen Klassen hervorgebracht. Die sogenannten Privilegierten. Die Menschheit und der Kommunismus sind irgendwie nicht kompatibel, denn der Mensch strebt immer danach für sich Vorteile gegenüber den anderen zu erwerben, entweder indem er eine Rangleiter erklimmt, oder weil er Schlupflöcher aus dem Gleichmachprozess heraus entdeckt und ausnutzt.
01.06.2023 09:20 Uhr
Zitat:
Der Kommunismus hat bislang immer seine eigenen Klassen hervorgebracht. Die sogenannten Privilegierten.


Das ist der alte Streit zwischen Staatkapitalismus-Trotzkisten und degenerierter-Arbeiterstaat-Trotzkisten. Ich gehe davon aus, dass es sich bei den Privilegierten um keine Klasse handelt. Wenn ein Privilegierter politisch in Ungnade fällt, dann ist es vorbei mit seinen Privilegien, denn sie sind nur ausgeliehen. Sie können über Nacht entzogen werden. Wenn ein Kapitalist politisch in Ungnade fällt, dann behält er in aller Regel sein Kapital, bleibt also Kapitalist. Das ist der Unterschied zwischen Klasse und Kaste.

Der Kommunismus ist eine klassenlose Gesellschaft. Sobald er Klassen hervorbringt, ist das der Beweis, dass er keiner ist. Es gibt ja auch keine fleischfressenden Vegetarier.
01.06.2023 10:27 Uhr
Ich glaube nicht an die Einteilung der Menschheit in Klassen. Normalerweise müsste eine solche Einteilung unsere allgegenwärtigen "Antirassisten" auf den Plan rufen. Da Kommunismus aber eine linke Ideologie ist, gehören sie per se zu den Guten und sind daher über Rassismus erhaben.
01.06.2023 10:43 Uhr
Zitat:
Da Kommunismus aber eine linke Ideologie ist, gehören sie per se zu den Guten und sind daher über Rassismus erhaben.


Kommunisten sollten keine Rassisten sein, sind es aber nachweisbar teilweise.
01.06.2023 10:43 Uhr
Zitat:
Ich glaube nicht an die Einteilung der Menschheit in Klassen.


Das würde aber bedeuten, dass es keinerlei Unterschiede in der Stellung zu den Produktionsmitteln (Besitzer oder Nichtbesitzer), der Art der Erlangung des Anteils am gesellschaftlichen Reichtum (z.B. durch Arbeit oder durch Aktienbesitz) und der Größe das Anteils daran (Arm/Reich) gibt. Dass es das gibt, glaube ich schon. Dass das gegensätzliche Interessen gibt, die sich daraus ergeben, daran auch. Dass diese Gegensätze irgendwie ausgefochten werden müssen, daran auch. Das heißt dann Klassenkampf, in welchen Formen auch immer.
01.06.2023 11:19 Uhr
Zitat:
Ich glaube nicht an die Einteilung der Menschheit in Klassen. Normalerweise müsste eine solche Einteilung unsere allgegenwärtigen "Antirassisten" auf den Plan rufen. Da Kommunismus aber eine linke Ideologie ist, gehören sie per se zu den Guten und sind daher über Rassismus erhaben.


Die Erlangung der klassenlosen Gesellschaft ist ja gerade das Ziel des Kommunismus. Was hat die Analyse des Ist-Zustandes des gegenwärtigen Systems mit "Rassismus" zu tun?

01.06.2023 12:25 Uhr
"...Was hat die Analyse des Ist-Zustandes des gegenwärtigen Systems mit "Rassismus" zu tun?..."

Das ist eine sehr gute Frage, die ich mir ständig stelle, wenn die Realität nicht mit dem öffentlich kolportierten Bild übereinstimmt.
01.06.2023 16:36 Uhr
Die breite Mittelschicht dürfte sich als illusionär erweisen - und um die Rechte der Arbeiter zu verteidigen dürfte trotzdem Klassenkampf nötig sein.
01.06.2023 16:38 Uhr
Zitat:
Der Kommunismus ist eine klassenlose Gesellschaft. Sobald er Klassen hervorbringt, ist das der Beweis, dass er keiner ist. Es gibt ja auch keine fleischfressenden Vegetarier.


Das macht den Kommunismus so gefährlich: er ist nie erreichbar, aber für das nicht erreichen des Ziels werden immer neue Sündenböcke verantwortlich gemacht, die zum Abschuss freigegeben werden. Funktioniert sogar sowohl aus Regierungssozialistischer Sicht ('Stalinisten') wie aus oppositioneller Sicht ('Trotzkisten').
01.06.2023 16:41 Uhr
Zitat:
Zitat:
Der Kommunismus ist eine klassenlose Gesellschaft. Sobald er Klassen hervorbringt, ist das der Beweis, dass er keiner ist. Es gibt ja auch keine fleischfressenden Vegetarier.


Das macht den Kommunismus so gefährlich: er ist nie erreichbar, aber für das nicht erreichen des Ziels werden immer neue Sündenböcke verantwortlich gemacht, die zum Abschuss freigegeben werden. Funktioniert sogar sowohl aus Regierungssozialistischer Sicht ('Stalinisten') wie aus oppositioneller Sicht ('Trotzkisten').


Schön formuliert.
01.06.2023 16:43 Uhr
Kommunisten sind auch nur Menschen, mit all den Schwächen... -das vergessen die Chefidiologen manchmal im Eifer des politischen Gefechtes.
02.06.2023 00:26 Uhr
Menschen in Klassen einzuteilen ist eine intellektuelle Operation und keine deskriptive, reale Feststellung. Es geht darum, Kategorien zu schaffen, um hieraus Schlüsse abzuleiten.

Eine intellektuelle Operation verfolgt meistens einen bestimmten Zweck und wenn dieser nicht mehr verfolgt wird, wird auch die intellektuelle Operation eingestellt.

Ich sehe nicht dass ein hinreichend relevanter Teil der Menschen vor Ort noch der intellektuellen Operation, Menschen nach Klassen zu kategorisieren, folgt. Dafür gibt es heute andere Muster und Operationen.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
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