Hinweis für Gäste
Um an den Diskussionen teilnehmen zu können, musst Du angemeldet sein.
Hier geht es zur Anmeldung.
Noch kein Mitglied? Starte hier!.
Fragenübersicht Würdest Du einen Österreicher als Nachbarn akzeptieren?
Anfang-2012 - 31 / 31 Meinungen
11
10.08.2022 15:22 Uhr
"In Teilen stimmt es."
Ja. in kleinen lokal begrenzten Regionen. Dort wo die "Herrschaft" evangelisch war.
10.08.2022 15:26 Uhr
Wenn er sich bemüht Deutsch zu lernen. Klar.
10.08.2022 15:31 Uhr
Zitat:
Von: buccaneer60

"Weite Teile Österreichs waren früher einmal ziemlich (bis zu 95%!!!) evangelisch"

Quelle? Ich halte das fuer ein Geruecht.


Nein, nur eine gut unterdrückte Tatsache. Das 17. Jhdt. hält übrigens einige weitere Überraschungen in diesem Bereich bereit. Etwa 90 - 95% % des Adels waren ebenfalls evangelisch, beispielsweise auch der legendäre Verteidiger Wiens, Stadtkommandant Ernst Rüdiger von Starhemberg. Seine Kinder fielen nach seinem Tod allerdings den Jesuiten in die Hände und wurden entsprechend manipuliert... Die Gegenreformation ergibt vor diesem Hintergrund ein besonderes Bild.

Die Quellen sind vielfältig. Gute Quellen sind aktuelle geschichtswissenschafltiche Bücher, das letzte Buch, das ich dazu gelesen habe: "Die Herren und Frauen von Zelking - eine Spurensuche" von Anton Harrer, herausgegeben vom Bildungs- und Heimatwerk NÖ, 2016.

https://www.sierndorf.at/lesetreffsierndorf-die-gemeindebibliothek/die-herren-und-frauen-von-zelking-buchpraesentation


Die Zelkinger waren ein prominentes evangelisches Adelshaus, das bis zu seinem Ende evangelisch geblieben ist, und deshalb von dem habsburgisch-jesuitischen System entsprechend geschädigt wurde und stufenweise verarmt ist. So wie viele andere auch. Viele Adelige sind auch weggegangen und haben ihr Eigentum sehr weit unter Wert an Günstlinge der Jesuiten bzw. der damaligen Habsburger verkaufen müssen. Später wurden die Habsburger wieder gesünder in ihrer Politik. Vor dem Ende des 17. Jhdts waren sie es auch.

https://regiowiki.at/wiki/Zelkinger

https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Herren_von_Zelking

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 10.08.2022 15:46 Uhr. Frühere Versionen ansehen
10.08.2022 15:33 Uhr
Zitat:
Wenn er sich bemüht Deutsch zu lernen. Klar.


Das trifft aber auch auf viele Deutsche zwischen Oberbayern und der Waterkant zu
10.08.2022 15:39 Uhr

Ein bißchen was findet man auf den üblichen Portalen wie https://www.ooegeschichte.at/
10.08.2022 15:59 Uhr
Noch was gefunden... Wikipedia ist sicher nicht immer der Hit, aber einige Sache sind doch einigermaßen hilfreich:

https://de.wikipedia.org/wiki/Bibelschmugglerweg

und

https://de.wikipedia.org/wiki/Gegenreformation#Direkter_Machtbereich_der_Habsburger

Zitat:
In den habsburgischen Erblanden, die bis auf Tirol überwiegend protestantisch geworden waren, begann die Gegenreformation im großen Stil mit Kaiser Rudolf II. ab 1576 und wurde mit besonderer Schärfe gegen die Zivilbevölkerung durchgeführt.

[...]

Der protestantische Adel sowie die protestantische Geistlichkeit Böhmens und Österreichs wurden des Landes verwiesen oder zum Konfessionswechsel gezwungen. Unter diesen „Exulanten“ fanden sich bedeutende deutsche Dichter wie Sigmund von Birken, Catharina Regina von Greiffenberg, Wolf Helmhardt von Hohberg und Johann Wilhelm von Stubenberg, die vor allem im Raum Regensburg-Nürnberg einen bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung der deutschen Barockliteratur ausübten.

Andere zogen nach Sachsen oder in die Mark Brandenburg. Salzburger zogen im 18. Jahrhundert vor allem nach West- und Ostpreußen. Andere wurden in das östliche, habsburgische Siebenbürgen deportiert (→ Landler und Transmigration). Schon als Thronfolger sprach sich Joseph II. 1777 vehement gegenüber seiner Mutter Maria Theresia gegen eine Vertreibung von Protestanten aus Mähren aus. Sein Toleranzpatent von 1781 kann als Ende der Gegenreformation angesehen werden. Danach gab es noch einzelne Vertreibungen und Repressalien gegenüber Protestanten (siehe Zillertaler Inklinanten). Migrationen zu einer Toleranzgemeinde konnten aber nun innerhalb der Erblande erfolgen.



