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Kannst Du diesen Worten zu linken Wohlstand und Klassenkampf etwas abgewinnen? |
| 1 - 18 / 18 Meinungen | |
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23.06.2023 08:10 Uhr |
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An diese Passage musste ich bei der heutigen Beauvoirumfrage denken und stelle sie zur Diskussion. |
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23.06.2023 08:12 Uhr |
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Zu sehen bekommt wurde da gefressen. |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 23.06.2023 08:13 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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23.06.2023 08:14 Uhr |
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Ein wenig heuchlerisch ist es ja schon. Er hätte ja in der Regierung den Vorschlag machen können, die Gehälter der Minister zu kürzen. Wollte er ja auch nicht, obwohl er da die Kollegen schön hätte vorführen können.
Aber klar, die österreichischen Sozialdemokraten hatten länger eine linke Rhetorik als die deutschen. Da passten Theorie und Praxis nicht mehr richtig zusammen. |
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23.06.2023 08:19 Uhr |
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Die Quelle hat es auch gefressen.
Heinrich Drimmel - Die Häuser meines Lebens. Amalthea 1975 |
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23.06.2023 08:25 Uhr |
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Aber was das Problem generell betrifft: Es ist gut, wenn auch Reiche Sozialisten werden. Und ein paar meinen es wirklich ehrlich, wie Friedrich Engels, Robert Owen oder Fürst(!) Kropotkin. Aber generell sollte man vorsichtig sein, viele laufen nur irgendwelchen Moden nach und können morgen schon wieder zu ihrer Klasse zurückkehren, wenn es unbequem wird. Wer hingegen auf Grund seiner sozialen Lage Sozialist ist, der ist stabil. |
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23.06.2023 08:43 Uhr |
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Nebenbei, der erste Kommunist im deutschsprachigen Raum, Franz Hebenstreit, war auch nicht unbedingt arm. ;) |
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23.06.2023 09:12 Uhr |
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@Compadre
Woher sollen die großen Sozialdemokraten und Kommunisten sonst herkommen als aus dem Bürgertum. Eine intelligente Grundschicht als Aufbereiterin und Wegbereiterin der sozialen Ideen ist wohl notwendig. |
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23.06.2023 09:23 Uhr |
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Die Linke ist von einer materiellen Bewegung zu einem guten Teil zu einer moralischen Bewegung geworden. Das kann man denen nicht unbedingt zum Vorwurf machen, zumal es sogar Aufstieg spiegeln kann, der überhaupt erst durch die Arbeiterbewegung möglich geworden ist. Dann kann man Wohlstand aufgebaut haben, sich aber noch immer mit den Arbeitern verbunden fühlen. Das bringt aber seine ganz eigenen Probleme mit sich, entfremdet einen guten Teil der Funktionäre und führt durchaus auch zu neuen Interessen, die im Gegensatz zu den klassischen Arbeitnehmern stehen kann. |
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23.06.2023 09:28 Uhr |
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Zitat:Aber was das Problem generell betrifft: Es ist gut, wenn auch Reiche Sozialisten werden. Und ein paar meinen es wirklich ehrlich, wie Friedrich Engels, Robert Owen oder Fürst(!) Kropotkin. Aber generell sollte man vorsichtig sein, viele laufen nur irgendwelchen Moden nach und können morgen schon wieder zu ihrer Klasse zurückkehren, wenn es unbequem wird. Wer hingegen auf Grund seiner sozialen Lage Sozialist ist, der ist stabil.
Bei den russischen Kommunisten und Revolutionären sollte man auch einmal die marxistische Klassenanalyse anwenden. Zu einem überraschend großen Teil kamen diese aus kleinbürgerlichen Kreisen. Aufgeschlossenere Linke sollten einmal untersuchen, ob die Bolschewisten nicht aus einer Schicht in Abstiegsangst kamen, für die der Bolschewismus als eine Möglichkeit erschien, doch noch eine herausragende Rolle spielen zu können. Das würde zumindest erklären können, warum die Bolschewisten letztlich überhaupt nicht dazu beitrugen, die Arbeiterklasse Russlands zu emanzipieren, sondern vielmehr verlangte, dass diese sich den neuen Herren unterzuordnen hatte. |
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23.06.2023 10:29 Uhr |
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Armut am eigenen Leibe zu erfahren und Links zu sein, muss nicht unbedingt zusammenfallen. Arm zu sein, kann genauso gut in einer Rechtsorientierung münden und das Elend der Weltwirtschaftskrise und die Begeisterung für Hitler sind da ja ein deutliches Beispiel.
Natürlich hat die Linke als Bewegung einen besonderen Bezug zur Armut, weil sie ja für sich in Anspruch nimmt, die Interessen der Armen und sozial Schwachen zu vertreten. Aber soziales Millieu und politische Überzeugung sind durchaus verschiedene Dinge. Letzteres ist eine Sache des persönlichen Engagements, des menschlichen Entschlusses. Ersteres ist zunächst erst einmal ererbtes Schicksal.
