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Fragenübersicht Sollten Firmen statt Lohnkürzungen in Krisenzeiten Lohnumwandlungen in Aktien vornehmen?
1 - 17 / 17 Meinungen
17.08.2012 19:25 Uhr
Wenn es eine wirkliche Krise gibt, dann sind die Aktien nicht mehr viel wert, der Arbeitnehmer hat dann nichts davon wenn er sie verkauft um sich bspw. Essen zu kaufen. Wenn viele Arbeitnehmer die Aktien verkaufen, dann dürfte das den Preis der Aktie nochmals senken und die Firma noch mehr in die Krise drücken.

17.08.2012 19:29 Uhr
...Gesundung seiner Firma zu spekulieren (zB durch gewissenhaftes Verhalten am Arbeitsplatz)

Meist sind es doch massive Fehlentscheidungen der Chefetage (zb. zu Dividendenauschüttung, Verschlafen von neuen Märkten, viel zu teure Übernahmen,...) die Firmen in die Krise drücken - da kann der einzelne Arbeiter sich noch so gewissenhaft verhalten.
17.08.2012 19:30 Uhr
Wenn mehr Aktien herausgegeben werden, verwässert das den Kurs. Also als Lohnersatz sind Aktien nicht geeignet, eher als "Bonus".

Außerdem sind Aktien des Arbeitgebers als Vermögensanlage eher wenig sinnvoll. Geht es dem Arbeitgeber schlecht, ist man gleich doppelt gestraft: durch das Risiko der Arbeitslosigkeit und durch den Aktienkursverfall. Das ist keine sinnvolle "Diversifikation".
17.08.2012 19:33 Uhr
Nee. Für ordentliche arbeit soll man auch ordentliches Geld bekommen und nicht irgnedwelche Ramschpapiere.
17.08.2012 20:22 Uhr
Ich halte nicht viel von Mitarbeiteraktien, schließlich trägt der Mitarbeiter normalerweise kein unternehmerisches Risiko.

Als Kompensation ist es sicher besser als überhaupt nichts, aber wenn eine Firma schon die normalen Löhne nicht mehr zahlen kann, dann sind die Aktien auch in aller Regel wertlos.

Und ansonsten ist Lohnverzicht in gefühlren 99% aller Fälle lediglich eine Umschreibung dafür, die übertriebenen Forderungen der Gewerkschaften kleiner zu reden und am Ende eine normale Steigerung, aber keinesfalls Reduktion zu erreichen.
17.08.2012 20:23 Uhr
Zitat:
Meist sind es doch massive Fehlentscheidungen der Chefetage (zb. zu Dividendenauschüttung, Verschlafen von neuen Märkten, viel zu teure Übernahmen,...) die Firmen in die Krise drücken


Diese Behauptung ist Schizophren, denn geht es einer Firma gut war es immer der einfache Arbeiter.

Entweder oder. Entweder ist nur das Management verantwortlich, dann sollte es auch deutlich mehr vom Lohnkuchen erhalten, oder es sind alle verantwortlich, dann sind Gewinnbeteiligungen genauso sinnvoll wie variable Anteile, die in einer Krise eben auch mal bei 0,00 liegen können.
17.08.2012 20:35 Uhr
Zitat:
Diese Behauptung ist Schizophren, denn geht es einer Firma gut war es immer der einfache Arbeiter.


Der einfache Arbeiter verrichtet die produktive Arbeit - da werden die Werte geschaffen. Darüber was und wie, und zu welchen Rahmenbedingungen produziert wird, darüber wird über den Kopf der Arbeiter hinweg entschieden.
17.08.2012 20:40 Uhr
Zitat:
Der einfache Arbeiter verrichtet die produktive Arbeit - da werden die Werte geschaffen.


Was nutzen geschaffene Werte, wenn sie niemand kauft? Was nutzen geschaffene Werte, wenn ihre Produktion so teuer ist, das am Ende nichts bei der Firma hängen bleibt und sie später keine Löhne mehr zahlen kann? Was nutzt das schaffen von Werten, wenn man dabei so viel unnötige Kosten verschwendet, dass man nur niedrige Löhne zahlen kann? Was nutzen geschaffene Werte wenn sie in einer bescheidenen Qualität erbracht werden?

Es hängt an beiden viel. Ohne die richtigen Entscheidungen des Managements ist auch der einfache Arbeiter nutzlos, ohne den einfachen Arbeit kann das Management so genial sein wie es will, es wäre schlicht überflüssig.