10.08.2022 16:03 Uhr
Zwischen 'ueberwiegend protestantisch" und "95%" ist aber schon ein Unterschied.
10.08.2022 16:16 Uhr
Zitat:
Von: buccaneer60

Zwischen 'ueberwiegend protestantisch" und "95%" ist aber schon ein Unterschied.


Das ist kein Widerspruch, "bis zu 95%" stimmen schon:

Zitat:

Weite Teile Österreichs waren früher einmal ziemlich (bis zu 95%) evangelisch...


Anton Harrer beschreibt die Zustände im Detail für weite Teile OÖs, schlicht wegen seiner Fokussierung auf das Land ob der Enns.
10.08.2022 16:31 Uhr
Nee, also irgendwann ist auch mal gut.
10.08.2022 16:39 Uhr
Nachtrag zur Gegenreformation:

https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Ober%C3%B6sterreichs#Reformation_und_Gegenreformation

Zitat:

Die bäuerliche Bevölkerung lehnte sich in heftigen Aufständen 1525, 1594 bis 1598 und 1626 gegen Bedrückungen durch das grundherrschaftliche System und die seit 1600 verschärfte Gegenreformation auf. Der Oberösterreichische Bauernkrieg von 1626 richtete sich auch primär gegen die Gegenreformation und wurde konkret von der bayerischen Besatzung durch das Frankenburger Würfelspiel ausgelöst. Die aufständischen Bauern unter der Führung Stefan Fadingers belagerten Linz bis zu dessen Tod neun Wochen lang. Freistadt wurde belagert und erobert, auch Wels wurde angegriffen und brannte fast vollständig nieder. Beide Städte erholten sich lange nicht von den Verwüstungen. Der Bauernkrieg von 1626 war die schwerste kriegerische Auseinandersetzung auf österreichischem Gebiet während des Dreißigjährigen Krieges. Von rund 40.000 aufständischen Bauern kamen etwa 12.000 um, die Anführer wurden wie schon 1597 hingerichtet.

10.08.2022 17:22 Uhr
Im weitesten Sinne sind Österreicher unsere Nachbarn und ich habe dazu ein sehr entspanntes Verhältnis. Ich müsste sogar Verwandtschaft in Österreich haben - die Schwester meiner Oma väterlicherseits hat einen Wiener Kommunisten geheiratet. Wäre jetzt eher eigenartig, Vorurteile gegen Österreich rauszuhauen, selbst wenn es nur ein Spaß gegen einen Mitspieler sein sollte.
10.08.2022 17:38 Uhr
Als direkte Nachbarn hatte ich, seit ich eine eigene Wohnung habe, von Deutschen abgesehen, bisher Italiener, Schweizer und Spanier.

Ein oder zwei Österreicher wäre vermutlich auch nicht weiter schlimm.
10.08.2022 17:39 Uhr
Meine einzige schlechte Erfahrung mit Österreichern hatte ich mit einem Psychiater, der nicht mein Nachbar war.
10.08.2022 17:42 Uhr
Zitat:
Meine einzige schlechte Erfahrung mit Österreichern hatte ich mit einem Psychiater, der nicht mein Nachbar war.

Freud? ;-)
10.08.2022 17:52 Uhr
Was passiert eigentlich wenn ihr den Nachbarn nicht akzeptiert? Zieht ihr dann aus?
10.08.2022 18:35 Uhr
Zitat:
Was passiert eigentlich wenn ihr den Nachbarn nicht akzeptiert? Zieht ihr dann aus?


Wir mobben sie raus. Was sonst?
10.08.2022 20:23 Uhr
Solche Nachbarschaft ergibt sich für mich nicht, da schon alles besetzt ist.
10.08.2022 20:25 Uhr
Zitat:
Solche Nachbarschaft ergibt sich für mich nicht, da schon alles besetzt ist.


Bei dir sind alle Häuser besetzt?

Da würde ich mal die Polizei rufen.
10.08.2022 20:33 Uhr
Zitat:
Zitat:
Solche Nachbarschaft ergibt sich für mich nicht, da schon alles besetzt ist.


Bei dir sind alle Häuser besetzt?

Da würde ich mal die Polizei rufen.


Hexe von lauter linken Hausbesetzern umgeben. Das gefällt mir. Das hat die verdient. Hoffentlich werfen sie ihr den Müll in den Garten. Noch nie mochte ich Linke so sehr wie bei dieser Vorstellung.
10.08.2022 22:02 Uhr
Zitat:
Freud? ;-)

Dafür bin ich nicht alt genug.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   LPP
  Volk, Sonstige
Fragenübersicht
Anfang-2012 - 31 / 31 Meinungen