Ich finde Kommunisten mit bürgerlichem Hintergrund irgendwie toll, das "Salz in der Suppe" sozusagen. Die sind der Beweis, dass sich Jeder auch anders entscheiden kann, als es ihm die soziale Lage angeblich vorschreibt. |
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23.06.2023 10:36 Uhr |
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:infrarot:, ich stimme Dir so ziemlich zu. Nur denke ich, dass die Ursprünge nicht waren, dass die Linke die Armen vertreten wollte, sondern dass die Armen sich selbst vertreten wollten und die Linke ihr Instrument dafür war. Aus dem aktiven Part wurde mehr und mehr ein passiver. Und darin sehe ich das politische und moralische Scheitern der Linken begründet. Das bedeutet ausdrücklich nicht, dass sie nicht mehr gebraucht würde. Aber die Linke im Ist-Zustand ist überflüssig. Es braucht eine neue alte Linke. |
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23.06.2023 10:50 Uhr |
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Zitat::infrarot:, ich stimme Dir so ziemlich zu. Nur denke ich, dass die Ursprünge nicht waren, dass die Linke die Armen vertreten wollte, sondern dass die Armen sich selbst vertreten wollten und die Linke ihr Instrument dafür war.
War das wirklich so? Ich bin mir da nicht sicher. Natürlich haben die Armen ihre Interessen immer wieder artikuliert und gegen bestehende Umstände revoltiert. Aber sie haben sich nicht der Linken dabei als ihr Instrument bedient.
Die bewußten Äußerungen linken politischen Denkens, die durchgehenden Elemente linken Bewußtseins, die nicht lediglich nur situationsbezogen auftraten, sondern durchstrukturierte Gegenentwürfe zum Hier und Jetzt waren, die entstanden doch allemal woanders: in Müntzers Predigerstuben, in Berliner Junghegelianerkreisen unter intellektualisierenden Studenten, bei Marx in seiner Studentenbude usw. Und gerade Marx und Engels sind doch ein Beispiel dafür gewesen, wie da zwei Leute sich zu einem Gedankengebäude haben inspirieren lassen, mit dem sie erst nachträglich ans Proletariat andocken wollten, weil sie dort die reale historische Kraft vermuteten, die als revolutionäres Subjekt dereinst "die ganze alte Scheiße" umwerfen werde.
Gerade beim Marxismus gibt es doch das Element, dass dort dem Proletariat eine "historische Mission" zugeschrieben wird, auf die das Proletariat von alleine nie gekommen wäre, und die dem Proletariat doch deswegen vermittelt werden muss. Das ist ja der ganze Sinn und Zweck sämtlicher linker Parteien, erst der Sozialdemokratie, dann der leninistischen Kaderparteien, gewesen. |
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23.06.2023 10:55 Uhr |
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Alles richtig, infrarot. Aber woraus ist denn die revolutionäre Sozialdemokratie entstanden? Nicht aus Marxens Kommunistischen Korrespondenzkomitee sondern aus Weitlings Handwerker- und Arbeiterverein Bund der Gerechten. Die Intellektuellen haben die Handwerker und Arbeiter mit einer Theorie versehen. Aber sie haben eben Handwerker und Arbeiter damit bewaffnet, um selbst kämpfen zu können. Nicht damit für sie gekämpft wird. |
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23.06.2023 11:27 Uhr |
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Zitat:Zitat:sondern es war doch eher so, dass die linken Intellektuellen gesagt haben: "Wir schreiben Euch Eure Manifeste, weil Ihr sie alleine leider nicht zustande bekommt."
Gerade beim Bund der Gerechten/ Bund der Kommunisten war es ja andersrum. Da lagen sie Marx und Engels ziemlich lange in den Ohren, ihnen das Manifest zu schreiben. Und so herum kann es auch nur funktionieren. Was Du beschreibst, ist der Ist-Zustand. Und da kann das nicht klappen. Was vielleicht sogar gut ist. Welche Manifeste sollen auch rauskommen, wenn sie aus einer paternalistischen Sicht geschrieben sind.
Ja und nein. Der Bund der Gerechten/Bund der Kommunisten war als solcher doch schon eine kleine intellektualisierende Minderheit, mit dem Selbstanspruch, "das Proletariat" zu sein. Aber er war doch niemals das Proletariat als solches. Beim "Bund der Gerechten" war das doch eher wie bei dol2day. Eine Gruppe von Leuten tut sich zusammen und nimmt für sich in Anspruch, im Namen der übergroßen Mehrheit der Nutzer zu sprechen. Und dann wird aus dieser Gruppe jemand dazu ausersehen, nun endlich mal die streunenden Gedanken aufzuschreiben, die da am Biertisch ausgesponnen wurden. |
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GRUENE |
IDL |
SII, KSP |
FPi |
CKP, KDP |
UNION |
NIP |
PsA |
LPP |
Volk, Sonstige |
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