Es ist aber pure Heuchelei alles Gute den Arbeitern, alles Schlechte dem Management anzulasten. Entweder, oder.
17.08.2012 21:00 Uhr
Ich sehe da noch ein anderes Problem. Wenn man Aktien des eigenen Unternehmens besitzt, ist man am Ende in der Situation, dass man alles mittragen muss, was dem Unternehmen, und somit dem Wert der Aktie, gut tut. Notfalls bedeutet das, dass man sogar die eigene Entlassung gut finden muss, weil das den Kurs der Aktie nach oben treibt.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 17.08.2012 23:03 Uhr. Frühere Versionen ansehen
17.08.2012 21:18 Uhr
Im derzeitigen Zustand des Gaunerkapitalismus würde das Management wohl nur dann auf diese Idee verfallen, wenn ein Absturz der Aktien unmittlebar bevorsteht.
17.08.2012 21:19 Uhr
Entweder ist nur das Management verantwortlich, dann sollte es auch deutlich mehr vom Lohnkuchen erhalten...

Es gab Zeiten, in denen das Management wesentlich weniger erhielt als heutzutage - ohne daß irgendwer behaupten könnte, es hätte damals schlechter gearbeitet.
17.08.2012 22:40 Uhr
Ich kann mir nicht vorstellen, daß ein Arbeitnehmer auf so etwas eingehen würde.
17.08.2012 23:15 Uhr
Zitat:
Es gab Zeiten, in denen das Management wesentlich weniger erhielt als heutzutage - ohne daß irgendwer behaupten könnte, es hätte damals schlechter gearbeitet.


Jo und es gab Zeiten, da erhielt es deutlich mehr, ohne das jemand behaupten würde es hätte deutlich besser gearbeitet.

Auch die Arbeitnehmer erhielten mal mehr und mal weniger, ohne das ein direkter, messbarer Zusammenhang zu Leistung besteht.

Lohn ist eine Frage der Marktsituation, nur sehr eingeschränkt eine der tatsächlichen Leistung, zumal diese extrem schwierig messbar ist. Im Falle Wiederking bei Porsche oder Jobs bei Apple kann man sie noch eindeutig aufzeigen, in den meisten Fällen ist das weder bei Arbeitern noch Management möglich.
17.08.2012 23:18 Uhr
Zitat:
Ich kann mir nicht vorstellen, daß ein Arbeitnehmer auf so etwas eingehen würde.


Hängt ganz davon ab. Bei kleinen IT Unternehmen ist das sogar eine relativ häufige Variante. Zumindest eine Ergänzung der, zu Beginn ziemlich bescheiden Finanzmittel. Alleine auf Aktien stützt sich niemand, aber ein niedriger Lohn mit Aktienergänzung bei glänzender Aussicht, das gibt es durchaus.
17.08.2012 23:42 Uhr
Auch die Arbeitnehmer erhielten mal mehr und mal weniger, ohne das ein direkter, messbarer Zusammenhang zu Leistung besteht.

Na - das ist doch mal ein Wort vom Gaunerkapitalisten BAcko.

Leistung steht in keinem direkten Zusammenhang mit der Entgeltung? Was wird dann aus der "Leistung muß sich wieder lohnen"-Ideologie, die dem Marktfundamentalismus zugrundeliegt?

Lohn ist eine Frage der Marktsituation, nur sehr eingeschränkt eine der tatsächlichen Leistung, zumal diese extrem schwierig messbar ist. Im Falle Wiederking bei Porsche oder Jobs bei Apple kann man sie noch eindeutig aufzeigen...

Im wesentlichen bestand die "Leistung" von Wendelin Wiedeking darin, daß er einen Übernahmeplan für Volkswagen ausheckte, der beinahe gelang, dann aber schmählich scheiterte. Klar, daß so ein Gaunerstück BAcko imponieren muß...
18.08.2012 10:09 Uhr
Zitat:
wenn die AN statt Lohnverzicht einen Teil ihres Lohnes in speziellen Aktien/Anteilen ausgezahlt bekämen?


Wenn die Firma dafür sorgt, dass ich mit den Aktien meine Miete, meine Lebensmittel, meinen Sprit bezahlen kann, dann ja.

Ansonsten ist der Vorschlag natürlich Blödsinn.
18.08.2012 10:46 Uhr
Zitat:
Im wesentlichen bestand die "Leistung" von Wendelin Wiedeking darin, daß er einen Übernahmeplan für Volkswagen ausheckte


Ne, das er Porsche vor der Pleite rettete. Ohne Wiederking gäbe es weder das Erfolgsmodell Cayenne noch den Panamera. Beide sind wichtige Stützen, intern war der Widerstand gegen neue Modelle gigantisch. Auch bei Porsche Dieselmodelle anzuboieten ist alleine auf Wiederking zurück zu führen.

Das seine VW-Übernahme scheiterte ist bedauerlich, ohne ihn und auch sein Kapital gäbe es Porsche mittlerweile nicht mehr. Die Banken hätten keinen Kredit mehr genehmigt und auch die Familie hatte die Schnauze voll.

Er war also jeden Cent seiner Millionen mehr als wert und hätte mit gutem Recht auch noch mehr verlangen können.
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